Pfullinger Bürgerbus nimmt wieder Betrieb auf
(WF) Viereinhalb Monate lang haben die Pfullinger auf ihren Bürgerbus verzichten müssen. Am Montag, den 3. August, wird er nun seinen Betrieb wieder aufnehmen.
Schon im April waren die ersten Anfragen von Fahrgästen eingegangen, wann denn mit einer Wiederaufnahme zu rechnen sei. Dass es nun länger gedauert hat, liegt daran, dass nicht nur die Fahrgäste altersbedingt überwiegend zur Corona-Risikogruppe zählen, sondern auch die Mehrheit der ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer. Und in dem Kleinbus sind ausreichende Abstände kaum einzuhalten. Zu viel Risiko für das Rathaus, das dem Gesundheitsschutz erste Priorität einräumt. Nun aber sind die Infektionszahlen in Pfullingen und Umgebung seit ein paar Wochen konstant niedrig und die Wiederaufnahme des Betriebs vertretbar.
Das Fahrer-Team hat ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet, das den Fahrgästen und dem Fahrpersonal ein Höchstmaß an Schutz bieten soll. Das bedeutet aber auch, dass die Fahrgäste bis auf weiteres eine Reihe von Regeln beachten und Einschränkungen im Service hinnehmen müssen.
Personen mit Symptomen wie Husten, Schnupfen oder Fieber können nicht befördert werden. Es besteht Maskenpflicht. Selbstgenähte Bürgertreff-Masken können im Bus zum Preis von 5 EUR erworben werden. Außerdem müssen vor dem Einsteigen die Hände desinfiziert werden. Dazu ist am Fahrgasteinstieg ein Spender angebracht, der betätigt werden soll, bevor man Griffe ergreift und einsteigt. Wenn mehrere Personen im Fahrzeug sitzen, ist es ratsam, Gespräche nach Möglichkeit zu begrenzen.
Fahrgastzahl ist eingeschränkt
Die einschneidendste Maßnahme ist, dass die Fahrgastzahl beschränkt werden muss. Haushalts- und Familienangehörige dürfen direkt nebeneinander sitzen, haushaltsfremde Personen nicht. Damit reduziert sich das Platzangebot für Nicht-Angehörige auf nur vier (!) Sitze. Das kann in stark frequentierten Zeiten dazu führen, dass nicht alle Wartenden mitgenommen werden können. Um dieses Problem zu entschärfen, appellieren die Verantwortlichen an die Rücksichtnahme und Geduld der Fahrgäste und bitten, die folgenden Empfehlungen und Regeln zu beherzigen:
Nutzen Sie bitte vorzugsweise die frühen Fahrtmöglichkeiten einer Schicht, um bei Engpässen eventuell auf die nächste Runde ausweichen zu können.
Verzichten Sie auf vermeidbare Fahrten über mehrere Schleifen. Wenn Sie von einer Talseite zur anderen wollen, dürfen Sie selbstverständlich bis zum Ziel sitzen bleiben. Das betrifft zum Beispiel Fahrten vom Talacker zum Friedhof oder vom Hägle zum Einkauf bei ALDI. Aber „Stadtrundfahrten“ und „Ehrenrunden“ sind nicht möglich. Wenn Sie ihre Besorgungen in der Innenstadt erledigt haben, so steigen Sie zur Heimfahrt bitte erst auf ihrer Zielschleife ein.
Der Kontakt zwischen Fahrgästen und Fahrpersonal muss so weit wie möglich begrenzt werden, um die Fahrerinnen und Fahrer, die mehrstündige Schichten absolvieren, nicht unnötig zu gefährden. Zwischen Fahrerraum und Fahrgastraum wurde eine Trennscheibe eingebaut. Kassiert wird kontaktlos. Die Fahrgäste werden gebeten, Ein-Euro-Münzen passend bereit zu halten und in die neue Kassenbox hinter dem Beifahrersitz zu werfen. Wechselgeld wird nicht ausgegeben, es werden keine Fahrscheine ausgegeben und keine Zwölferkarten geknipst. Bereits gekaufte Zwölferkarten behalten ihre Gültigkeit bis zur Rückkehr in den Normalbetrieb.
Hilfeleistungen beim Ein- und Aussteigen müssen auf gebrechliche Personen beschränkt werden, die ohne Hilfe die Stufen nicht überwinden und ihren Einkaufstrolley oder Rollator nicht selber einladen können.
Zusätzlich werden die Fahrer/-innen Handgriffe, Flächen und Gurte im Fahrgastraum in den Fahrpausen desinfizieren. Das Team setzt aber auf die aktive Mithilfe der Fahrgäste, denn je konsequenter diese ihre Hände vor dem Einstieg desinfizieren, desto geringer ist der Aufwand und Zeitbedarf für zusätzliche Reinigungen während der Schicht. Und schließlich führt das Fahrpersonal Fahrgastlisten, damit Kontakte schnellstmöglich nachverfolgt werden können, sollte sich herausstellen, dass ein Fahrgast infiziert war.
Trotz der Einschränkungen, die diese Maßnahmen mit sich bringen, freuen sich Fahrer-Team und Projektpartner, der Bevölkerung den Fahrdienst wieder anbieten zu können. Wie lange die Restriktionen beibehalten werden müssen, muss die weitere Entwicklung zeigen.