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Service bis vor die Haustür: Das Bürgerrufauto in Lichtenstein

(SH) Eine kostenlose Fahrt zum Arzt und wieder zurück? Hilfe beim Ein- und Ausstieg? Platz für Rollator, Kinderwagen und Einkäufe? Alles kein Problem für den Ford Transit, den die Gemeinde Lichtenstein für seine Bürger geleast hat. Mit dem Ziel, die innerörtliche Mobilität zu verbessern, wurde das Projekt „Bürgerrufauto“ verwirklicht.

Seit einem halben Jahr rollt das Bürgerrufauto nun durch das Lichtensteiner Gemeindegebiet: „Wir haben da Neuland betreten, aber es hat sich gelohnt. Das Rufauto wird sehr gut angenommen,“ stellt Bürgermeister Peter Nußbaum fest. Besonders freut sich das Gemeindeoberhaupt über das Engagement der ehrenamtlichen Fahrer: „Es ist toll, dass wir so viele zuverlässige Fahrer haben.“ Acht sind es an der Zahl, plus zwei Springer. Ruprecht Thier ist einer von ihnen. Der Rentner ist von Beginn an dabei und hat große Freude an seiner Fahrertätigkeit. Weil es ihm selbst so gut geht, möchte er etwas an andere Menschen zurückgeben, deshalb ist er als ehrenamtlicher Fahrer aktiv. Spaß macht ihm nicht nur das Autofahren, sondern auch der Kontakt zu den Menschen: „Die Leute, die wir fahren, sind immer dankbar und freundlich, das ist schön.“

Anmeldung bei der Gemeindeverwaltung

Momentan fährt das Rufauto an vier Tagen pro Woche im gesamten Gemeindegebiet. Die Fahrten sind kostenlos, freiwillige Spenden im Bus sind möglich. Es gibt keinen festen Fahrplan und keine Bushaltestellen, sondern ausschließlich Fahrten von Wunschort zu Wunschort. Deshalb muss eine Fahrt auch einen Werktag im Voraus telefonisch oder per E-Mail bei der Gemeindeverwaltung angemeldet werden. Die üblichen Fahrzeiten sind: Montag, Mittwoch, Donnerstag 9-12 Uhr und Dienstag 14-17 Uhr. Auf Anfrage sind auch Fahrten außerhalb dieser Zeiten möglich. Die Anmeldungen nimmt Herr Sauer entgegen unter (07129) 696-46 oder matthias.sauer@gemeinde-lichtenstein.de.

Einfach mal ausprobieren!

Bisher wird das Auto hauptsächlich von älteren Menschen genutzt, die sich meist an der Haustür abholen und zum Einkaufen, zum Arzt, auf den Friedhof oder zum Kaffeeklatsch fahren lassen. Die Fahrer sind gerne bereit, beim Ein- und Aussteigen zu helfen, tragen auch mal die Einkaufstaschen und laden den Rollator in den Kofferraum. „Es dürfen gerne Menschen mitfahren, die nicht mehr so fit sind, bisher haben wir das noch immer hinbekommen“, betont Matthias Sauer, der weiß, dass es oft Überwindung kostet, eine Fahrt mit dem Rufauto auszuprobieren. Das Einzige, was nicht möglich ist, ist eine Mitfahrt im Rollstuhl. Dafür fehlt eine Rampe. Spezielle Griffe und ein Trittbrett als Einstiegshilfe sind aber vorhanden.

Das Angebot kann ebenso von jungen Lichtensteiner Bürgern genutzt werden. Kindersitze sind vorhanden, im Kofferraum ist Platz für zwei Kinderwägen. Das Auto bietet Platz für acht Personen, somit können auch Gruppen gefahren werden. Neulich erst hat Ruprecht Thier eine Gymnastikgruppe zum Schloss Lichtenstein gefahren. Der „Freundeskreis Städtepartnerschaft“ hat den Sprinter sogar für ein ganzes Wochenende ausgeliehen, um zur französischen Partnerstadt Voreppe zu fahren. Es ist Vieles möglich, die Gemeinde freut sich, wenn das Auto auch weiterhin von den Bürgern genutzt wird. Also einfach mal anrufen!

Weitere Fahrer sind willkommen

Das Angebot und die Fahrzeiten sollen stetig weiter ausgebaut werden, deshalb werden weitere freiwillige Fahrer gesucht. Damit diese mit dem Sprinter gut rangieren können, hat das Auto ein Automatik-Getriebe, moderne technische Ausstattung sowie eine Rückfahrkamera. Wer Zeit und Lust hat, Mitbürger zu fahren, darf sich gerne bei Matthias Sauer melden.

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