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70 Jahre NaturFreunde Eningen

(SH) Am 03. Dezember 1949 versammelten sich 23 Eninger in einer Kneipe, um die NaturFreunde-Ortsgruppe Eningen zu gründen. Zweck und Ziel der Gruppe wurden im Gründungsprotokoll festgehalten: „Den Wanderlustigen die Möglichkeit zu geben, nach schweren Arbeitstage eine billige Erholung in unseren Hütten und Herbergen zu ermöglichen.“ Eine Hütte gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wohl aber ein Grundstück, auf dem eine solche später gebaut wurde. Die Wanderlustigen gibt es heute, 70 Jahre später, noch immer, die Hütte auch: das Naturfreundehaus am Lindenplatz.

Jubiläumsfest am 07. Juli

Genau hier wird auch das Jubiläum gefeiert. Am Sonntag, 07. Juli laden die NaturFreunde Eningen zum Fest im Naturfreundehaus ein. Beginn ist um 11.00 Uhr, für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt. Ebenso für musikalische Unterhaltung durch den Musikverein Eningen und den Haus-DJ Hartmut Schlegel. Für Kinder werden Spiele angeboten, eine Bilderausstellung dokumentiert 70 Jahre NaturFreunde Eningen. Geehrt werden unter anderem diejenigen, die von Beginn an dabei sind, wie die Brüder Rudi und Ernst Schenk die dem Verein schon seit 70 Jahren die Treue halten.

Wandern als bürgerliches Privileg

Die Geschichte der Naturfreunde geht noch weiter zurück: die Umwelt- und Freizeitorganisation wurde 1895 in Wien gegründet. Das Ziel der Gründergeneration war es, der Arbeiterschicht freien Zugang zur Natur zu ermöglichen, denn, was heute kaum mehr vorstellbar ist, das Wandern in der Natur war bis zum damaligen Zeitpunkt privilegierten Schichten vorbehalten. Die neu gegründete Organisation setzte sich erfolgreich gegen die bürgerlichen Interessen der Großgrundbesitzer durch. Der Bau von Hütten und Übernachtungshäusern in den einzelnen Ortsgruppen ermöglichte es auch der Arbeiterschicht, günstigen Urlaub außerhalb der Großstädte zu machen und Freizeit in der Natur zu verbringen.

12.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeitseinsatz für den Hausbau

Inzwischen zählen die NaturFreunde weltweit über 350.000 Mitglieder in 21 Ländern. Rund 400 Naturfreundehäuser gibt es in ganz Deutschland. Der Verband versteht sich bis heute als sozial-ökologisch und gesellschaftspolitisch aktive Organisation. Die Eninger NaturFreunde reihen sich in diese Tradition ein. Auch ihr Haus soll offen sein für alle Gesellschaftsschichten, als anerkannter Naturschutzverband wollen auch die Eninger mithelfen, eine „bessere Welt ohne Furcht und Not mit glücklichen, zufriedenen Menschen“ zu schaffen. Der Verein zählt heute rund 200 Mitglieder, die in verschiedenen Gruppen aktiv sind: es gibt eine Foto-, Wander-, Frauen-, Umwelt-, Kinder- und Senioren- gruppe sowie einen Lauftreff. Besonders stolz sind die Mitglieder auf ihr Vereinsheim, das sie liebevoll „Häusle“ nennen und das den Mittelpunkt der Vereinsarbeit bildet. Begonnen wurde der Hausbau 1964. Da aus Geldmangel das meiste – inklusive Rohbau – in Eigenleistung erstellt werden musste, zog sich der Bau mehrere Jahre hin. Insgesamt wurden 12.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Doch damit nicht genug: 1983-85 wurde das bestehende Haus um 60% erweitert, wieder waren viele Tausend freiwillige Arbeitsstunden der Mitglieder für Ausbau und Renovierung notwendig.

Familien-Nachwuchs erwünscht!

Das Ergebnis kann sich bis heute sehen lassen. Jüngst wurden die Übernachtungszimmer renoviert, es gibt einen Festraum, eine Grillstelle und einen Spielplatz. Bewirtschaftet wird das „Häusle“ inzwischen von einem Pächter-Ehepaar, das die Gäste mit selbstgekochtem Essen verwöhnt. Die Zahl der Gäste habe sich durch die neuen Pächter vervielfacht, freut sich Bernd Gitt, Vorsitzender des Vereins. Einen brennenden Wunsch haben die langjährigen Mitglieder dennoch.

In Sachen Mitgliederzahlen wünscht man sich mehr jüngeren Zuwachs, gerne würden sie eine neue Familiengruppe gründen. „Wir können das nicht mehr machen, wir sind zu alt“, lacht der Vorsitzende Bernd Gitt. Aber man freue sich über neue, jüngere Mitglieder, die sich engagieren wollen und neue Ideen mitbringen.

www.naturfreunde-eningen.de

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