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Simon Kessler & Vincenzo Gerardi Trail Runner Tagebuch – Neuer Nachtrag

Blog-Tagebuch Trail-Runner Simon Kessler und Vincenzo Gerardi- Wie wir uns LAUFEND weiterentwicklen

Simon Kessler. Passionierter Sportler, Trail-Runner und Extremläufer in der Region Reutlingen, berichtet gemeinsam mit Vincenzo Gerardi, Extremläufer als „APROS Spartaner“ im APROS Team über Gedanken, Erfahrungen und Weiterentwicklungen auf sportlicher, geistiger sowie gesundheitlicher Ebene. Wir sind gespannt auf jeden neuen Eintrag.


März 2021

Derzeit strukturieren und planen Vincenzo und ich unser Training für den Matterhorn Ultraks im August in der Schweiz. Dieser überstreckt sich über ca. 32 Kilometer und mehr als 2.000 Höhenmeter.

Hierfür haben wir in den letzten Wochen unsere Grundschnelligkeit trainiert. Das bedeutet, dass wir unsere Hausstrecken jeweils in einem Tempo zwischen 4:30 und 4:50 Minuten pro Kilometer gelaufen sind. Hierbei konnten wir auch unsere maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) verbessern. Der Körper kann so länger im hohen Bereich arbeiten, ohne zu übersäuern.

Da Vincenzo eine extreme Leistungsexplosion hingelegt hatte, konnte ich mich dazu hinreißen lassen, mein Körpergewicht um 12 Kilogramm zu verringern. Dies hatte große Auswirkungen auf mein Tempo. Eine Pace von 4:30 Minuten pro Kilometer ist nun problemlos möglich. Wir beide haben noch enorm Luft nach oben und freuen uns, endlich mal bei einem Wettkampf an unser Limit gehen zu können. Dies ist im Training leider nicht der Fall.

Vincenzo und ich haben uns außerdem spontan dazu entschieden, einen Marathon zu laufen. Die Idee kam uns an einem Donnerstag und wurde zwei Tage später sofort in die Tat umgesetzt, da die Bänder und Sehnen teilweise nicht an die extreme Belastung gewöhnt sind. So sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir die langen und vor allem langsamen Läufe noch weiter trainieren müssen. Trotzdem waren Vincenzo und ich sehr glücklich darüber, den Marathon geschafft zu haben. Und mit der Zeit von 3:43 waren wir beide mehr als zufrieden.

Oktober 2020

Einen weiteren Megamarsch, diesmal über 50 Kilometer, sind Vincenzo Gerardi und ich als APROS Spartaner für den virtuellen Spendenmarathon des Reutlinger Spendenparlament e.V. gelaufen.

Mit meinem Vater gemeinsam haben wir insgesamt 150 Kilometer für den Spendenlauf beigetragen, supported by APROS Consulting & Services GmbH. Die Einnahmen des Spendenlauf sind wichtig, denn durch solche Spenden werden Menschen, die von Armut, Isolation und Ausgrenzung bedroht sind, unterstützt.

 

August 2020

 

Mein Plan für den Megamarsch war klar fokussiert: Am 08.08.2020 wollte ich den neuen Versuch, 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden zu laufen, starten.

In diesem Jahr handelte es sich um eine Spezial Edition der Megamarsch Serie, da die Strecke zuhause gelaufen werden konnte. Vincenzo war leider im Urlaub. Stattdessen startete mein bester Freund Joe (welcher mich 2018 in München beim Megamarsch begleitet hatte) mit mir. Da er aus zeitlichen Gründen keine ordentliche Vorbereitung absolvieren konnte, beauftragte ich meinen Vater (68 Jahre) mich ab 60 Kilometern zu begleiten, für den Fall, dass Joe aussteigen muss. So bereitete sich mein Vater auch über mehrere Wochen vor.

Dann kam der spezielle Tag. Der Start war um 06:00 Uhr. Der Plan war, 5 Runden über je 20 Kilometer zu laufen. Meine Mutter und mein Vater wurden als Versorgungspersonal eingestellt. Nach jeder Runde versorgten Sie uns mit Essen und Getränke und motivierten uns selbstverständlich auch.

Die erste Runde lief wunderbar. Wir hatten Spaß und keinerlei Schmerzen. Nach 3 Stunden und 40 Minuten war die erste Runde geschafft. Nach einer kleinen Stärkung starteten wir motiviert in die zweite Runde. Auch diese lief hervorragend. Wir absolvierten sie in knapp 3 Stunden und 50 Minuten. Es machte uns langsam Angst, wie gut es lief. Die Ernüchterung kam jedoch noch. Laut Wetterdienst sollte die Hitze an diesem Tag sehr stark werden. Das machte uns so langsam auch zu schaffen.

Nach einer längeren Mittagspause stiegen wir in die dritte Runde ein. Die Sonne wurde immer stärker. Joe knickte unglücklicherweise um (es stellte sich gegen später heraus, dass er sich ein Band gerissen und zwei angerissen hatte) und bekam die erste Blase, welche sich im Verlauf der nächsten 20 Kilometer verschlimmerte, sodass er immer mehr Pausen machen musste. Mir ging es weiterhin gut, ich wollte weiterlaufen. Bei 53 Kilometern kamen uns meine Eltern entgegen und brachten uns Wasser zur Abkühlung. Die Sonne war so schlimm, dass wir überhitzten. Leider war ein Sonnenstich das Resultat. Kurz vor Ende der dritten Runde stand fest, dass Joe aussteigen würde. Zum Glück war mein Vater startklar. Mir fiel die Nahrungsaufnahme immer schwerer. Mein Plan mit Riegel und Gels zu arbeiten, ging nicht auf. Mehr als ein Gel pro Runde war nicht mehr möglich. Natürlich trank ich aber viel Wasser, mindestens 4 Liter pro Runde.

Wir starten in die vierte Runde. Mein Vater motivierte mich und ich wollte ihm zeigen, dass ich es schaffen kann. Langsam wurde es dunkel und glücklicherweise auch kühler. Jedoch kam man nun in eine mentale Hölle. Wir führten gute Gespräche und ich konnte mich ablenken. Jedoch kamen auch bei mir die ersten Blasen.

In der fünften Runde benötigten wir Licht. Voll ausgerüstet starteten wir in die letzte Runde. Jetzt war klar, egal was passiert, ich lauf die 100 Kilometer. Dieses Gefühl gab mir Kraft. Ich lief Teilstücke mit geschlossenen Augen, da ich total erledigt war. Essen und Trinken war auch nicht mehr möglich. Ich war jedoch so fokussiert, dass ich mir sagte: Genau deswegen machst du das hier. Die letzten Kilometer zogen sich und ich musste noch ein paar Umwege laufen, um die 100 Kilometer zu schaffen. Daher lief ich ein paar Seitenstraßen und joggte kleinere Abschnitte (erstaunlich, wie einfach das ging und wie gut es tat).

Um 2 Uhr war ich im Ziel: 100,05 Kilometer und eine Nettozeit von 17 Stunden und 35 Minuten. Mein Körper fuhr sofort runter. Schüttelfrost und Übelkeit kamen. Erst ein paar Tage später habe ich realisiert, was ich eigentlich geschafft hatte. Es zeigt mir, dass 100 Kilometer machbar sind und dies definitiv nicht meine Grenze ist. Mach ich die 100 Kilometer nochmal? Ich glaube nein, aber wer weiß.

Dank eines Gewinnspiels starte ich am 26. September nochmals mit meinem Papa und Vincenzo beim Megamarsch. Hier jedoch nur über 50 Kilometer. Die körperlichen Schäden waren überschaubar: Ein paar Blasen und ein Zehennagel.

 

Mai / Juni 2020

Im Mai und Juni ist der Laufkalender natürlich auch für uns komplett auseinandergefallen.

Die letzten Wochen waren etwas anders als erwartet: Vincenzo hat sich für das Training eine neue Garmin (Laufuhr) zugelegt, um an seinem Laufumfang und an der Technik zu arbeiten. Auch in der Corona Zeit spult er doch enorm viele Kilometer herunter.

Wir haben uns dann zusammen verabredet, um den Albtraufgang „Felsenmeer“ zu laufen. Selbstverständlich mit genug Abstand. Dies waren ca. 18 Kilometer mit 800 Höhenmetern. Hier hatten wir sogar das Glück im Schnee zu laufen. Unser Ziel war dabei aber nicht der Kilometerumfang, sondern das Trainieren des Uphill.

Da das Spartan Race in München auf Oktober verschoben wurde, gab es ein virtuelles Spartan Race. Dabei konnten Zuhause verschiedene Übungen absolviert werden, wie z. B.  Burpees, Jumping Jacks, High Knees und vieles mehr. Natürlich war das kein Ersatz für ein reales Rennen, aber besser als nichts.

Dummerweise habe ich mir durch die vielen Kilometer von Januar bis März (ca.1400 Kilometer) einen Shin Split zugezogen. Dabei ist das Schienbein entzündet. Deshalb war dann für mich vorerst eine Laufpause angesagt. Um nicht ganz aus der Übung zu kommen und um weiterhin meine Kondition zu trainieren, ist das Fahrrad mein aktuelles Trainingsgerät. Ich versuche in der Woche 250 Kilometer zu fahren.

Als nächstes Projekt steht für mich wieder der Megamarsch im August auf dem Programm. Diesen kann ich zuhause absolvieren. Ziel wird es sein, 100 Kilometer in 24 Stunden zu wandern. Da Vincenzo in der Zeit im Urlaub ist, werde ich den Marsch mit meinem Freund Joe machen. Gemeinsam mit Vincenzo habe ich bereits eine Testwanderung absolviert, bei der wir 50 Kilometer gelaufen sind. Es ist eine ganz andere Belastung als joggen. Wir haben unsere Tour jedoch gut geplant und hatten eine Verpflegungsstation bei der Familie (alle werden eingebunden). Nach 9 Stunden und 30 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht.

Fazit: Die ersten 30 Kilometer sind einfach, danach wird es sehr zäh und die Schmerzen überwiegen. Aber der Erfolg gibt uns Recht. Im Ziel ist es egal, wie viele Blasen man hat oder welcher Muskel schmerzt. Es zeigt wieder, zu was man eigentlich in der Lage sein kann. Weitere Testwanderungen werden auf jeden Fall folgen.

April 2020

Neues APROS Spartaner Video auf YouTube: Extremsport Impressionen vom internationalen Wettkampf in Mallorca.

 

 

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März 2020

Im März haben wir wieder am Spartan Race auf Mallorca teilgenommen. Wir starteten über die Spartan Sprint Distanz und Super Distanz. Letztere packten wir am Samstag zusammen mit zwei Arbeitskollegen an. Für uns stand hier nur der Spaß im Vordergrund. Die Zeit spielte also keine Rolle.

Am Sonntag stand dann unser Lauf für APROS Consulting & Services an. Diesen musste ich leider mit einer Grippe angehen. Nicht sehr sinnvoll, aber glücklicherweise hat Vincenzo mich unterstützt, so konnten wir voller Motivation in den Lauf starten. Schon beim Start hatten wir uns in Richtung Gruppenspitze aufgemacht. Das Tempo konnten wir auch auf dem Berg halten. Zu Beginn trafen wir auf einige zwei Meter hohe Wände, die wir jedoch ohne Probleme meistern konnten. Darauf folgte ein sportlicher Downhill, bei dem wir weitere Plätze gut machten.

Das Wetter von 18 Grad war optimal für einen solchen Lauf, aber durch das Fieber war es trotzdem ein richtiger Kampf. Das wurde vor allem beim Tragen des Sandsacks spürbar, welcher sich in diesem Moment dreimal so schwer angefühlt hat. Anschließend mussten wir mit gefüllten Munitionskisten durch einen Schützengraben. Nach ca. 4 km erreichten wir dann das schlimmste Teilstück auf der Strecke: 150 Höhenmeter auf 400 Meter Strecke. Dennoch konnten wir hier schnell unseren Rhythmus finden und weitere Läufer aus der Startwelle vor uns einholen.

Der letzte Trail führte über eine Bergkuppe mit super Ausblick auf Palma und das Meer. Im Anschluss ging es in einem Höllenritt über den letzten Downhill Richtung Start/Ziel. Das hieß für uns: Kopf aus und nur noch instinktiv laufen. Auch hier konnten wir erneut Plätze gut machen. Kurz vor dem Ziel mussten wir noch einmal einen Eimer gefüllt mit Steinen über einen Rundkurs tragen. Hinzu kam, ein Hangelhindernis und ein Panzergraben. Weiter ging es zu den letzten Hindernissen: einmal über ein Cargo Netz klettern und ab zum Firejump. Geschafft. Die Zielzeit war 1:07, unser Ziel von 1:20 hatten wir damit geschafft.

 

Februar 2020

Gerade voll in der Vorbereitung zum ersten Europaschaftsrun auf Mallorca, sind wir mit unseren neuen APROS Spartaner Race Trikots überrascht worden. Wir sind begeistert und motiviert, mit diesen Shirts beim Spartan Race am 07. und 08. März anzutreten.

 

Januar 2020

Gerade bereiten wir uns in intensiven Trainingseinheiten auf die anstehenden Spartan Races auf Mallorca vor. Wir laufen dafür kleinere Umfänge, also maximal so 5-15 km. Weitere Läufe absolvieren wir bei niedriger Herzfrequenz, um unser Leistungspensum zu bestimmen und erweitern zu können.

Um die Grundschnelligkeit zu stärken, machen wir Intervalltraining. Dafür laufen wir erst 400 m langsam und dann 400 m schnell. Das Ganze wird anschließend 5mal wiederholt. Beim zweiten Intervalltraining laufen wir 200 m schnell, worauf 400 m langsames Laufen folgen. Das wird dann 10mal wiederholt.

Auch beim Krafttraining geben wir alles. Wir trainieren Beine, Rücken, Bizeps und Trizeps und unsere Griffkraft. Es ist wichtig das Training so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, um auf jede Challenge im Rennen vorbereitet zu sein.

Trainingsplan:

– Laufen/Joggen -> Laufumfang 5-15km

– Läufe bei niedriger Herzfrequenz

– Intervalle 400m langsam / 400m schnell x 5

– Intervalle 200m schnell / 400m langsam x 10

– Krafttraining -> Beine, Rücken, Griffkraft, Bizeps/Trizeps

 

Juni / Juli 2019

Zugspitz Ultratrail: Ich habe mich angemeldet für die Strecke Basetrail XL, offiziell ausgeschrieben mit 39 km und knapp 2.000 Höhenmeter.

Ich bin Freitag nach Grainau angereist und gerade an dem Tag kam die Nachricht, dass beim Rennen die 2 längsten Distanzen, also einmal die 102 km und die 183 km Strecken, wurden aufgrund der Wetterlage abgesagt. Es kam am Samstag ein Unwetter von Österreich und man wollte die Läufer nicht gefährden, somit wurden die 2 Distanzen auf die mittlere Distanz, also auf 63 km umgelegt. Ich habe mich für die 40 km entschieden. Ich hatte keine Beeinträchtigungen, außer dass der Start bei uns von 10 Uhr auf 8 Uhr vorverlegt worden ist.

Am Freitag bin ich in Grainau angekommen und konnte mir vor Ort alles anschauen. Es waren viele Aussteller da und man wurde von den Organisatoren gut verpflegt. Es wurde gesagt, auf was zu achten ist, wie die Strecke aufgrund vom Unwetter geändert wurde und am Abend gab es noch eine schöne Pasta Party und dann hieß es für mich relativ zeitnah ins Bett zu gehen, denn der Wecker klingelt am Samstagmorgen um 4 Uhr. Die Nacht war sehr unruhig, denn vor Aufregung macht man sich halt doch Gedanken, wenn der Veranstalter erklärt, was für ein Unwetter paar Tage vorher da war. Um 6 Uhr wurde ich in Grainau von meinem Bustransfer abgeholt. Die Fahrt ging nach Witenwald. Hier war der eigentliche Start, bedeutete dann für uns zurücklaufen nach Grainau.

Der Start war ganz ok, es ging relativ schnell bergauf. Wir mussten das erste Mal kurz ein bisschen warten. Und da war eine enge Passage, wo es so 500m nach oben ging. Also keine Höhenmeter, sondern streckenmäßig und hier konnten wir uns mit anderen Trailrunner etwas austauschen und konnten paar Bilder machen. Oben angekommen, ging es gut los. Es hat sich alles gut angefühlt und die Beine haben mitgemacht, man ist vorsichtig angerollt. Habe es dann auch geschafft in der ersten Stunde knapp 9 km zu schaffen. Dann kam auch schon ziemlich früh (ich glaube nach den ersten 6 km) die erste Verpflegungsstation. Man konnte hier seine Getränke auffüllen und eine Kleinigkeit essen. Ab der ersten Verpflegungsstation bis zur nächsten Station waren es knapp 15 km. Es war vom Höhenprofil etwas wellenartig, es ging immer wieder mal hoch, mal runter. Die Sonne war extrem, aber hat von der Temperatur gut mitgespielt.

Ab ca. km 15 waren dann bei mir die Getränke fast leer und ab da war es echt hart, die nächsten 4 km bis zur Versorgungsstation zu kommen. Hier war es das erste Mal, wo ich mir überlegt habe, doch wirklich auszusteigen, weil es schon von der Hitze her an den Kreislauf ging und ich war leicht dehydriert.

Dann war ich an der 2. Verpflegungsstation, hab mich hier nochmal gute 5-10 Minuten hingesetzt, getrunken, gegessen. Bis zur nächsten Station wollte ich es auf jeden Fall probieren, weil ich wusste, dass das eigentliche Brett bei dem Rennen jetzt erst kommen wird und so war es dann auch. So ca. 2 km nach der Verpflegungsstation ging es wirklich in den Berg und dann ging es gute 800-900 Höhenmeter nach oben, am Stück.

Ich hatte mir zum Glück mein Wasser gut eingeteilt, aber die Füße haben gebrannt, ich habe den Fehler gemacht, dass ich alles ohne Tretstöcke gelaufen bin. 1 ½ bis 2 Stunden ging es nur bergauf und auch hier kamen wirkliche Zweifel, überhaupt weiter zu machen. Es war die Hölle für mich.

Doch schlagartig kam ein wirklich lautes Geschrei und man hat Glocken gehört, wie von Kühen und man wusste erst gar nicht, was los ist. Ich war schon fast ganz oben. Das Publikum hat hochgepeitscht und die Läufer voller Stolz angefeuert. Das war so ein schönes Gefühl und hat gezeigt, warum man das Ganze macht. Genau solche Momente sind für den Sport extrem wichtig.

Dann ging es oben am Berg noch gut 1 km bis zur nächsten Verpflegungsstation und da war ich dann richtig platt, ich war k. o.! Vielleicht war es auch die Höhe. Ich war fertig und hab mir überlegt, auch wenn ich jetzt aussteige, muss ich trotzdem irgendwie runter kommen ins Tal, aber ich wollte ins Ziel. Hier war für mich klar, ein Aufgeben ist definitiv keine Option mehr.

In diesem Moment war ich knapp 5 Stunden unterwegs. Das Zeitziel von 6 Stunden, welches ich mir am Anfang gesetzt hatte, konnte ich nicht mehr erreichen. Jedenfalls dachte ich es und ich war ein bisschen zu übermotiviert, aber ich versuche es einfach mal.

Oben auf dem Berg musste man noch eine kleine Extrarunde laufen, was echt an die Knochen ging. Denn diese kleine Extrarunde bestand eigentlich nochmal aus einer Stunde und knapp 400 Höhenmetern. Bei mir fingen die Beine zum Krampfen an. Das bedeutet, die Waden und die Oberschenkel haben eigentlich während dem Sprung oder während dem Laufen zugemacht und ich hab richtig heftige Krämpfe bekommen und musste mich auch immer wieder mal hinsetzen und einfach die Beine durchstrecken und massieren, damit ich überhaupt noch ein Stück weiterlaufen kann.

Bei dieser letzten Runde kam noch ein kleines Downhill Stück dazu. Bei diesem Stück bin ich dann auch 2-mal gestürzt, einfach weil die Beine zugemacht haben. Das ging dann noch mehr an die Substanz, weil man gerade nur noch in dem Moment ans Ziel wollte und am liebsten seine Schuhe ausgezogen hätte und ausgestiegen wäre. Das war eigentlich dieses Gefühl, man wollte einfach nicht mehr.

Es kam nur noch eine Verpflegungsstation und da hieß es dann auch, ja Ihr habt es gleich geschafft, es sind nur noch ca. 6 oder 7 km. Da ging es den Jägersteig nach unten. Das waren dann wirklich eine Downhill Passage, die gut 40 Min. bei mir ging. Das ist für die Oberschenkel Gift, wenn man schon 2x gestürzt ist. Und auch auf dem Jägersteig bin ich nochmal 2x gestürzt. Irgendwie hat dieser Downhill auch nicht aufgehört.

Irgendwann hab ich auf die Uhr geschaut und gesehen, dass wir kurz vor 39 km waren, so wie die Strecke ausgeschrieben war. Dies hat irgendwie nicht mit den Markierungen gepasst. Laut Markierung, die an der Straße stand, müsste ich noch viel mehr laufen. Und so war es dann auch, dass ich eigentlich fast 41 km unterwegs war. Als ich dann unten war, musste man einfach durch Grainau und dann kamen mir Läufer entgegen, die schon fertig waren. Die Läufer haben mich auch nochmal motiviert, ja Du hast es gleich geschafft, super. Das war nochmal dieser letzte Motivationsschub. Vor lauter Krämpfe war man kurz davor einfach zu gehen. Ich wollte ins Ziel rennen und das hat dann auch funktioniert. Mit meinen Kräften am Ende, bin ich dann durchs Ziel. Insgesamt war ich 7 Stunden und 7 Minuten unterwegs. Man muss sagen, der Muskelkater ist unmenschlich, ich hatte noch nie so einen Muskelkater, auch heute 2 Tage später ist das Laufen extrem schwierig. Die Oberschenkel sind zu, die Waden sind zu, der Rücken ist zu, der Nacken … alles tut weh.

Ein Tag danach habe ich gesagt, ich mach so etwas nie mehr, weil es wirklich meine persönliche Hölle war. Aber jetzt habe ich noch mehr Blut geleckt, ich weiß einfach warum ich den Sport so gern mache, gerade wegen solcher Momente, wo man an sich zweifelt, wächst dann aber über sich aus und das ist einfach ein ganz tolles Gefühl.

 

Mai 2019

Im Mai ist auch wieder das gleiche. Ich laufe momentan keine großen Umfänge, also maximal so 20 km, wobei ich jetzt aber auch weiß, ich muss unbedingt bis zum Juni noch ein paar 30iger laufen. Da passt der Charitylauf in Eningen sehr gut. Dort kann man die Distanzen anpassen und auch einen größeren Umfang machen. Ich laufe für die Barfußinitiative Reutlingen in Kooperation mit APROS und freue mich ab sofort mit Herrn Geradi als „APROS Spartaner“ das APROS Team zu unterstützen. Die Ziele sind gesetzt und wir sind voll motiviert.

So war für mich der 11.Mai ein Highlight. Das Spartan Race in St. Pölten, das ist kurz vor Wien, mit der Superdistanz. Es waren wieder ähnliche Hindernisse von Klettern bis Springen. Aber man musste durch kein Wasser. Durch oder unter Panzern durchkriechen war eine besondere Atmosphäre- das österreichisches Heer war Mitsponsor des Rennens und hat sich so präsentiert.

So bin ich schon mit dem 2. Teil meiner Trifecta erledigen. Das Ziel und Highlight rückt näher. Wenn man in der Spartan Race Serie alle 3 Rennen in einem Jahr bestritten hat.

Insgeheim versuche ich dieses Jahr die multiple Trifecta. Das bedeutet, wenn ich wie geplant im Juni in Italien starte, habe ich die erste Trifecta voll. Dafür bekommt man zwar keine separate Medaille, aber es macht einen Stolz. Danach plane ich noch 2 Wochenenden, einmal in Tirol und einmal in Tschechien. An einem Wochenende alle 3 Rennen laufen und man wird mit einer speziellen Medaille besonders geehrt. Da arbeite ich gerade darauf hin.

Ende Mai habe ich einen schönen langen Dauerlauf gemacht, gemütlich, niedrige Herzfrequenz. So bin ich in 3 Stunden knapp 33 km gelaufen. Wichtig um mein Leistungspensum auszuloten. Schauen, wie reagiert der Körper usw. Wichtig um beim Zugspitzenlauf zu wissen, wie der Körper reagiert. Auch nach anstrengenden 2 Stunden oder nach 2 ½ Stunden. Die Einschätzung was tut weh, wo könnte es weh tun. Das ist momentan das Ziel im Training und der Vorbereitung.

 

April 2019

Dann stand eigentlich im April das erste Spartan Race an, das war am 13.04. in München. Auch wieder über die Sprintdistanz. Was man dazu sagen muss, mittlerweile habe ich das Hauptaugenmerk auf größere und ausgewählte Rennen gesetzt. Dieses Jahr maximal 15-20 Rennen. Wobei allein schon 9 Rennen davon sind die Spartan Race Serie. Auftakt in München. Gleiches Spiel.

Es waren dann 7 km  bis 8 km. Es ging sehr gut. Auch hier war ich wieder mit dem Herr Gerardi unterwegs. Es hatte sich wieder gezeigt, dass mein Trainingsansatz Fortschritte bringt und dass der Körper Fortschritte macht. Mein bisheriges Thema Oberkörper – ich hab mich bei den Hangeln – Hindernissen wesentlich einfacher getan.

Läuferisch, muss ich nicht viel dazu sagen, da mach ich mir auch weniger Sorgen. Das ist dann bei der Sprintdistanz einfach. Nun machte sich mein Neckar-Training bezahlt, denn man musste durch den Olympiasee- bei einer Außentemperatur von 4 Grad. Es war wirklich sehr sehr kalt. Zum Glück war ich mental vorbereitet.

Und so habe ich auch im April versucht, mein Laufpensum noch weiter zu steigern. So das ich wirklich meine 250 km erreiche. Mittlerweile trainiere ich dann ab und zu wieder mit Vivos. Zu Beginn nur auf dem Laufband, um einfach die Füße langsam daran zu gewöhnen. Die Kraft im Fuß langsam aufzubauen und die Belastung langsam zu steigern. Im Training laufe ich sonst erst Mal mit den Altras oder mit den Innovates, um einfach auch hier voranzukommen. Es ist wichtig für mich auf die Füße aufzupassen. Daher war dann auch hier das Ziel, dass ich meine Intervalle viel auf dem Laufband mache. Es ist einfacher. Man kann die Geschwindigkeit einstellen und so auch mal eine Stunde oder 1 ½ Stunden Intervalle fahren. Ich versuche oft innerhalb einer Stunde oder 1 Stunde 15 abzuwechseln. 800 m bei 12 km/h, 400 m bei 15 km/h und dann gegen Ende steigere ich mich einfach hoch bis auf 18 km/h.

 

März 2019

Ich hatte mich entschlossen 2019 am Zugspitzlauf mit zu machen. Der Basetrail XL, dieses Jahr am 14.06. war meine Wahl. Knapp 40 km, 2000 Höhenmeter mit Start in Mittenwald. Greinau ist Start und Ziel fast zugleich. Der Hauptlauf führt einmal um die Zugspitze, aber ich mache dieses Jahr nur ein gewisses Teilstück. Der Zugspitzlauf ist Deutschland‘s größter Trailrun. Dieser reizt mich und wie gesagt, da habe ich mich dann dazu entschieden, dieses Jahr daran teilzunehmen.

Im Februar und auch im März habe ich also versucht meinen Leistungsumfang wieder zu steigern. Und im März kamen auch wieder die ersten Intervalle dazu. Und ich entschied, regelmäßig Sonntags morgens in den Neckar zu gehen, in Tübingen. Die sogenannte Wimhoff-Methode hatte ich gewählt, mit dem Ziel einfach der Kälte zu trotzen. Ich hab mich da mit einigen Freunden getroffen. Wir haben erst Atemübungen gemacht und haben den Körper darauf vorbereitet auf diese extrem Situation.

So starteten wir das Training für die Spartan Race Läufe. Eine gewisse Kälte im Wasser ist normal. Man versucht auch hier den Körper zu kontrollieren. Man muss die Kälte annehmen. Ziel war einfach 10 Minuten regungslos im Neckar zu stehen, die Kälte weg zu atmen. Das kann man wirklich so sagen, denn es ist hart. Dadurch soll das Immunsystem gestärkt werden.

Zusätzlich habe ich dann in meinem Trainingsplan im März auch das Boldern mit dazu gepackt. Einfach um die Griffkraft noch mehr zu stärken. Ich ging ab da dann sehr viel Boldern in verschiedene Kletterhallen. Ein Baustein mit dem Ziel, dass man auch für solche Challenges in den Rennen gewappnet ist.

 

Februar 2019

Im Februar bin ich dann spontan beim Albgold Winterlauf gestartet. Aber auch hier nicht mit Vivos, sondern hier immer noch mit den Innovate, wo ein bisschen Dämpfung haben und ich muss auch sagen, was auch lange Zeit ein großes Problem war nach dem Spartan Race im September in Berlin, ich hab die Motivation für den Wettkampf verloren.

Ich war leer, ich war ausgebrannt, ich konnte mich auch ganz schlecht motivieren wieder an die Startlinie zu stehen und mich zu pushen, einfach immer nur aus Spaß und wirklich wieder dieser Wettkampf-Gedanke. Da war ich so ausgebrannt, man kann das fast vergleichen mit einem Burn-out im Laufen. Ich wollte es einfach nicht mehr und dieses Loch habe ich dann versucht im Februar beim Albgold Lauf zu durchbrechen.

Hab mich dann auch nur für die 5 km angemeldet und hab dann auch wieder den Spaß gefunden. Also die 5 km ging dann so in – glaube ich – 20 Minuten oder bisschen mehr als 20 Minuten war ich unterwegs. Und das war auch wieder so dieser erste Moment, wo das Laufen Spaß gemacht hat, auch dieser Wettkampf Gedanke war wieder da. Ich konnte mich wieder motivieren. Nicht nur aus einfach so zu Laufen, sondern mal wieder wirklich in den Wettkampf mit anderen zu treten.

 

Januar 2019

Im Januar hat es dann damit angefangen, dass ich mein Trainingsplan wieder verfolgen konnte. Aber man hat natürlich gemerkt, dass 2 ½ Monate Laufpause nicht spurlos an einem vorbei gehen. Ich musste wieder Richtung Null anfangen. Hauptsächlich war die Schnelligkeit verloren. Also die ersten Läufe nach der Verletzung gingen vielleicht in der Geschwindigkeit 5:50 bis 6:00 Minuten. Aber auch hier hab ich mir die Zeit genommen und das war auch im Januar dann auch vorrangig. So konnte ich  wieder eine Grundausdauer bekommen. Ich habe mich dann auch bewusst dagegen entschieden, irgendwo, irgendwelche Intervalle zu machen oder großartig trails und Rennen mit zu laufen.

Es ging auch wirklich nur langsam den Leistungsumfang wieder hoch zu fahren. So habe ich mir zum Ziel gesetzt pro Monat wieder ca. 200 bis 250 km zu laufen. Ich wollte zurück in die normale und für meine Ziele notwendige Phase hin zu kommen.

Dezember 2018

Im Dezember konnte ich langsam wieder anfangen zu laufen, aber auch hier war das lange Zeit nicht klar, weil ich wirklich nur vereinzelnd schmerzfrei laufen konnte und hab dann auch für mich entschieden, das Laufen erst mal zu lassen und im neuen Jahr dann wirklich wieder durchzustarten.

Deswegen war der Dezember auch relativ schlecht vom Laufen her, aber krafttechnisch konnte ich dann auch hier im Fitnessstudio viel machen.

Oktober 2018

Aber wegen der Teilnahme trotz Schmerzen sollte es nicht alles einfach bleiben und einfach weitergehen. Es kam für mich eine wirklich schlimme Phase wegen meiner Schmerzen. So konnte ich dann im Oktober und November gar nicht mehr laufen und trainieren.

Ich hatte wirklich extreme Schmerzen und habe es mit verschiedenen Behandlungen versucht. So konnte ich mein Fußtraining mit Vivos erstmal nicht verfolgen. Ich habe es wohl übertrieben, wie meine Untersuchungen in der Klinik zeigten. Es hat sich einfach herausgestellt, dass bei mir die Versenplatte an den Füßen auf beiden Seiten komplett entzündet war. Das Laufen war nur noch eine Qual. Ich habe dann auch in der Zeit viele Übungen bekommen, um einfach diese Versenplatte zu stärken. Das braucht man um diese langen Distanzen mit Barfußschuhen laufen zu können. So wurde mir das ärztliche Anraten gegeben, ich soll nicht alles mit Barfußschuhen laufen. Es spricht nichts dagegen, dass teilweise ins Training zu integrieren. Aber in dem großen Umfang und den langen Distanzen, wie ich es bisher und zu früh machte, sollte ich es zukünftig eher vermeiden. Ich habe mir in diesem Zuge dann auch 2 andere geeignete Schuhe zugelegt. Es sind sehr direkte Schuhe und diese kommen den Barfußschuhen sehr sehr nahe. Einmal die Innovate und einmal von Altra, die vermitteln zwar nicht das ganz krasse Barfußgefühl, aber man hat wirklich auch sehr guten Bodenkontakt, hat aber eine kleine Dämpfung mit dabei. Dieser Kompromiss wurde notwendig.

Trotzdem ging es mit dem Laufen weiterhin nicht gut. Auf erneutes Anraten von meinen Ärzten, sollte ich erstmal anderen Sport machen. Im Zuge dessen habe ich mich auch von der Zielplanung für 2019 dazu entschieden, dass ich mehr Krafttraining mache. So trainierte ich ab da dann auch im Fitnessstudio. Ich habe mir einen vollen Trainingsplan erstellen lassen. So kann ich nun die Rückenpartie, den Oberkörper und auch Rumpfbereich stärken. Das hilft dann um in der Zukunft einfach mehr Kraft bei Kletterhindernissen zu haben. Parallel wird auch meine Griffkraft gestärkt.

September 2018

Am 09. September war nun endlich das Spartan Race in Tirol. Ich wählte die mittlere „super“ Distanz. Der 13+ Kilometer lange SPARTAN SUPER-Wettbewerb umfasst bis zu 30 Hindernisse und zeichnet sich nicht über die Kilometer. Und irgendwie weiß man nie, wie lang es dann letztendlich wird. Bei mir waren es dann 18 km. Dieses Rennen bin ich mit Vivos von Sabine Bürkle (VivoBarfoot Concept Store in Reutlingen) gelaufen.

Es war auch wieder von Trails her eine schöne Strecke. Sehr viele und auch sehr anstrengende Hindernisse- aber deswegen war ich ja dort. Challenges von Speerwurf bis Kletterhindernisse forderten mich wieder extrem heraus – das war letztes Jahr auch schon mein Manko. Es geht um die Kraft im Oberkörper für die Strapazen. Meine Kraft in den Beinen ist durch das viele Training vorhanden, aber in den Armen leider noch nicht. Das heißt für die Zukunft weiterhin DRANBLEIBEN.

Dann hatte ich eine Re-generations Phase mit wenig Training eingeplant. Die brauchte ich auch und sie dauerte nachher doch 3 Wochen. Da es mit leichten Schmerzen angefangen hat. Beide Füßen unten an der Fußsohle und am Ansatz an der Achillessehne. Wie gehabt versuchte ich diese dann weg zu trainieren. Sprich beim Sport waren die Schmerzen weg, aber kamen danach immer heftiger. Hat dann nicht wirklich geklappt. Ich habe mich dann aber trotzdem dazu entschieden, das Spartan Race in Berlin am 29. September zu machen. Und wurde von meinem Arbeitgeber, von der VR in Tübingen gesponsert über die Beast Distanz.

Für zusätzliche Motivation und für noch mehr Spaß beim Sport, begleitete mich das erste Mal der Herr Vincenzo Gerardi. In Berlin starteten wir beim Beast. Dies ist das letzte Teilstück der Spartan Race Serie. Wenn man alle 3 Rennen in einem Jahr macht, sprich das Sprint, das Super und das Beast, dann qualifiziert man sich im Folgejahr für das Rennen in Griechenland.

Das Beast ist einfach auch die längste Distanz, hier wird angegeben 20+ km und bei uns waren es dann ca. 22/23 km. Die location war echt schön. Im Norden von Berlin am alten Flughafen. Diesmal auch wieder viele Tragehindernisse, Kletterhindernisse und landschaftlich richtig schön. Durch den Wald waren ein paar super tolle Trails dabei.

August 2018

Ich meisterte den Redbull 400 und danach im August kein weiteres Rennen.  Ich konzentrierte mich auf meine Spartan Race Tirol Vorbereitungen. Dazu habe ich viele Läufe und mit vielen Höhenmetern gemacht. Ergänzt habe ich diese durch Intervalle, hauptsächlich Sprints. Distanzen von 800m mit 12 km/h und 400 m mit 15 km/h, um die Grundschnelligkeit zu trainieren. So verbrachte ich viel Zeit auf den Trails im Schönbuch. Dieses Jahr integrierte ich in meine Planung eine Bergtrainingswoche in Österreich im Tannheimer Tal, da die Höhenluft einen weiteren Trainingseffekt hat.

Juli 2018

 

 

 

 

 

 

Der Juni hat mich viel Kraft und Energie gekostet. Ich versuche mich mittlerweile zusätzlich zum Lauftraining auch mental zu stärken. Aber was bedeutet das? Die meisten Läufer haben für sich ein Mantra entwickelt. So auch ich. Ich versuche mich beim Laufen voll auf mein Mantra zu konzentrieren (nein, das wird nicht verraten) und alle negativen Gedanken beiseite zu schieben. Dies wird für mich auch am 08.07.2018 ganz wichtig. Hier starte ich für das Team von Andreas Baumgärtner beim ermstal Halbmarathon. Ich bin wirklich heiß auf den Lauf. Nach einer relativ kurzen Nacht und sehr wenig Schlaf stehe ich nun an der Startlinie. Das Wetter verheißt nichts gutes. Es soll warm werden. Extrem warm. Aber das ist wieder so eine Herrausforderung, die ich liebe. Der Körper muss regelmäßig an extreme Situationen gewöhnt werden. Ich habe den Ehrgeiz, meine Grenzen zu verschieben. Ich will wissen, was ist alles möglich. Ich stehe in der Startaufstellung leider etwas zu weit hinten. Es gibt keine Startblöcke. Somit muss ich die ersten 3 km viel überholen. Dies kostet enorm viel Kraft und man findet sein Tempo noch nicht. Für mich ist die Tempofindung extrem wichtig. Ab diesem Moment kann ich mein Mantra starten. Aber nach den 3 km geht es los. Die Beine kommen ins Rollen, ich finde mein Tempo. Leider ist es mir nicht ganz möglich, Vollgas zu geben. Der Körper sträubt sich gegen die Hitze. Ich versorge mich bei jeder Wasserstation mit nassen Schwämmen und versuche die Körpertemperatur zu senken. Nach 1:38 komme ich in Metzingen wieder an. Ich bin Game Over. So wie hier, hat mich noch kein Wettkampf gefordert. Aber das schöne an der Läuferszene: man wird von allen im Ziel gefeiert und wird sofort mit kühlen Getränken und Eiswürfeln versorgt. Ich laufe mittlerweile immer und überall. Die Vivos begleiten mich auf Schritt und Tritt.

Mitte Juli begebe ich mich für ein paar Tage nach Österreich, um in den Bergen ein paar Trails zu laufen. Was trotz dem vielen Training nicht zu kurz kommen darf, sind die Regenerationstage. Ich versuche regelmäßig Pausen einzulegen. Ich rolle viel auf der Blackroll, gehe viel in die Sauna, mach ab und zu ein Bad im Eiswasser. Am 28.07. starte ich zusammen mit Andreas beim Red Bull 400 in Tittisee Neustadt. Hier geht es darum, die Skischanze zu erklimmen. Es sind 138 Höhenmeter auf 400 Meter verteilt. 400 Meter? Die könenn verdammt lang sein. Es wird einem erst an der Schanze bewusst, wie steil das wirklich ist. Ich starte und auf den ersten 75 Metern geht es tatsächlich leicht nach unten. Und auf einmal ist man direkt im Berg. Man wird wie von einem Hammerschlag ausgebremst. Nach 200 Metern ist man auf allen Vieren und versucht die Steigung von knapp 40% zu schaffen. Oben angekommen, war es eine Nahtoderfahrung. Blutgeschmack im Mund, die Beine wollen nicht mehr. Geschweige denn der Kreislauf. Hier breche ich auch – das erste mal in diesem Jahr – mein „Zuckerfasten“ . Mein Kreislauf ist so im Eimer, dass ich mir ein Red Bull gönne. Unten wieder angekommen, stellt sich heraus, dass ich gar nicht so schlecht war und im Halbfinale nochmals angreifen darf. Ich habe jeden der Läufe in 6.30 geschafft. Aber nach dem Halbfinale war dann auch Schluss. Hier hat meine Leistung nicht für das Finale gereicht. Für mich im Nachgang eine wirklich krasse Erfahrung. Aber dank meinen Vivos hatte ich an der Schanze sehr guten Grip.

 

Juni 2018

Es geht jetzt auf die Zielgerade von meinem ersten offiziellen Halbmarathon. Hier starte ich für Sabine in Stuttgart. Am 24.06 ist es soweit. Am Anfang komme ich nicht so gut durch die Menschenmasse. Ich muss viel überholen. Aber mein Ziel ist es unter 1:40 zu kommen. Also hänge ich mich an den Pacemaker 1:39. Leider merke ich relativ schnell, dass mir dieses Tempo an diesem Tag zu wenig ist. Die Beine fühlen sich gut. Also schnell weiter und los geht die Suche nach dem Pacemaker 1:34. Hier ist das Tempo sehr gut. Ich kann das Tempo bis KM 17 halten. Dann merke ich auch hier, heute geht eventuell mehr. Also wird das Tempo erhöht. Das war definitiv keine gute Idee. Das Tempo kann ich nicht lange aufrecht halten und ich pendel mich wieder bei meiner Pace von 4:23 ein und komme nach 1:33 ins Ziel. Bin ich zufrieden? Aber sowas von. Bisher hatte ich es nie unter 1:40 geschafft. Der Monat endet mit dem Stadtlauf in Reutlingen. Leider bekomme ich aufgrund der hitze und der engen Streckenführung meine Leistung nicht auf die Strecke. Ich stecke viel in Menschenmassen fest und kann schwer überholen. Ich schaffe die 10,1 km in 48 Minuten. Aber auch das gehört dazu. Der Spass steht wie immer im Vordergrund.

Mittlerweile arbeite ich zusätzlich zu Sabine, viel mit Andreas Baumgärtner zusammen. Andreas nimmt mich in sein Laufteam auf. Auch hier bin ich mit den Vivos vertreten. Wir laufen gemeinsam beim Esslinger Lauffieber. Hier geht es über eine Strecke von 9 km. Es handelt sich um einen Spendenlauf. Der Erlös wird für die Brustkrebsforschung gespendet. Ich komme als gesamt 8. ins Ziel. Ich bin wahnsinnig happy. Das erste Mal in den Top 10.

Mein Training ist mittlerweile stark auf Pulszonen und Geschwindigkeiten bezogen. Ich versuche einfach immer mehr, meine persönlichen Grenzen zu verschieben.

Selbstverständlich ist die Lust auf Intervalle und Tempoläufe nicht immer da, aber was sein muss, muss sein. Ich beuge mich meinem Trainingsplan. Mir ist es aber genauso wichtig, dass ich den Spaß am Laufen nicht verliere. Ich mache das nur als „Hobby“. Auch ich habe einen Fulltime Job. Daher muss ich schauen, wie ich Beruf, Sport und Familie unter einen Hut bekomme. Da ich weiß, dass im Juni/Juli viele Rennen sind, spreche ich mit Maike alles durch. Sie nimmt mir noch mehr Arbeit ab. Ich kann mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren.

Meine Intervalle sehen wie folgt aus: 30 x 100 Meter Sprint / 200 Meter Traben, 50 x 100 Meter Sprint / 150 Traben oder 10 x 400 Meter Sprint / Traben. Ich versuche hier, meine Grundschnelligkeit zu verbessern. Dies soll dazu dienen, dass ich dauerhaft schneller werde.

Zusammen mit Andreas und seinem Team starte ich am 16.06. in Tübingen beim 10K Soundtrack. Ich halte mich bei diesem Rennen an den Pacemaker für einen 4:30 Schnitt. Es läuft wahnsinnig gut. Ich kann sogar 1 KM vor dem Ziel, den Pacemaker überholen und komme mit einer 4:27 ( 43:57 ) ins Ziel.

Am nächsten Tag starte ich für Vivobarefoot Reutlingen beim Steps for Life in Würtingen. Hier geht es über einen 15K Rundkurs. Eigentlich möchte ich das Rennen locker angehen. Aber ich merke schnell, dass meine Beine sich gut anfühlen und ich kann das Tempo erhöhen. Es reicht leider noch nicht für die Spitze. Wird es wahrscheinlich auch nicht. Aber das muss es auch nicht. Ich kann einen Schnitt von 4:38 laufen und komme nach 1:09 ins Ziel. Und dann passiert etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte. Ich habe in meiner Altersklasse tatsächlich den 3. Platz geschafft. Ich komme aufs Podium. Ich bin so wahnsinnig stolz. Das hätte ich mir niemals vorstellen können.

 

Mai 2018

Der Mai steht für mich ganz im Zeichen des Megamarsch. Ich trainiere weiterhin viel und das Training wird immer spezieller. Ich lerne durch viele Gespräche mit anderen Sportlern und auch durch eigene Recherche, wie wichtig es ist, dass Training abwechslungsreich zu gestalten. Ebenso lasse ich mich im Universitätsklinikum Tübingen gründlich untersuchen. Ich unterziehe mich einer Leistungsdiagnostik. Was bedeutet das? Als erstes wird mein Blut untersucht, der Körper wird vermessen. Fettgehalt, Muskelmasse etc. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit mir. Mein Körperfettanteil liegt mittlerweile bei unter 12 %. Der BMI ist leider noch etwas erhöht, aber die Ärzte halten dies für bedenkenlos.

Als nächstes werde ich angeschnallt und auf dem Laufband losgelassen. Alle 3 Minuten wird das Tempo erhöht und mir wird aus dem Ohrläppchen Blut entnommen. Die Ärzte bestimmen über das Laktat meine Belastungsgrenze. Begonnen wird bei 8 km/h und dann geht es nach oben. Es läuft gut. Bei 16 km/h wird es kritisch. Ich komme gerade so ins Ziel. Aber ich möchte unbedingt noch die nächste Stufe ausprobieren. Beim probieren lasse ich es auch. Nicht mal eine Minute kann ich das Tempo halten. Dann machen die Muskeln zu. Ich bin aber wahnsinnig zufrieden. Ich bekommen einen ausführlichen Bericht. Wo liegen meine Pulszonen fürs Training? Wo liegt meine Laktatschwelle? Alles Zahlen, Daten und Fakten, die mein Training fördern werden. Das hoffe ich zumindest. Die wichtigste Erkenntnis ist erstmal, dass meine Laktatschwelle bei 13,3 km/h liegt. Das bedeutet, dass ich dieses Tempo nicht sehr lange Zeit halten kann. Das Laktat schießt in die Muskeln und ich kann dieses Tempo nicht dauerhaft halten. Das Training wird darauf ausgerichtet, diese Schwelle nach oben zu verschieben. Dies soll in den nächsten Monaten über Intervalle trainiert werden. Ich wechsle im Training immer zwischen Tempoläufen, Intervallen und langsamen Dauerläufen. Trotzdem gibt es auch Tage, an welchen ich einfach so laufe. Ohne Blick auf die Uhr.

Dann beginnt für mich ein wahnsinniges Abenteuer. Der MEGAMARSCH. Zu Fuß von München nach Mittenwald. 100 km in 24 Stunden. Ich werde diesen Marsch mit meinen Barfußschuhen laufen. Der Start ist am 12.05. um 16 Uhr. Ich bin mit meinem Freund Joe in der ersten Startwelle. Wir freuen uns und bekommen die ersten Kilometer gut hinter uns. Doch schon ab KM 15 beginnen die Probleme. Joe bekommt die ersten Blasen. Diese stellen sich dann beim ersten Verpflegungsposten bei KM 21 als Blutblasen heraus. Wir öffnen die Blasen, kleben sie ab und weiter geht’s. Es läuft wieder super. Regelmäßig werden die Füße kontrolliert. Aber meine Vivos halten. Wir laufen durch die Nacht. Durch die Ruhe und Stille merkt man so langsam, wo es überall weh tut. Ich komme langsam vom Vorderfußlauf in den normalen Tritt, was meinen Fersen nicht gefällt. So ganz ohne Dämpfung. Aber ich beiße auf die Zähne. Am nächsten Morgen kommen wir, nachdem wir uns im Wald verlaufen hatten, an der Versorgungsstation 3 in Kochel am See an. Mittlerweile haben wir knapp 73 km hinter uns. Joe wird von den Sanitätern aus dem Rennen genommen. Die ganzen Füße sind voller Blasen. Auch ich lasse mich untersuchen. Meine Füße haben ein paar Blasen, aber sonst alles super. Bis auf die Schmerzen an der Ferse. Für mich stellt sich nun die Frage: Laufe ich alleine weiter oder steige ich mit Joe aus? Für mich als Sportler eine schwere Entscheidung. Aber für mich steht die Freundschaft vor der Medaille. Ich entscheide mich, schweren Herzens, auszusteigen. Hätte ich es geschafft? Ich weiß es nicht. Werde ich es nochmals machen? JA, aber dann mit Schuhen, die eine minimale Dämpfung haben. In Barfußschuhen ist es wirklich schwer einen 100 km Lauf durch zu stehen- hier brauche ich bei der Schuhauswahl wohl derzeit noch einen Kompromiss.

 

April 2018

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Trainingsumfang steigt enorm. Mittlerweile lasse ich mich von Maike auf dem E-Bike zu neuen Höchstleistungen treiben. Ich bekomme die tolle Unterstützung, dass sie mir ein bestimmtes Tempo ermöglicht, ohne mich selbst darum zu kümmern. Sie motiviert mich beim Laufen und organisiert viele Läufe.

Ein neues Laufcoaching mit Bernd Gerber steht auf dem Programm. Er analysiert meinen Laufstil im Concept Store auf dem Laufband. Er hat festgestellt, dass mein Laufstil sich enorm verbessert hat. Jedoch ist die Hüfte auf der linken Seite noch etwas steif. Ich bekomme verschieden Mobilität Übungen wie z.B. in Rückenlage Fahrrad fahren ( Bewegungen mit den Füßen nachahmen ), im Stehen die Hände an die Füße strecken und Ausfallschritte. Dadurch soll die Hüfte geöffnet werden. Diese Übungen gehören zum täglichen Programm. Bei der Fußdruckmessung wird festgestellt, dass ich mich auch hier verbessert habe.

Am 14.04.2018 steht das Spartan Race in München an. Hier geht es über die Sprint Distanz. Es waren ca. 8km. Ich musste verschiedene Kletterhindernisse, Balancehindernisse und Krafthindernisse überstehen. Das Highlight war, durch den Olympiasee zu schwimmen und mit schweren Eisenketten das Olympiastadion zu bezwingen. Durch die Barfußschuhe hatte ich eine sehr gute Rückmeldung beim Laufen.

Weiterhin besteht mein Training aus verschiedenen Kraft- und Ausdauerübungen. Ich entschließe mich auch, eine Leistungsdiagnostik am Uniklinikum in Tübingen zu absolvieren. Ich möchte eine Überlastung und falsches Training vermeiden. Mein Termin wird auf Mai festgelegt.

Am 29.04. kommt für mich mein Highlight – Die Schönbuch Trophy in Herrenberg. Hier geht es fast 27 km auf wunderschönen Trails durch den Naturpark Schönbuch. Der Start ist auf dem Marktplatz in Herrenberg. Nach 2:43 und knapp 700 Höhenmeter komme ich stolz ins Ziel. Auch hier haben mich die Primus Trail wahnsinnig begeistert. Durch die permanente Rückmeldung über die Füße ist ein Umknicken beinahe unmöglich. Durch den Vorderfußlauf komme ich die Anstiege sehr gut hoch. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr Leistung am Berg habe.

Ein besonderes Lauferlebnis war, als ich mich mit Deutschlands bestem OCR Läufer Charles „Pferdelunge“ Franzke in Tübingen zum Laufen über den Spitzberg verabredet habe. Ich habe viele tolle Tipps für die nächsten Hindernisläufe bekommen. Wie kann man eine Wand mit 3m so schnell wie möglich überwinden, wie klettert man am besten an einem nassen Seil etc..

 April 2018

 

 

 

 

 

 

 

Beim zweiten Albgoldlauf im Frühjahr in Trochtelfingen schaffte ich es tatsächlich mit 43:17 Minuten ins Ziel. Im Nachgang ist es schwierig zu sagen, ob es wirklich 10 km waren. Man liest in verschiedenen Medien eine Zahl zwischen 9,8 km bis 10,1 km. Ich bin trotzdem happy über diese Zeit.

Weiterhin arbeite ich viel mit Gewichten zu Hause, um meine Beinmuskulatur und meinen Rumpf zu stärken. Mein Lauftraining ist absolut regelmäßig und so verbringe ich immer mehr Zeit auf verschiedene Trails im Schönbuch und im Umkreis von Tübingen/Reutlingen. Auch der letzte Härtetest für den Megamarsch stand die Wochen an. Knapp 63 km Wanderung. Die Barfußschuhe helfen mir enorm, diese Belastung zu überstehen. Das ist eine absolute Herausforderung.

Ich baue nun auch immer mehr Intervalltrainings mit ein. Mein Gefühl sagt, es bringt mich weiter. Daher versuche ich meine Grundschnelligkeit über kurze Intervalle zu verbessern. Dies zeigt auch umgehend in Wirkung bei längeren Läufen. Ich versuchte es auf einer 400 Meter Bahn eine Runde so schnell wie möglich zu laufen. Danach 2 Runden langsam laufen. Und das dann über 10-15 Durchgänge. Alternativ laufe ich auf meinen normalen Trainingsstrecken 5 Minuten normales Tempo und dann 15-30 Sekunden im Sprint. Anstrengend, aber lohnenswert. Ich werde besser.

 

März 2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist kalt. Aber egal. Ich habe ein Ziel. Ich möchte besser werden. Das Lauffieber packt mich von Tag zu Tag mehr. Die Wettkämpfe kommen. Ich lief zweimal den Albgoldlauf und das größte Highlight im Februar: Samstags den Albgoldlauf in Reutlingen über 10km und am Sonntag gleich den Glaspalastlauf in Sindelfingen. Da kamen auch die ersten Zweifel. Schaff ich das? Wie reagiert mein Körper?

Aber alles halb so wild. Den Albgoldlauf schaffe ich in 46:07. Ich bin happy. Das ist für mich eine neue Bestzeit. Das Training hat sich gelohnt. Für mich war klar, dass am Folgetag keine Topzeit rauskommen wird. Dafür bin ich zu untrainiert. Denke ich zumindest. Ich kann meinen Körper noch nicht ganz einschätzen.

Am Folgetag schaffte ich es tatsächlich in 45:48 über die Ziellinie. Obwohl ich einmal auf einer Eisfläche abgeflogen bin. Der Wahnsinn. Erst langsam realisiere ich, wie sich mein Laufstil verändert hat und was ich in der kurzen Zeit des aktiven und zielorientierten Trainings alles verändert hat. Keine Schmerzen mehr nach dem Laufen. Bisher hat öfters die Hüfte „gezwickt“. Alles weg. Ich habe das Gefühl, ich regeneriere besser.

Das nächste Highlight ist die „Nachtwanderung“ in Vivos. Für den Megamarsch muss auch trainiert werden. Start ist an einem Freitag um 21 Uhr. Und am nächsten Morgen gegen 6 sind wir nach 50 km wieder am Ziel. Die Schuhe bestehen den Test. Viel größere Probleme macht mir, die Dunkelheit und die Stille. Die ersten Zweifel kommen auf, ob ich den Megamarsch im Mai schaffen werde.

Ich steigere weiterhin mein Trainigsumfang. Ich will nur noch eins: LAUFEN. Regelmäßig laufe ich Strecken zwischen 20-30 km.

Auch die Anmeldung für den Halbmarathon in Stuttgart ist raus. Ich entdecke die Liebe zum Trailrun. Mich begeistern die technischen Aspekte. Hier geht es nicht nur um schnell laufen, sondern auch um die Achtsamkeit. Die Strecken sind anspruchsvoller. Aber das Beste an einem Trail: Die Natur. Und vor allem mit Barfußschuhen nimmt man das ganz anders wahr. Es gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Und die Strecken fordern mich auch mehr.

 

Februar 2018

 

Ich bin gut im Plan und merke, wie mich das bewusste Laufen verändert . Meine Einstellungen, meine täglichen Entscheidungen beim Training, Essen und vieles mehr. Das Thema Gesundheit rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Das fühlt sich gut an.

Die Vorteile des Barfußlaufen werden von Tag zu Tag spürbarer. Meine Füße lockerer, stabiler, kräftiger und sie erholen sich auch von meinen bisherigen ‚engen‘ Laufschuhen. Ich lese viel im Internet darüber und tausche mich mit Sabine und Bernd aus. Übrigens die Vorträge und das Coaching zum Laufen, den Auswirkungen auf den Körper und Füße sind sehr zu empfehlen.

Mit meinem mehr an Wissen über die verschiedenen zusammenhängenden Themen von Körper, Ernährung, Training entwickle ich meine Trainingseinheiten immer weiter und nehme meine individuellen Problemstellen direkt in Angriff. Ich bin gespannt, wie alles sich weiter entwickelt.

Vor kurzen habe ich am Rennen (Glaspalastlauf in Sindelfingen) mit den Barfußschuhen aus Reutlingen teilgenommen. Ich spüre das ich auf dem richtigen Weg bin.

Meine Trainingseinheiten sind nicht speziell auf das Laufen ausgelegt. Ich versuche ein Ganzkörpertraining zu absolvieren. Es ist wichtig, dass nicht nur die Beine trainiert werden. Daher arbeite ich sehr viel mit einem TRX (Schlingentrainer), mache viel an der Pullup Bar und versuche  mit verschiedenen Tabata Runden (Dauer 4 Minuten/8 Runden 20 Sekunden mit 10 Sekunden Pause)  die körperlichen Grenzen zu verschieben.

Hierbei setze ich vor allem auf Burpees, Squats und Jumping Jacks. Der Einsatz von einer Langhantel und zwei Kurzhanteln ist auch regelmäßig ins Training eingebaut. Hier versuche ich über mittlere Gewichte und hohen Umfang „neue“ Reize zu setzen.

Mir wurde bewusst, dass ich für einen besseren Laufstil auch dafür viel arbeiten muss. Auch wenn mir das lange Laufen in diesen Trainingsmomenten fehlt und ich die Sehnsucht spüre, raus in die Natur zu gehen.

Das Gefühl, immer an und über seine Grenzen zu gehen, ist für mich einfach wie eine Sucht.

 

Januar 2018

 

 

 

 

 

 

 

Mein erstes großes Ziel im Mai 2018: Der Megamarsch.

Das heißt 100 km von München nach Österreich und das innerhalb von 24 Stunden. Ich plane, das in meinen Minimialschuhen zu machen. Sabine Bürkle, Vivobarefoot Concept Store Reutlingen, steht mir weiter mit guten Ideen zur Verfügung und so steigerte ich bereits den wöchentlichen Laufumfang auf ca. 60 km und nehme Black Rolles als Modul mit auf. Dazu später mehr.

Auch das Laufen im Schnee machte übrigens in den Barfußschuhen Spaß und hat gut funktioniert. Die Vorbereitung für eine erste „Megamarsch“-Testwanderung mit über 40 km von Tübingen nach Bad Urach ist in Arbeit. Voller Vorfreude buchte ich in der letzten Zeit auch die ersten Events: Spartsn race München, Glaspalastlauf Sindelfingen, Schönbuch Trophy.
Nun bin ich dabei einige Läufe und Trainingseinheiten über 21 km zu machen. Die Zeiten verbessern sich von bisher 2 Stunden auf 1:45 und das spornt mich an, auf meinem Weg weiter zu machen. Mein neuer Trainingsplan setzt auf viele Einheiten Freeletics und Freeletics Gym und somit Training mit dem eigenen Körpergewicht um die Muskulatur und Körperstabilität zu stärken. Ich verspreche mir davon nicht nur mehr Kraft, sondern auch meine „Ganzkörper“-Kraft besser zu nutzen und auf das Laufen übertragen zu können.

Durch den hohen Laufumfang und verstärktes Training, muss ich auch mehr Regenerationselemente in meinen Alltag und Training einbauen. Daher suche ich nach weiteren Mitteln um die Regeneration zu fördern. Durch die Tipps von Sabine und Bernd, meiner Recherche und vielen Diskussionen mit anderen Fans des Laufsports integriere ich, wie gesagt, die Black Rolls in mein Programm. Faszienlockerung, Verklebungen lockern und Verspannungen lösen ist mein Ziel. Aller Anfang ist schwer, aber ich merke schnelle Fortschritte. Die Blackroll ersetzt zwar nicht den traditionellen Therapeuten, aber durch den Einsatz kommt es zu einer schnelleren Regeneration. Die Faszienverklebungen können reduziert werden. Da nur mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet wird, kann der Muskelschmerz gezielt behandelt werden.
Man merkt nach intensiven Einheiten die erste Zeit Schmerzen. Aber durch das Rollen merkt man sehr schnell eine Besserung. Man merkt, dass es nicht nur eine oberflächliche Massage ist, sondern dass sie sehr tief ins Gewebe geht. Hierbei rolle ich auf den Oberschenkeln oder die zu behandelnde Region über einen Zeitraum von 30-60 Minuten. Große Unterstützung für meine diesjährigen Pläne erfahre ich übrigens zuhause von meiner Partnerin Maike. Ich Danke Dir dafür und merke, wie auch das Umfeld wichtig ist, um erfolgreicher zu werden.

 

Dezember 2017

So, jetzt waren die ersten Tests im realen Wettkampf und Training vorbei. Und wie geht es jetzt weiter? Eine Sache war klar: Ich werde mich definitiv in die Materie Barfußlaufen einarbeiten. Egal wie es weiter geht. Ab dem Wettkampf im November war ich im Barfuß- und Vivo Fieber.

Persönlich traf ich meine Entscheidung dauerhaft, intensiver und ‚durchgeplant‘ zu laufen. So gehe ich Anfang 2018 in die Planung meiner nächsten Eventteilnahmen. Neben meinem Lauftraining, stelle ich meinen Ernährungsplan noch weiter um. So will ich kompletter auf Industriezucker und Alkohol verzichten. Das beschließe ich erstmal für 12 Monate, dann will ich sehen wie die Effekte sind.

Mein Barfuß- und Laufstil möchte ich weiter verbessern und optimieren. So nahm ich an einem persönlichen Coaching mit Extrem- und Barfußläufer Bernd Gerber, der Barfußinitiative teil. Ich hatte vorher viele Gedanken und Fragezeichen, „Was macht ein Barfußcoach? Und kann er mir wirklich Tipps geben?“. Ich war erstaunt und beeindruckt was die Laufanalyse auf dem Laufband und die Videoaufzeichnung zeigte. So konnte er mir gezielte Tipps und Anleitungen aufzeigen um die Beinmuskulatur zu stärken. Eine computerunterstützte Fußdruckmessung zeigte den Status und mein Entwicklungspotential in den einzelnen Bereichen der Fußsohle. Das will ich nach einiger Zeit, speziell darauf ausgelegtem Training wieder überprüfen.

 

November 2017

2 Tage vor dem XtremRun Rennen in Magstadt machte ich also den ersten Testlauf. Meine Zeit war eine Katastrophe.

Bisher bin ich den KM in ca. 5:15-5:30 gelaufen. Und jetzt? Über 6:10. Der Schock war groß. Aber egal, es brachte mich zum Nachdenken, denn der erste positive Effekt war, dass ich nach dem Laufen keine Schmerzen in der Hüfte und dem Knie hatte.

Dann kam also der erste offizielle Lauf. Ich war aufgeregt. Wie klappt das mit den Schuhen? Schaff ich die 11 KM mit Barfußschuhen? Muss ich vielleicht abbrechen? Komme ich vielleicht als letzter ins Ziel? Aber alle Ängste waren umsonst. Der Schuh hat mich gefesselt. Ich konnte durch den Vorderfußlauf enorm an Geschwindigkeit zulegen. Und ich habe die Strecke in knapp 57 Minuten geschafft.

Hier geht es zum Video.

 

Oktober 2017

Als ich mich für den XtremRun in Magstadt (am 11.11.2017) angemeldet habe, wurde ich bei einem weiteren Gespräch von Sabine gefragt, ob ich den Schuh testen möchte, damit Sie Erfahrungen von einem Sportler kennt und um zu sehen, ob dieser Schuh mich weiter bringt.

Das habe ich dankend angenommen. Bevor ich den Schuh unter realen Wettkampfbedingungen testen kann, war für mich klar, dass ich erst lernen muss, wie man richtig in diesen Schuhe läuft.

 

August 2017

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem „Rückfall“ zu klassischen Rennschuhen bin ich ein Jahr später mit Sabine wieder ins Gespräch gekommen. Das Thema hatte mich doch weiter beschäftigt.

Ich habe ihr berichtet, dass ich sehr gerne sogenannte OCR Läufe bestreite und mich hier mit dem Reebook All Terrain durchschlage. Sie hat mich darüber aufgeklärt,

dass es auch hier eine Alternative gibt. Dieses Angebot habe ich zuerst ausgeschlagen. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Schlamm, Hindernisse und das alles mit einem Barfußgefühl? Niemals.

 

August 2016

 

 

 

 

 

 

Ich habe im Internet einen Bericht über Natural Running gelesen. Nach ein paar Nachforschungen zu den Themen schneller und gesünder Laufen, war für mich klar, dass ich mir unbedingt Barfußschuhe besorgen muss.

Nach meiner Recherche bin ich auf den Barfußladen in Reutlingen gestoßen. Als ich im Laden dann von Sabine Bürkle beraten wurde, wollte ich mit den Minimalschuhen für mich einen Neuanfang machen.

Also habe ich meine ersten Sportschuhe gekauft. Den Vivobarefoot Stealth.

Ein paar Wochen später habe ich die ersten Freizeitschuhe gekauft. Diese habe ich fast immer getragen. Die Sportschuhe habe ich leider am Anfang nicht regelmäßig, sondern nur ab und zu getragen.

 

 


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