Projekt Lernen mit Rückenwind hilft Lücken schließen
„Das Home-Schooling war nicht effektiv“
(BW) Zwei Schüler und eine Schülerin sind heute Nachmittag zum Mathekurs erschienen, der Rest war krank, schon in der Woche zuvor ist ein Kurs komplett ausgefallen, weil Schüler wie Lehrer an Corona erkrankt waren. Es scheint immer noch schwierig in Zeiten von Corona einen regulären Unterricht zu gestalten.
„Manche Lehrer waren richtig engagiert, manche eher weniger“
Doch die drei die jetzt mit Bernd Haussmann zusammen Mathe büffeln sind froh, dass es das Angebot an ihrer Schule, dem FSG Pfullingen, gibt. „Das Home Schooling war einfach nicht richtig effektiv,“ so der 14jährige Dimitrios Kikidis. Mal habe die Videokonferenz nicht richtig funktioniert, dann hätten manche Lehrer einfach nur Arbeitsblätter ausgegeben und dann war auch der Lerndruck zu Hause einfach nicht so groß wie in der Schule. Das bestätigt auch der 16jährige Sinan Purtas. „Wer faul war, hat die Aufgabenblätter einfach nicht abgegeben.“ Die dritte im Bunde ist die 15jährige Emilia Scholz, sie ist froh, dass sie jetzt in Mathe Unterstützung bekommt. „Eigentlich bin ich gar nicht so viel schlechter geworden, aber mir fehlt einfach das Verständnis für Formeln und hier im Unterricht, kann ich jetzt in Ruhe nachfragen,“ sagt sie. Hilfe bekommen die drei 9. Klässler an diesem Nachmittag von Bernd Haussmann. Er ist eigentlich selbständiger Wirtschaftsingenieur aber auch Mathedozent aus Leidenschaft. Schon länger kooperiert er mit der vhs Pfullingen, war im letzten Jahr beim Talentcampus an der WHR mit dabei und unterrichtet jetzt 8 Stunden Mathe am FSG und 20 Stunden an der WHR.
Kooperation zwischen vhs und einigen Pfullinger Schulen
Haussmann ist einer von 11 Dozenten, die die vhs Pfullingen für die Schulen im Projekt „Lernen mit Rückenwind“ eingesetzt hat. Einige dieser Dozenten arbeiten schon länger mit der vhs zusammen, andere wurden jetzt ganz neu akquiriert.
Das Projekt ist vom Land finanziert und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Es soll Schülern und Schülerinnen helfen, die durch die Coronapandemie entstandenen Lücken wieder zu schließen. In Pfullingen beteiligen sich das Friedrich Schiller Gymnasium, die Wilhelm Hauff Realschule und die Laiblinschule an dem Projekt. Allerdings, so Sabine Störk vom FSG sei es für die Schulen sehr schwierig gewesen zusätzliche Lehrkräfte für das Projekt zu finden, es sei daher ein Segen, dass die vhs bei dem Projekt mitmache. „Als Bildungseinrichtung sehen wir natürlich, dass das sehr wichtig ist für die Schüler und Schülerinnen, es war daher für uns selbstverständlich, dass wir das Projekt Rückenwind unterstützen“, bestätigt Alexander Tomisch von der vhs.
Angeboten werden nun vor allem Kurse in Mathe und Deutsch aber auch in Englisch und Französisch. Wobei Sabine Störk vom FSG und Christine Wicker, stellv. Schulleiterin der WHR, vor allem die Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen im Blick haben. „Zum Teil gibt es da bei den Schülern doch erhebliche Lücken, die durch das Förderangebot jetzt ausgeglichen werden können,“ so Christine Wicker. In der Laiblinschule gilt das Angebot für die vierten Klassen, also für Kinder, die jetzt am Übergang zur weiterführenden Schule stehen, so Rektorin Kirsten Stengl-Mozer.
Auch Bürgermeister Stefan Wörner freut sich über die gute Zusammenarbeit zwischen vhs und Schulen. Schließlich sind so immerhin über 40 Förderkurse in Pfullingen entstanden, die den Schülern und Schülerinnen helfen ihre, durch die zahlreichen Lockdowns der letzten zwei Jahre entstandenen Lücken, wieder zu schließen.