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Ein Kulturhaus für alle

Bauarbeiten können beginnen, jetzt rückt das Denkmalamt an

(BW) Nach rund 6 Jahren zum Teil sehr kontrovers geführter Diskussionen hat der Pfullinger Gemeinderat, nun im Dezember den Anbau für die Klosterkirche ohne Gegenstimmen bei drei Enthaltungen beschlossen. Damit können künftig auch wieder alle drei Stockwerke der Klosterkirche komplett genutzt werden. Dies war aufgrund der verschärften Brandschutzmaßnahmen die letzten Jahre nicht mehr möglich.

Der nun geplante Neubau soll die drei Stockwerke der Klosterkirche mit einem Aufzug und Treppen wieder barrierefrei nutzbar machen. Zusätzlich wird ein Veranstaltungssaal für maximal 199 Personen geschaffen und im Untergeschoss neue WC Anlagen und eine Küche eingebaut werden. Rollstuhlfahrer können künftig dann direkt und ohne Umwege von den Behindertenparkplätzen in den Saalanbau fahren.

Insgesamt rechnet die Verwaltung mit Kosten von rund 3,2 Millionen Euro. Gefördert wird das Projekt vom Land mit rund 1,3 Millionen Euro, mit der Auflage, dass der Bau bis April 2024 abgeschlossen ist, außerdem stehen Spenden von bislang rund 200 000 Euro im Raum.

Vielleicht finden wir die Apsis

Bevor jedoch mit dem Bau begonnen werden kann, ist erst einmal das Denkmalamt am Zug. Die Mitarbeiter werden in den nächsten Wochen das Areal gründlich untersuchen. Möglicherweise werden alte Krüge, Scherben, Knöpfe, Spangen oder ähnliches, was auf klösterliches Leben schließen lässt gefunden, spekuliert Architekt Thomas Bamberg. Die Hoffnung ist auch groß, dass man eventuell die Apsis der Klosterkirche findet. „Wir wollen ja die Geschichte der Kirche erzählen, das ist das Spannende daran,“ so Bamberg. Es sei nicht auszuschließen, dass man bei den Grabungen etwas findet, das dann auf jeden Fall mit in den Neubau integriert oder optisch sichtbar gemacht werden muss. „Wenn wir die Ergebnisse vom Denkmalamt haben, dann werden wir sicherlich nochmal die Pläne überarbeiten müssen,“ ist Bamberg überzeugt. Geplant sind in diesem Zusammenhang auch regelmäßige Führungen über die Grabungsstellen.

Der Baubeginn ist voraussichtlich dann im Juli dieses Jahres.

Ein Kulturhaus mit großer Strahlkraft

„Es geht jetzt los mit einem Kulturhaus für alle Pfullinger!“, freut sich Christine Stuhlinger, die Vorsitzende von i’kuh, der Initiative für ein Kulturhaus. Wir stehen jetzt vor einer großen Herausforderung, ist sie sich mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Klosterkirche, KuK, Albert Mollenkopf einig. Man müsse sich jetzt Gedanken machen, wie das künftige Kulturhaus mit Leben gefüllt werden kann, wie die inhaltliche und künstlerische Konzeption aussehen kann, Der Anfang ist bereits gemacht, mit dem von Bürgermeister Wörner gebildeten Kulturforum. Das Kulturforum soll sich künftig zweimal im Jahr treffen und alle Kulturschaffenden an einen Tisch bringen. Damit sind nicht nur die Kulturvereine gemeint, sondern auch alle anderen Vereine, die Musikschule und die Stadtbücherei. „Es wäre schön, wenn wir hier alle an einem Strang ziehen und das Kulturhaus mit Leben füllen“, so Christine Stuhlinger. Sie erinnert beispielsweise an die kleinen, feinen Konzerte in den 80er und 90er Jahren von Alfred Gross, aber auch an die vielen Kunstausstellungen und Lesungen, bevor die restriktiven Brandschutzbestimmungen, dem ein Ende bereitet hatten. Sie denkt aber auch daran, dass sich künftig auch noch mehr Jugendliche an Kulturveranstaltungen beteiligen könnten, wie es beispielsweise bei der Reihe „Kultur im Klosterkeller“ bereits der Fall war. Und Albert Mollenkopf ergänzt: „Viele Menschen machen gute Kultur, neu in Pfullingen ist dann die Vernetzung, ein Kulturhaus, das für alle offen steht, das kann die Menschen näher zusammenführen.“

Es herrscht eine gewisse Aufbruchsstimmung bei den beiden Vereinen i’kuh und kuk und die beiden Vorsitzenden sind davon überzeugt, dass ein Kulturhaus eine Chance für Pfullingen ist, die der Stadt ein gewisses Renommee und eine Strahlkraft über die städtischen Grenzen hinaus einbringen wird. (Model: Bamberg Architekten)

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