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40 Jahre Samstagtreff – eine Erfolgsgeschichte

Heutzutage kann man es sich kaum mehr vorstellen: Vor 40 Jahren mussten die Kinder samstags noch in die Schule gehen, dafür hatten sie mittags frei und Essen gab in der Schule gab es keines. Es war Sache der Eltern – meistens der Mutter – auf die Kinder nachmittags aufzupassen und ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen. Ganz aus unserer Erinnerung ist verschwunden, dass alle Einkaufsläden jeden zweiten Samstag geschlossen blieben. Zudem war die „Inklusion“, das heißt die Eingliederung behinderter Mitmenschen ein unbekanntes Fremdwort. Zuschüsse, Ermäßigungen und Veranstaltungen gab es nur für Kriegsversehrte.

 

Prof. Dr. Gerhard Klein hatte die Idee zum Samstagstreff

Herr Klein war damals Rektor der Fachhochschule für Sonderpädagogik in Reutlingen und wollte erreichen, dass die behinderten Mitarbeiter in den Behindertenwerkstätten sich auch privat kennen lernten und die Eltern der Behinderten an den beiden offenen Einkaufssamstagen in Ruhe einkaufen gehen konnten.

Zunächst benötigte man Räume für den Samstagtreff und fand diese in der Magdalenenkirche in Pfullingen. Ausdrücklich wird aber betont, dass es im Samstagtreff keine religiösen oder kulturellen Beschränkungen gibt.

 

Anfängliche praktische Probleme

Im Freibad wurde damals ein freier oder ermäßigter Eintritt abgelehnt, weil die Behinderten keine Kriegsversehrten waren. Der Bürgermeister gab als Ersatz Wertmarken aus. Ebenfalls im Freibad war es anfangs so, dass die Eltern ihre gesunden Kinder aus dem Wasser des Kinderbeckens herausholten, wenn die „Behinderten“ ins Wasser kamen. In manchen Lokalen wurden die Behinderteneltern gebeten, sich nicht so allgemein sichtbar zu platzieren, sondern sich in Ecken und hinter Pflanzen zu verstecken.

 

Erfreuliche Unterstützer

Im Lauf der Zeit wurde die Zahl der Unterstützer immer größer. Es gab Cafes, in denen die Behinderten zum zu bezahlenden Kaffee den Kuchen umsonst dazu bekamen, es gab Vereine, bei denen die Behinderten mitmachen durften, als Beispiele seien die Echaztaler und der VfL Pfullingen genannt. Es gab Geldspenden und Ausflugsfahrten, kurz um, die Integration ist weitgehend geglückt.

Einen ganz besonderen Beitrag leisten die Frauen und Männer, welche jede zweite Woche den Samstagtreff leiten und die Kirche, welche Versicherungsschutz für die Veranstaltungen gewähren.

 

Führungswechsel

Vor 5 Jahren wurde der Führungsstab weiter gegeben, Frank Richter und seine Frau Claudia leiten seither überaus engagiert und erfolgreich den Samstagtreff und haben auch für 2020 ein tolles Jahresprogramm zusammengestellt. Am 29. März wollte der Samstagstreff ursprünglich sein 40jähriges Jubiläum feiern. Wann die Feier jetzt stattfinden wird, ist noch nicht klar.

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