3.000 Euro für Frauenhaus Reutlingen vom Reutlinger Spendenparlament
Unterstützung für die wichtige Arbeit und einen weiteren Zufluchtsort. Einrichtungen, wie das Frauenhaus, sind mittlerweile fester Bestandteil und Notwendigkeit in unserer Gesellschaft geworden. In einem Frauenhaus finden Frauen mit ihren Kindern Schutz, die vor häuslicher Gewalt fliehen. Hier finden sie Beratung und vorübergehend Unterkunft. Gerade in den aktuellen Corona-Zeiten hören wir immer wieder in den Medien, dass die häusliche Gewalt zunimmt. Umso wichtiger ist, dass es einen sicheren Zufluchtsort für die Betroffenen gibt. Aber die wichtige Arbeit kostet Geld. Deshalb unterstützt das Reutlinger Spendenparlament mit einer großzügigen Spende die Arbeit und den Ausbau des Reutlinger Frauenhauses.
Häusliche Gewalt geht zum allergrößten Teil von Männern aus. Deshalb braucht es geschützte Rückzugsorte für die betroffenen Frauen. Den Trägerverein „Frauenhaus Reutlingen e.V.“ gibt es bereits seit 1977. Über 2.400 Frauen, mit insgesamt über 2.500 Kindern, fanden im Frauenhaus seither Schutz und Unterstützung. Allein die Zahlen belegen, wie wichtig diese Arbeit ist. Und jede Frau, die physischer oder psychischer häuslicher Gewalt, hat, kann sich jederzeit beim Frauenhaus Hilfe holen, telefonisch oder persönlich in der angegliederten Fachberatungsstelle.
Dass Arbeit Geld kostet ist wohl jeder und jedem klar. Frauenhäuser werden in Baden-Württemberg über Tagessätze pro Person und Tag gefördert. Doch diese Gelder reichen leider nicht aus, um den ganzen Betrieb aufrecht zu erhalten und sind nicht für Investitionen gedacht. Daher sind Frauenhäuser trotzdem auf Spenden von Privatpersonen und Organisationen angewiesen.
Die betroffenen Frauen müssen professionell beraten werden, es müssen Zufluchtswohnungen gesucht und eingerichtet werden, und vieles mehr. Die Trägerorganisation sucht ständig nach neuem Wohnraum, der als Zuflucht genutzt werden kann. Dafür sind sie auch mit der GWG Reutlingen im Gespräch. Der genaue Standort von Frauenhäusern wird, aus verständlichen Gründen, nicht veröffentlicht.
Im Spendenparlament hat man die Zeichen der Zeit erkannt und – zum wiederholten Mal – reagiert. Die Projektbewerbung für die Ausstattung einer weiteren Zufluchtswohnung des Frauenhauses wurde von der Finanzkommission geprüft und bei der letzten Parlamentsabstimmung – diesmal per Briefwahl – vorgestellt und positiv beschieden.
So soll die Spende über 3.000 Euro in einer in Reutlingen neu angemieteten, anonymen Zufluchtswohnung für die notwendige Ausstattung aufgewendet werden. Auch die Vorständin des Spendenparlaments Christiane Koester-Wagner freute sich darüber und meinte dazu: „Es ist wunderbar zu sehen, wie effektive Hilfe stattfinden kann.“
Kurator Volker Feyerabend und Präsident des Mentorenkreises des Spendenparlaments, freute sich riesig über das große Interesse und das Engagement, mit dem sich auch die Mentoren für Projekte und Infrastruktur des Spendenparlamentes einsetzen. Die neuen Mentoren, die Ergotherapeutin Angelika Weckmann aus Pfullingen und Physiotherapeut Gerardus van Rossenberg aus Eningen, überzeugten sich, gemeinsam mit Vertretern des Spendenparlaments, bei der Projektvorstellung und Spendenübergabe der anderen Art, wie die sinnvolle Arbeit und Hilfe so läuft.
Vielleicht werden weitere Zufluchtswohnungen irgendwann nicht mehr nötig sein – aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.