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Zwischen Home Learning und Corona-Ferien

(SH) Das gab es noch nie: die Schulen bleiben für mindestens fünf Wochen geschlossen, die Schüler*innen erarbeiten die Lerninhalte selbstständig zuhause. Seit knapp zwei Wochen ist Flexibilität und Eigenmotivation gefragt. Wie kommen die Kinder und Jugendlichen damit klar?

In Baden-Württemberg hatten die Lehrer*innen ein Wochenende Zeit, Aufgaben vorzubereiten und diese ihren Klassen am vorerst letzten Schultag mitzugeben. Klar, dass es hierbei keinerlei einheitliche Regelungen gab. Die Lehrenden schnürten die Lernpakete in Papier- oder digitaler Form, mit Wochenplänen oder ohne. Das ein oder andere neue Thema wurde noch schnell am letzten Schul-Montag eingeführt, nun sind die Schüler*innen weitgehend auf sich selbst gestellt. Zuhause unterstützen die Eltern soweit wie möglich, die meisten Lehrer*innen stehen in E-Mail-Kontakt mit ihren Klassen.

Manche Eltern kommen bei der Motivation ihrer Kinder an ihre Grenzen, manche Schüler bei der Bewältigung neuer Themenkomplexe, manche Lehrer bei der Verwendung digitaler Methoden und auch manch eine Online-Plattform bricht unter der hohen Nutzung zusammen. Irgendwie funktioniert es dann aber doch immer wieder: es wird mit Lehrern gemailt, mit Mitschülern telefoniert, Home-Office-Eltern gefragt, usw.

Anspruch auf Notfallbetreuung in der Schule und in Kindergärten haben nur Kinder, deren Eltern beide in kritischen Berufsfeldern wie Medizin, Pflege, Lebensmittelversorgung arbeiten. Nach unserer Recherche gibt es nur sehr wenige Familien, die diese Betreuung in Anspruch nehmen. Die meisten haben es geschafft, sich irgendwie anders zu organisieren. Sei es, durch Home Office, unbezahlten Urlaub oder Nachbarschaftshilfe. Die älteren Kinder bleiben alleine, manche unter ihnen sind jetzt auch im Haushalt gefragt und kochen, solange die alleinerziehende Mama bei der Arbeit ist.

Umdenken und neue Wege gehen müssen wir alle! Es wird sicher spannend, irgendwann rückblickend zu sehen, welche festgefahrenen und überholten Methoden in unseren Systemen durch den Corona-Virus auf der Strecke geblieben sind. Was unser Schulsystem betrifft, gibt es da sicher einige Strukturen, die durch zeitgemäße Methoden ersetzt werden dürfen.

Mir fällt die Decke auf den Kopf

Die Maßnahmen in Folge der Coronakrise, sind insbesondere für Familien mit Herausforderungen verbunden. Das verordnete enge Zusammenleben und der begrenzte Bewegungsspielraum können zu familiären Spannungen und Konflikten führen, sowohl zwischen den Kindern als auch zwischen Eltern und Kindern, oder zwischen beiden Elternteilen.

Die Erziehungsberatungsstellen bieten für Eltern telefonische Beratung und Unterstützung an, wenn sie aktuelle Fragen haben, ihnen die Decke auf den Kopf fällt oder wenn sich die familiäre Situation zuspitzt und sich die Streitigkeiten häufen.

Erreichbar sind die Beratungsstellen von Mo. bis Do.: 9 bis 12 Uhr / 14 bis 16 Uhr und Fr.: 9.00 bis 12.00 Uhr

Tel.: 07121-947 90 60, erziehungsberatung.reutlingen@kreis-reutlingen.de.

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