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Über Nacht zum Social Media Star: Lewin Wester aus Eningen weiß wie’s geht

(SH) Vor einem Jahr hat er noch im elterlichen Haus in Eningen für die Abiturprüfungen gelernt. Und eigentlich wollte Lewin Wester nach dem Abitur Mediendesign studieren, doch dann kamen da ein Video und eine halbe Million Klicks dazwischen. Heute lebt der 19jährige in einer Villa in Berlin, ist hauptberuflich Content Creator auf verschiedenen Social-Media-Kanälen und hat allein auf TikTok 1,8 Millionen Follower. Wie es dazu kam und wie sein Alltag heute aussieht, hat er uns im Interview erzählt.

Journal: Lewin, wie würdest du das, was du als Influencer tust der älteren Generation erklären?

Lewin: Ich bezeichne mich ungern als Influencer, die genaue Berufsbezeichnung für das, was ich tue ist Content Creator. Ich erschaffe unterhaltsame Inhalte. Man kann sich das so vorstellen, dass ich mein eigener Fernsehsender bin. Ich überlege mir Sketche und unterhaltsame Situationen, spiele und filme diese dann selbst und lade sie täglich als Videos in verschiedenen Social-Media-Kanälen hoch. Mein Ziel ist es, die Leute mit lustigen Szenen zu unterhalten. Mein Fokus liegt hierbei auf Hochkantvideos unter einer Minute, dahin geht momentan der Trend. Solche Kurzvideos finden die Leute cool, die sind kurz und knackig und man kann schnell weiter wischen.

 

Journal: Auf welchen Plattformen bist du unterwegs und wie verdienst du damit Geld?

Lewin: Unter dem Namen lewinray findet man mich auf TikTok, YouTube, Instagram und Snapchat. Wieviel Geld die Plattformen zahlen ist abhängig davon wie oft ein Video angeklickt wird. Aber das reicht nicht, um davon zu leben. Die Haupteinnahmequelle ist Werbung, die während meiner Videos eingeblendet wird. Um die passenden Deals und Werbepartner kümmert sich mein Management.

 

Journal: Du hast innerhalb eines Jahres einen Senkrecht-Start hingelegt. Wie bist du so erfolgreich geworden und wie hat alles angefangen?

Lewin: Es war schon immer mein Traum erfolgreich mein Ding zu machen, ich mache auch Musik, solo und mit meiner Band Plug´n Play und habe schon öfter Musikvideos hochgeladen. Die Zündung kam dann aber mit Corona. Es war langweilig, man konnte nichts Spaßiges unternehmen, da habe ich dann ein lustiges Video gedreht und bei TikTok hochgeladen. Eines meiner ersten Videos ging sofort krass ab mit einer halben Million Klicks, das hat mich motiviert weiter zu machen. Von da an ging alles ganz schnell, verschiedene Leute aus der Social-Media Szene haben Kontakt zu mir aufgenommen, ich habe meine damaligen Vorbilder kennengelernt, bin mit Firmen in Kontakt gekommen und hatte plötzlich mein eigenes Management.

 

Journal: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Lewin: Meistens nehme ich zuerst zu meiner Managerin Kontakt auf und wir besprechen Organisatorisches, dann lade ich Videos hoch, schreibe Skripte, drehe und schneide neue Videos. Dazwischen gibt es immer wieder Besprechungen, da ich auch mit anderen Creators zusammenarbeite. Abends mache ich immer noch einen Livestream. Wie viele Stunden ich genau arbeite kann ich nicht sagen, das ist ein 24/7-Job. Ich bin eigentlich immer bei der Sache, es gibt keine Ferien und keinen Sonntag. Im Gegenteil: an Feiertagen haben die Leute Zeit, Videos zu schauen, da ist es umso wichtiger was hochzuladen. Man muss in Social-Media immer bei der Sache sein, immer weiter Gas geben. Wenn man mal eine Woche nichts hochlädt, wird die Zuschauerschaft schnell weniger und damit auch das Interesse der Werbepartner.

 

Journal: Warum bist du nach Berlin gezogen?

Lewin: Dort leben viele andere Creator und man hat einfach viel mehr Möglichkeiten als hier. Aber eigentlich war es Zufall, ich wurde zu einer Filmpremiere nach Berlin eingeladen. Das war erstmal ein krasses Erlebnis, dort über den roten Teppich zu laufen und dann hab ich dort zwei bekannte Comedy-TikToker kennen gelernt. Wir haben uns super verstanden, gemeinsame Videos gemacht und sind ein paar Wochen später in Berlin als WG in eine Villa gezogen. Wir nennen uns das 030 Haus und machen unter diesem Namen auch weiter gemeinsame Videos.

 

Journal: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Lewin: Mein ganzes Leben lang nur Social-Media machen ist nicht mein Ziel. Ich möchte mich in Zukunft breiter aufstellen, mehr Persönliches zeigen und mehr Musik und Schauspiel machen. Ich probiere da schon Einiges aus. Neulich habe ich in einer Serie mitgespielt und momentan entwickle ich meine eigene Kollektion, da kommen im Sommer die ersten Shirts raus.

 

Journal: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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