Startup-Feeling am FSG – Schülerfirmen starten durch
(SH) Wie funktioniert eine Firma? Wie gründe ich ein Startup? Um dies herauszufinden, bietet das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pfullingen seinen Schülern die Möglichkeit, als Projekt im Unterrichtsfach Wirtschaft in Klasse 11 eigene Schülerfirmen zu gründen. Nicht in der Theorie, sondern in der Praxis.
Learning by doing!
Das Projekt findet statt in Zusammenarbeit mit der JUNIOR gGmbH des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Schüler werden für ein Schuljahr Startup-Unternehmer und lernen so die Prinzipien unternehmerischen Handelns kennen. Das Projekt findet außerhalb des Schulunterrichts statt und wird von den Schülern komplett selbständig umgesetzt. Starthilfe gibt es nur in der Anfangsphase vom Wirtschaftslehrer und in Form eines Leitfadens von JUNIOR. Ungefähr 50 Arbeitsstunden sollen die Schüler während des Schuljahrs für ihre Firma investieren. Dabei läuft (fast) alles wie im echten Wirtschaftsleben: die Schülerfirmen zahlen Steuern, machen Buchhaltung, schreiben Zeugnisse, zahlen Löhne aus, präsentieren Bilanzen und Zukunftspläne bei Aktionärstreffen. Nur die Gewinn- und Verlustzahlen sind gedeckelt über die JUNIOR-Aktien, die die Schüler bei Gründung ihrer Firma kaufen. In diesem Schuljahr gibt es drei dieser Startups auf Zeit.
Einfach Händy
Die Idee zur Schülerfirma „Einfach Händy“ stammt aus den alltäglichen Erlebnissen der Schüler mit ihren Eltern und Großeltern. Den Schülern fiel auf, dass diese bei der Bedienung ihres Smartphones oft Schwierigkeiten haben und deshalb gerne die jüngere Generation um digitalen Rat fragen. Warum also nicht eine Schülerfirma gründen mit dem Wissen, das die Schüler sowieso schon regelmäßig privat weitergeben? Das Knowhow seitens der Jugendlichen ist da, der Bedarf seitens der Generation 50+ auch. Die acht Schüler von „Einfach Händy“ bieten mit ihrer Firma Handy-Kurse an, bei denen sie Grundlagen für die Bedienung eines Smartphones vermitteln. Erklärt und geübt werden zum Beispiel das Telefonieren, Wecker stellen, Nachrichten schreiben, Bilder verschicken, Orientierung und Schutz im Internet, das Herunterladen von Apps und vieles mehr, wenn gewünscht. Die Schüler wollen sich bei den Inhalten ihrer Kurse den Wünschen und dem Wissensstand der Teilnehmer anpassen.
Damit das Gelernte im Anschluss an die Kurse auch ohne jugendliche Hilfe umgesetzt werden kann, bekommt jeder Kursteilnehmer eine übersichtliche Zusammenfassung mit nach Hause.
Die Kurse finden statt am 28. Januar und 7. Februar, Anmeldungen sind noch möglich. Es gibt einen Grundlagenkurs und einen Fortgeschrittenenkurs jeweils von 15.00 -17.30 Uhr im Schiller Gymnasium Pfullingen, vorderes orangenes Gebäude (D-Bau, 1. Gebäude aus Richtung Hallenbad). Kosten: 30 Euro bzw. 25 Euro. Kontakt und Anmeldung: per Mail an: einfach.haendy@gmail.com oder unter Tel: 0157/31554165.
Games of Pfullingen
Der Name der zweiten Schülerfirma verrät schon die Produkte: „Games of Pfullingen“ entwickelt Gesellschaftsspiele, die inhaltlich mit der Echazstadt verbunden sind. Das erste Produkt „Monopfully“ war gleich ein voller Erfolg. 50 Stück wurden produziert und alle am Weihnachtsmarkt im November verkauft. Wie der Name vermuten lässt, hat das Spiel Ähnlichkeiten mit Monopoly. Es ist aber nicht einfach eine Pfullinger Variante des beliebten Brettspiels, sondern hat kreative zeitgemäße Abwandlungen. Die Spieler können zum Beispiel Pfullinger Straßen und Sehenswürdigkeiten kaufen, aber keine Häuser bauen. Stattdessen werden Bäume gepflanzt. Diese haben die Schüler alle von Hand gesägt und bemalt. Weitere Bestandteile des Spiels wurden teils bei regionalen Firmen eingekauft, teils im Internet bestellt. Wer eines der Brettspiele ergattert hat, kann sich glücklich schätzen, denn aufgrund des großen Produktionsaufwands werden vorerst keine weiteren Monopfully-Spiele mehr hergestellt. Stattdessen stecken die 15 beteiligten Schüler schon in der Entwicklung des nächsten Spiels: ein Quiz soll bis zum Frühlingserwachen, dem ersten verkaufsoffenen Sonntag in Pfullingen, fertig sein und dort verkauft werden.
Schillerbags
Schülerfirma Nummer drei stellt nachhaltige Einkaufstaschen her. Getreu dem Motto „Einweg ist kein Weg“ werden Taschen aus Jute mit einem selbst gezeichneten Logo bedruckt und auf den Innenseiten beschichtet, damit diese viele Male für den Einkauf verwendet werden können. Für die Herstellung und den Druck hat „Schillerbags“ eine externe Firma beauftragt. Geplanter Verkaufsstart ist ebenfalls beim Frühlingserwachen, dem 29. März, darüber hinaus sollen die Taschen in Pfullinger, Eninger und Reutlinger Läden für 12,50 Euro verkauft werden.