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Fachartikel und -information. 10 Highlights zur Baumpflege – Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH Reutlingen

Die Baumpflege ist ein recht neues Berufsfeld, das sich in den letzten 30 Jahren entwickelt hat.  Baumpfleger sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass sich Bäume gesund entwickeln können. Sehr wichtig ist, dass Bäume auch sicher sind, sodass keine Gefahr von ihnen ausgeht. Dies wird ermöglicht durch regelmäßige Baumkontrolle, Kronenpflege und Förderung guter Standortbedingungen.

Warum sind Bäume wichtig für unser Wohlbefinden?

Durch die größeren Temperaturen der letzten Jahre wird deutlich, dass Bäume in Gärten und Parks eine sehr wichtige Rolle für das Wohlbefinden von uns Menschen spielen. Bäume spenden Schatten und Sauerstoff, fangen Staub auf und verdunsten Wasser. All das führt speziell in der warmen Jahreszeit zu einem deutlich angenehmeren Klima. Bäume sind darüber hinaus bedeutsam für Tiere aller Art. Kleinen Säugetieren, Vögeln und Insekten geben sie Nahrung und Lebensraum.

Was bedeutet fachgerechte Baumpflege?

Fachgerechte Baumpflege möchte, durch regelmäßige Maßnahmen vitale und verkehrssichere Bäume zu entwickeln, zu erhalten und wiederherzustellen*. Das beginnt bei der Jungbaumpflege, geht über die regelmäßigen Schnittmaßnahmen der Kronenpflege bis hin zum Einbau von Kronensicherungen und der Sanierung von Baumstandorten. Zum Aufgabengebiet der Baumpflege gehört auch die Baumpflanzung, durch die Grundlage für das gesunde Wachstum des Baumes geschaffen wird; beispielsweise durch eine gute Bodenvorbereitung und ein spezielles Baumsubstrat. Schließlich ist auch die sichere Fällung von Bäumen eine weitere Aufgabe der ausgebildeten Baumspezialisten. Für Beteiligten ist es wichtig, dass die Belange des Artenschutzes stehts berücksichtigt werden.

Warum gibt es regelmäßige Baumkontrollen?

Baumkontrollen die regelmäßig im belaubten oder unbelaubten Zustand durchgeführt werden legen den konkreten Handlungsbedarf für die Baumpflegearbeiten fest. Die Verkehrssicherheit der Bäume im öffentlichen Raum im Blick zu haben und den erforderlichen Baumschutz bei Baumaßnahmen sicherzustellen, gehört zu den wichtigen Pflichten der jeweiligen Baumeigentümer. Als kompetente Partner von Kommunen, Hausverwaltungen und privaten Baumbesitzern sind die professionellen Baumpflegebetriebe letztlich unentbehrlich.

Kronenpflege als wichtigste Maßnahme

Die Kronenpflege ist die häufigste Maßnahme in der Baumpflege. Unerwünschte Entwicklungen in der Krone, wie Zwieselbildung oder Konkurrenztriebe, werden bei dieser Arbeit reguliert. Die Eingriffe erfolgen überwiegend im Fein- und Schwachastbereich bis 5 cm Astdurchmesser. Tote, kranke, absterbende, sich kreuzende oder reibende Äste werden bei der Kronenpflege entfernt.

Kappungen sind nicht fachgerecht!

Hier sind sich die Fachleute der Baumpflege einig: Eine Kappung ist im Gegensatz zur Einkürzung baumzerstörend. Hierbei wird die Krone ohne Rücksicht auf Habitus und physiologische Erfordernisse abgesetzt. Im fachlichen Regelwerk, der ZTV-Baumpflege 2017, werden mögliche Eingriffe in der Krone beschrieben, die über die schonenden Form- und Pflegeschnitte hinausgehen. Diese Maßnahmen dienen in der Regel dazu, die Verkehrssicherheit wiederherzustellen, beispielsweise nach Sturmereignissen. Fachgerechte Baumpflege versucht nach Möglichkeit immer, die natürliche Wuchsform (Habitus) zu erhalten und auch bei Einkürzungen auf einen Seitenast (Zugast) abzuleiten. Kappungen und starke Einkürzungen von gesunden Bäumen können dagegen nicht fachgerecht bezeichnet werden. Im Laufe der Zeit verursachen Kontrolle und Nachbehandlung gekappter Bäume für die Eigentümer erhebliche Mehrkosten.

Kronensicherungen erhöhen die Sicherheit

Die Sicherheit bruchgefährdeter Kronenteile lässt sich auch mit technischen Mitteln, beispielsweise durch den Einbau von Kronensicherungssystemen erhöhen oder wiederherstellen. Baumpfleger installieren bei dieser Maßnahme je nach Erfordernis unterschiedliche, baumschonende Seil- oder Sicherungssysteme. Auf diese Weise lassen sich oftmals starke Schnittmaßnahmen oder sogar die Fällung von Bäumen vermeiden.

„Sommerschnitt“ und Schnittzeitpunkt in der Baumpflege

„Bäume werden im Winter geschnitten oder gefällt“ – so war die vorherrschende Überzeugung noch vor 40 Jahren. Zur professionellen Baumpflege gehören heute auch in der Frage des Schnittzeitpunktes fundierte Kenntnisse: Aus dem Blickwinkel der Baumbiologie sind Schnittmaßnahmen aus physiologischen Gründen während der Vegetationsphase auszuführen – zwischen Blattentfaltung und Blattverfärbung, so die ZTV-Baumpflege. In diesem Sinne gibt auch das Bundesnaturschutzgesetz in § 39 Abs. 5 grünes Licht und legt fest, dass „schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen und zur Gesunderhaltung von Bäumen“ ganzjährig zulässig sind. Bei Schnittarbeiten während der Vegetationszeit achten die Baumpfleger mit genauem Blick darauf, dass schützenswerte Fauna und Flora durch die Baumpflegemaßnahmen nicht gestört oder beeinträchtigt werden.

Was ist bei Baumfällungen zu beachten?

Für Baumfällungen ist generell der Zeitraum vom 01.10. bis 28.02. vorgesehen. Von dieser Regel gibt es Abweichungen, die mehr erlauben oder mehr einschränken. Bevor ein Baum gefällt wird muss geprüft werden, ob es am betreffenden Standort eine kommunale Baumschutzsatzung gibt, die eine Fällung im privaten Bereich einschränkt oder verbietet. Zumeist ist diese auf bestimmte Baumarten und Baumgrößen bezogen. Andere Bäume sind etwa durch einen Bebauungsplan oder gar als Naturdenkmal ganzjährig geschützt. Das Bundesnaturschutzgesetz gewährt uns jedoch auch Spielraum in die andere Richtung. So dürfen auf gärtnerisch genutzten Grundflächen, zu denen auch der Hausgarten gehört, auch nach dem 28. Februar Gehölze entfernt werden, sofern nicht Belange des Artenschutzes oder der Behörde dem entgegenstehen.

Fachgerechte Baumpflege lohnt sich immer

Nichts ist billiger zu haben – und am Ende teurer für den Baumbesitzer – als unsachgemäße Baumpflege. Aus diesem Grund hat sich der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau für die Entwicklung von speziellen Qualifikationen und beruflichen Fort- und Weiterbildungen in der Baumpflege stark gemacht. Qualifizierte Baumpflegebetriebe zeichnen sich aus durch hohe Fachkenntnis auf aktuellem Stand und qualifizierte Mitarbeiter, die über eine spezielle Ausbildung in der Baumpflege verfügen.

Qualifikationen in der Baumpflege

Seit 1993 gibt es in Deutschland den Abschluss Geprüfter Fachagrarwirt Baumpflege und Baumsanierung (m/w), der als Fortbildung beispielsweise auf die Ausbildung zum Landschaftsgärtner aufbaut. Als europäische Zertifizierung wurde 1999 der European Tree Worker eingeführt, der Grundkenntnisse in der Baumpflege vermittelt und an den sich der European Tree Technician anschließen kann. 2005 wurde der Studiengang Arboristik an der Hochschule in Göttingen geschaffen. Seit 2007 gibt es speziell für die Baumkontrolle eine Weiterbildung mit dem Abschluss FLL-Zertifizierter Baumkontrolleur.

Mehr Infos bei Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH Reutlingen

 

*Der kursive Text ist dem aktuellen Regelwerk der Baumpflege in Deutschland entnommen: ZTV-Baumpflege, Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege, Ausgabe 2017. Hrsg: Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. in Bonn – www.fll.de.

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