AllgemeinAndere Branchen | MoreMore | deutschPfullinger Journal

Exoten auf der Alb: Alpakas vom Göllesberg

(SH) Sie fühlen sich sichtlich wohl auf der schwäbischen Alb: 25 Alpakas sind zuhause auf Vaddes Ranch am Göllesberg. Vadde heißt im bürgerlichen Leben Gerolf Vöhringer und kümmert sich gemeinsam mit Karin Bonow um die flauschigen Alpakas und alle anderen Tiere auf der Ranch. Vor drei Jahren haben die beiden mit der Alpakazucht begonnen, seit einem Jahr werden auch Wanderungen mit den Alpakas angeboten, denn die liebenswerten Tiere eignen sich aufgrund ihrer Größe und ihres Charakters hervorragend als tierische Wegbegleiter.

Alles begann mit einer Kuh

Seit vierzig Jahren tummeln sich allerhand außergewöhnliche Tierrassen auf Vaddes Ranch. Es sind die Exoten, die es Gerolf Vöhringer angetan haben. Dabei begann alles erst einmal mit einem ganz gewöhnlichen Tier. Mit dem Kauf einer Kuh erfüllte sich Vöhringer zum 18. Geburtstag einen lang gehegten Wunsch. Natürlich blieb es nicht bei einem Tier und der gelernte Forstwirt wurde neben seiner Arbeit bei der Firma Bosch Nebenerwerbs-Landwirt, Ranch-Inhaber und Tierzüchter aus Leidenschaft. Das zeitintensive Hobby ist nun, im Vorruhestand, zur Vollzeitbeschäftigung geworden. Die Tiere wollen täglich versorgt werden, Urlaub muss gut geplant werden und ist nur möglich, wenn Familie und Freunde einspringen, erzählt Karin Bonow. Die erste Kuh von vor 40 Jahren gibt es nicht mehr, dafür stehen rund 50 Yak-Rinder das ganze Jahr über auf der Weide. Vor 27 Jahren hat sich Vöhringer auf deren Zucht spezialisiert. Die Tiere sind unkompliziert, vertragen Hitze und Kälte gleichermaßen und das Fleisch lässt sich gut vermarkten. Vor einigen Jahren lernte Vöhringer per Zufall einen Südtiroler Yak-Züchter kennen: Reinhold Messner, der die Tiere auf seinen Kletter-Expeditionen im Himalaya kennen und schätzen lernte. Um Inzucht in der jeweiligen Herde zu vermeiden, beschlossen die beiden Männer, ihre Bullen zu tauschen und so steht nun ein Südtiroler Yak-Bulle auf der schwäbischen Alb und ein Älbler Bulle bei Reinhold Messner in Südtirol.

Neben den Yaks gibt es auf der Ranch Ponies, Pferde, Kaschmir-Ziegen, Hühner, Tauben, Katzen und Watusi-Rinder. Das erste Pony kam auf Wunsch der Tochter, nach und nach kamen noch zwölf Pferde hinzu. „Das hat sich so ergeben“, erklärt Vöhringer die Tatsache, dass er ganz nebenbei zum Pferdezüchter wurde. Quarter Horse, Appaloosa und Paint Horse werden gezüchtet, zum Reiten bleibt jedoch keine Zeit, meist werden die Pferde bereits im jungen Alter weiterverkauft. Die Kaschmir-Ziegen sind resistenter als normale Hausziegen, sehen hübsch aus und dienen der Landschaftspflege. Momentan teilen sie sich den Offenstall mit ein paar Lamas, die meiste Zeit im Jahr sind die Tiere jedoch draußen. Bei all der Vielfalt gibt es natürlich auch Lieblingstiere. Für Vöhringer sind das die Watusi-Rinder. Dabei handelt es sich um eine afrikanische Rasse, die ein besonders großes und schönes Geweih hat. „Die werden nicht geschlachtet, die sind einfach nur zur Freude da“, betont Vöhringer. Die Jungtiere sind sehr zutraulich und genießen die ein oder andere Streichel- oder Bürsteneinheit und keine Sorge, die Afrikaner kommen bestens mit dem Alb-Klima zurecht.

Neuweltkameliden mit Sinn für Humor

Ebenso die Alpakas, die wie die Lamas zur Rasse der Neuweltkameliden gehören. Die Tiere stammen ursprünglich aus den Anden und sind immer häufiger in unseren Gefilden zu finden. Alpakas werden ungefähr 90 cm schulterhoch, haben weiches, warmes und fettfreies Fell, das sich sehr gut weiterverarbeiten lässt. Sie sind sehr soziale rücksichtsvolle, neugierige und entspannte Wesen. Die meisten Menschen, die sie zum ersten Mal live sehen, sind schockverliebt. Kein Wunder, denn die Alpakas haben große Knopfaugen, ein freundliches Gesicht und lustige Wuschelfrisuren. Auf den Wanderungen gibt es immer wieder lustige Situationen, weil die Tiere allein schon durch ihr Aussehen eine ganz eigene Situationskomik haben, berichten die Ranch-Besitzer. Die beruhigende Ausstrahlung tut ihr Übriges, sodass die Familien, Betriebsausflüge, Kindergeburtstage oder Junggesellinnenabschiede glücklich von einer Alpaka-Wanderung zurückkommen. Die fröhlichen Tiere, die übrigens nur in Notsituationen spucken, haben noch einen weiteren Vorteil: sie halten Füchse und Habichte fern. Deshalb genießen auf Vaddes Ranch nicht nur die Menschen die Gegenwart der Kameliden sondern auch die Hühner.

Kontaktdaten sind zu finden auf Facebook: Alb-Yak vom Göllesberg

Wer Apakas unbedingt auch mal live sehen möchte, findet sie nicht nur auf Vaddes Ranch sondern in diesem Jahr auch auf dem Pfullinger und Bad Uracher Weihnachtsmarkt, diese stammen allerdings in diesem Jahr aus Wasserstetten: www.achalm-alpaka.de

 

Previous post

Böblingen zeigt Inklusion und Vielfalt

Next post

Kurator Volker Feyerabend begrüßt neuen Botschafter des Reutlinger Spendenparlament Oberbürgermeister Thomas Keck