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Ein bilinguales Gymnasium für Pfullingen (SH)

(BW) Nachdem in den letzten Jahren an vielen Schulen, so auch am Friedrich Schiller Gymnasium in Pfullingen, verstärkt lernschwächere Kinder unterstützt worden waren, wird das Gymnasium nun ein Angebot zur Talentförderung schaffen. Ab September wird es einen bilingualen Zug beginnend mit der 5. Klasse geben. Bilingual heißt in diesem Fall zweisprachig Englisch – Deutsch.

Alle schulischen Gremien unterstützen dieses Projekt ebenso wie die Stadt Pfullingen, als Schulträger. Das Konzept stieß auch bei den Gemeinderäten und Gemeinderätinnen der Stadt in seiner Sitzung Anfang Februar auf breite Zustimmung, stellt es doch eine zusätzliche Qualifikation für das Gymnasium dar. Nachdem auch die benachbarten Gymnasien mit bilingualem Zug, das Abert-Einstein Gymnasium in Reutlingen und das Albgymnasium in Sonnenbühl keine Einwände vorbrachten, steht der Realisierung jetzt nichts mehr im Weg.

Mit dem neuen Schuljahr startet nun die dreijährige Pilotphase an deren Ende dann die endgültige Entscheidung über die Einführung steht. Sabine Störk, die Sprecherin für die bilinguale Abteilung an der Schule, ist da ganz unbesorgt: „Ich bin sicher, dass der Zug ein Erfolg wird, das hat die große Resonanz bei den Eltern gezeigt.“

Die Voraussetzungen an der Teilnahme sind klar umrissen. Natürlich sollte das Kind leicht lernen und kommunizieren können, es muss außerdem belastbar sein, schließlich bedeutet der bilinguale Zug vor allem auch mehr Unterricht im Vergleich zum regulären Zug. Ein Wechsel vom bilingualen in den regulären Zug und umgekehrt ist nicht vorgesehen. Außerdem muss das Kind eine Gymnasialempfehlung vorweisen und eine Note 1 im Fach Deutsch haben. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, letztlich wird immer der Einzelfall zählen. „Wir haben beispielsweise ein türkisches Kind, das in der Türkei bereits auf einer internationalen Schule war, in einem internationalen Umfeld aufgewachsen ist und fliesend Englisch spricht, aber natürlich keine 1 in Deutsch hat. Dieses Kind ist auf jeden Fall ein Kandidat für den zweisprachigen Zug, weil es jetzt schon weit über dem normalen 5er Niveau steht“, betont Sabine Störk.

Der zweisprachige Unterricht findet dann in den Fächern Geographie, Geschichte und Biologie statt. Wobei der Lehrplan zwar der gleiche wie im Regelzug ist, allerdings beispielsweise das Fachvokabular zweisprachig gelernt wird, oder es wird im Unterricht auch mehr Wert auf projektbezogene Arbeiten und Themen wie Globalisierung, Tourismus und Umwelt gelegt wird. Auch die Klassenarbeiten werden in diesen Fächern in Englisch durchgeführt. Am Ende in Kursstufe 12 können die Schüler und Schülerinnen dann ein sogenanntes bili-Zertifikat erlangen, das vergleichbar mit dem Cambridge Certificate ist.

„Bilingualer Unterricht bietet Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit ihre interkulturellen Kompetenzen zu vertiefen und sich in der Zweitsprache souverän zu verständigen,“ betont Sabine Störk. Hinzu komme durch die internationale Vernetzung von Arbeitswelt, Ausbildung und zunehmender Globalisierung, dass Englisch heute als Verständigungssprache unumgänglich sei.

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