Gesundheitsforum – Großes Interesse am Thema Wohnen im Alter
Denken, Planen, Handeln für die Situation im Alter. Die Verantwortlichen des Gesundheitsforums, zusammen mit den Vorständen Dr. Barbara Dürr und Volker Feyerabend vom AK Gesunde Gemeinde, zeigten sich hocherfreut. „Expertenwissen zu einem so spannenden Thema anbieten zu können, ist klasse!“ Aufgrund der großen Resonanz sind weitere Veranstaltungen in Planung.
Für die eigene Zukunft und Familie das Wesentliche planen, ist das Ziel. „Wie ist es denn mit dem Häusle als finanzieller Sicherheit fürs Alter oder wie läuft das bei der Erbschaft?“ Im ersten Modul „Wohnen im Alter“ informierten sich über 70 Zuhörer im Saal der „La Cantina“ in Eningen. Die Referenten und Spezialisten Albrecht Luther, Rechtsanwalt und Christoph Landgraf, Immobilienmakler, standen als Experten zum Thema zur Verfügung.
„Im Erbrecht ist nicht alles so klar, wie man es vermuten mag“, so Albrecht Luther, Rechtsanwalt, Miet-, Wohn-, Arbeits- und Erbrechtsexperte – über Pflichtanteil, doppelter Besteuerung nach Tod von Mann und erbberechtigter Frau für die erbenden Kinder und vieles mehr wurde informiert. Das „Geld, folgt dem Blut“ ist der Grundsatz, nach dem in aller Regel die Blutsverwandten erben.
Jedermann ist jedoch in der Lage und bei der Gestaltung seiner Verträge frei – auch bei der Begründung von Schenkungen und Ausstattung seiner Kinder und Verwandten mit Gütern zu Lebzeiten. Vor Gericht ist es jedoch immer gut, wenn man alles schriftlich beweisen kann und alles unterschrieben ist. Jedoch kann der „Erblasser“, also die Person, die vererbt, die Quote immernoch durch verschiedene Berechnungen und Anrechnungen senken. Da Schenkungen innerhalb von zehn Jahren vor dem Erbfall bei der Ermittlung der Erbsumme berücksichtigt werden, sollte man sich rechtzeitig von Gütern trennen. Der Grundsatz „gib mit warmer Hand“ bekommt da eine besondere Bedeutung.
Die wichtigste Überlegung, so Immobilienfachmann Christoph Landgraf: „Überlegen Sie, wie und wo Sie leben wollen und was die Wohnung leisten muss.“ Über „barrierearme“ und „barrierefreie“ Bauten sollte man nachdenken und verschiedene Fördermöglichkeiten können beachtet werden. Die Breite von Türen, der Platz in den Zimmern, der Standort der Möbel – auch für Rollstuhlfahrer oder Nutzer eines Rollator, muss ausreichend Platz für die notwendige Bewegungsfreiheit zur Verfügung stehen.
Deutlich erkennbar bei allen Überlegungen: Der Einzelfall bedarf immer einer sorgfältigen Planung. Hilfe von Fachleuten anzunehmen, ist sinnvoll und lohnt sich – so der Tipp. Die Informationen und Vorträge des Gesundheitsforums sind praktisch und informativ angelegt. „Gehen Sie zu den Experten, einem Anwalt, Immobilienberater oder Notar ihres Vertrauens“, ist die Empfehlung der Fachexperten Luther und Landgraf.
Die Vorsitzende des Gesundheitsforums, Physiotherapeutin Veronika Bittner-Wysk, zeigt sich begeistert mit Blick auf die weiteren Veranstaltungen in Planung. „Es ist einfach ein Thema, das viele Menschen intensiv beschäftigt.“ Mit richtigen und praktischen Informationen ausgestattet, kann die Zukunft kommen. „Wir wollen einen frühen Denkprozess über die eigene Wohnsituation im Alter anregen.“ Das betonen die Vorsitzenden des AK Gesunde Gemeinde, Volker Feyerabend und Dr. Barbara Dürr, und das wird für das weitere Themenprojekt als Zielrichtung ausgegeben.
Alternative Wohn-Modelle, wie beispielsweise Mehr-Generationen-Häuser oder betreutes Wohnen – es gibt so manche Möglichkeit, den hohen Kosten eines Heimes zu entkommen. Man muss nur früh genug planen. Der Wissensbedarf ist hoch und Informationen gibt es reichlich. Das Gesundheitsforum und der AK Gesunde Gemeinde bleiben dran und wollen weiter mit praktischen Tipps helfen. Welchen Aspekt aus dem breiten Spektrum der möglichen Varianten für nachfolgende Veranstaltungen gewählt wird, soll im Frühjahr festgelegt werden. Es bleibt spannend.