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Bärlauch: Heimisches Hexenkraut gegen Frühjahrsmüdigkeit

(SH) Wenn es beim Frühjahrsspaziergang im Wald plötzlich nach Knoblauch riecht, lohnt es sich einen Blick auf den Waldboden zu werfen, denn vermutlich befindet sich ganz in der Nähe ein Bärlauchfeld. Mit Einzug des Frühlings breitet sich die duftende Pflanze wie ein grüner Teppich unter den Laubbäumen aus. Was da so wild und stark riechend in unseren Wäldern wächst, war schon im Mittelalter als wertvolle Heilpflanze bekannt und trägt deshalb auch den Namen „Hexenknolle“.

 

Bärenstark mit Bärlauch

Bezeichnungen für die Waldknolle gibt es viele: Hexenzwiebel, Waldknoblauch oder Ramsen. Aber wie kommt der Bär zum Lauch? Genau bekannt ist die Namensherkunft nicht. Es wird vermutet, dass Bären früher nach ihrem Winterschlaf große Mengen der Pflanze gefressen haben, um wieder zu Kräften zu kommen und sich deshalb die Bezeichnung Bärlauch durchgesetzt hat. Wie auch immer die Pflanze zu ihrem Namen kam – es sind die stärkenden und heilsamen Inhaltsstoffe, welche sie beliebt und bekannt machen.

 

Heilsame Hexenzwiebel

Tatsächlich besitzt der Bärlauch wertvolle Bestandteile wie Vitamin C, verschiedene ätherische Öle und Allicin. Letzteres hat antibiotische Wirkung und auch sonst werden der Pflanze viele positive Wirkungen nachgesagt: sie fördert die Verdauung, senkt den Blutdruck, wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und wirkt sich positiv auf die Gallenfunktion aus. Bärlauch wird deshalb oft bei Entgiftungskuren eingesetzt. Auch als Kur gegen Frühjahrsmüdigkeit eignet sich der Waldknoblauch: hierzu nimmt man 4 Wochen lang täglich mindestens eine Handvoll Bärlauch zu sich. Die grünen Blätter verzehrt man am besten frisch, denn gekocht oder getrocknet verlieren sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Bärlauch wächst ab März, ernten kann man ihn von April bis Mai. Wenn die weißen Blüten zum Vorschein kommen, können die Blätter zwar noch verwendet werden, schmecken aber nicht mehr so gut wie davor.

 

Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Berühmt ist der Bärlauch auch wegen einiger giftiger Artgenossen. Deshalb ist beim Sammeln Vorsicht geboten! Die giftigen Blätter des Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen sehen denen des Bärlauchs sehr ähnlich. Der Knoblauch-Riech-Test ist leider nicht immer verlässlich, da auch die in der Nähe wachsenden Pflanzen gerne den Duft des Bärlauches annehmen. Deshalb gilt es beim Sammeln genau hinzuschauen: Beim Bärlauch hat jedes Blatt einen einzelnen Stängel. Beim Maiglöckchen hingegen wachsen immer 2 Blätter aus einem Stängel, bei der Herbstzeitlosen sogar mehrere aus einem. Auch der Aronstab ist giftig. Dessen Blätter haben zwar eine andere Form, wachsen aber oft inmitten des Bärlauchs und werden deshalb aus Versehen mit geerntet. Deshalb gilt: immer jedes einzelne Blatt genau anschauen. Wichtig ist auch, die Ernte gut zu waschen wegen der Gefahr des Fuchsbandwurms. Wer nicht pflanzenkundig ist und ganz sicher gehen will, kauft die heilsamen grünen Blätter im Supermarkt oder beim Gemüsehändler.

In der Küche kann Bärlauch vielseitig verwendet werden. Zum Beispiel als Pesto, Kräuter-Quark oder Gemüsesuppe. Dr. med. Yvonne Höflinger, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Homöopathie/ Akupunktur, die auch Autorin ist, empfiehlt Ihnen dieses Rezept:

 

Bärlauch-Spaghetti

Zutaten: 200 g Bärlauchblätter, 1 mittelgroße Zwiebel, 1 grüne Paprikaschote, 4 EL Olivenöl, Salz, 2 Knoblauchzehen, 500 g grüne Spaghetti oder Vollkornspaghetti, weißer Pfeffer, 60 g frisch geriebener Parmesankäse.

Zubereitung:

Die Bärlauchblätter waschen und klein schneiden.

Die geschälte Zwiebel und die von den inneren Strängen befreite Paprikaschote fein klein schneiden. Beides in 3 EL Olivenöl dünsten.

Den fein geschnittenen Bärlauch zu der Zwiebel-Paprika-Mischung dazu geben und gut 5 Minuten am Schluss noch mitdünsten. Mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken.

Nebenher reichlich Salzwasser mit dem restlichen Olivenöl und den geschälten Knoblauchzehen aufkochen.

Die Spaghetti darin ca. 10-12 Minuten bissfest kochen. Die Nudeln abgießen und mit der Bärlauch-Paprika-Zwiebel-Mischung vermischen. Mit Parmesan bestreut servieren.

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