Hannusch Industrieelektronik GmbH- Kooperationen und maximale Integration für Produktionssicherheit + -effizienz
Pressearbeit– Herausforderungen und Strategien eines EMS-Dienstleister.
Laichingen. Seit bald 40 Jahren ist der Elektronikfertigungs-Dienstleister Hannusch Industrieelektronik GmbH aus Laichingen mit Sonderprozessen für die Flachbaugruppenfertigung und der elektronischen Baugruppenfertigung erfolgreich. Mit neuen Strategien, Technologien und Projekten stellt sich das Unternehmen auf die weiterhin steigenden Anforderungen der Zukunft ein.
Die Hannusch Industrieelektronik GmbH beschäftigt derzeit auf 4.000 qm rund 60 Mitarbeiter und produziert qualitativ hochwertige Industrieelektronik, Systeme und Sonderanlagen. Die mittlere Losgröße ihrer 165 Kunden ist „High Mix Low Volume“ geprägt und liegt heute zwischen 150 und 1000 Stück. Durch den Kostendruck, die Entwicklungen im EMS-Markt und die kleineren Stückzahlen, ist dies daher sehr anspruchsvoll und erfordert einiges an Flexibilität. Mit neuen Strategien, Technologien und Projekten will man sich für die Herausforderungen von morgen wappnen.
Neben einen fokussierten Ausbau der Kundenservices und des Kundenstammes, beispielsweise im Medizinbereich, wird derzeit ein hoher Fokus auf Energieeffizienz, Reproduzierbarkeit und die weitere Digitalisierung gelegt. Um sich auch beim Thema Produktivität und Standardisierung zukunftsgerecht aufzustellen, wurden die Produktionslinien zwischenzeitlich mit weiteren Rehm Anlagen ergänzt.

Michael Hanke, Gesamtvertriebsleiter Rehm Thermal Systems und Geschäftsführer Michael Hannusch freuen sich über die Kooperation. Im Hintergrund eine Rehm Thermal Systems Reflow-Lötanlage VisionXP+ mit verlängerter Kühlstrecke und Pyrolyse-Technik.
Neben einer Rehm ProtectoXP zur optimalen Beschichtung hochwertiger Elektronik, einer Rehm Condenso XM Smart Kondensationslötanlage und einem Reflow-Lötsystem Vision XP, steht den Kunden nun auch eine neue Vision XP+ zur Verfügung. Ein wichtiger Schritt im Hinblick auf eine Vereinheitlichung der Fertigung. Stand heute laufen bei Hannusch bereits 80 Prozent der Flachbaugruppen über die Rehm-Anlagen.
Beschichtungsprozesse für hochwertige Elektronik
Mit der steigenden Nachfrage nach Dispens- und Coatingprozessen baute die Firma Hannusch die Kapazitäten für Schutzlackierungen aus. Mit der ProtectoXP werden elektronische Baugruppen vor aggressiven Umwelteinflüssen, wie Feuchtigkeit, Korrosion, Chemikalien, Staub oder Vibrationen geschützt. Je nach Kundenprojekt werden nach dem Lötprozess, die Leiterplatten – auch selektiv – beschichtet. Die Rehm-Anlage wurde mit einem Lacktrockner kombiniert, um beste Prozessqualität und Funktionalität der elektronischen Baugruppen, die zum Beispiel in der E-Bike-/ Automobilbranche, Medizintechnik oder Luftfahrt verarbeitet werden, zu sichern.
Geschäftsführer Michael Hannusch geht in Richtung einer Single Source Manufacturing Strategie und erreicht so nicht nur die künftige Standardisierung der Produktion, sondern auch hohe Energieeinsparungen. Mit der strategischen Ausrichtung erschließt sich das Unternehmen zusätzliche Chancen in Richtung höhere Re-Produzierbarkeit und Produktionseffizienz. Die horizontalen Vernetzungsmöglichkeiten, eine offline Steuerung, die verbesserte Nutzung und Einbindung der Daten in das ERP Fertigungssystem, sind wichtige Bestandteile seiner Technology Roadmap und Strategie.
Hermes Schnittstellenkommunikation und Überwachung der Fertigungslinien
„The Hermes Standard“ ist der Nachfolger der SMEMA-Schnittstelle. In einer möglichen Kombination mit der IPC-CFX-Schnittstelle. Hermes sorgt dafür, dass wichtige Baugruppeninformationen zuverlässig, einfach und vollständig von Maschine zu Maschine übermittelt werden. Die Hermes Daten können im weiteren Prozess in der Kommunikation zu einem ERP-System verwendet werden. Mit Hilfe der ViCON Connect Steuerungstools von Rehm können die Anlagen einfacher und offline vorbereitet und horizontal angesteuert werden.
Derzeit sollen weitere Maschinen bei Hannusch vernetzt und die erfassten Daten verstärkt genutzt werden. Damit hat das Hannusch-Team die Fertigung nicht nur einfacher im Blick, sondern Fertigungsprozesse können ohne lange Wege in der Produktion, oder Bedienung an der Maschine, überwacht und gesteuert werden. Selbst über eine VNC oder VPN Anbindung ist der Zugriff auf die Systeme möglich. Eine einfachere Prozessvorbereitung, schnellere Reaktionen auf Alarmmeldungen und Störungsbeseitigungen, steigern die Effizienz in der Fertigung deutlich.

Blick in die Elektronikfertigung der Hanusch Industrieelektronik GmbH in Laichingen
Energie- und Stickstoffeinsparungen und „EcoMode“
Die Energieeinsparungen im Lötprozess der Hannusch Industrieelektronik von über 30 Prozent sind durchaus erwähnenswert. Das Ergebnis wird, durch die optimierte Isolierung der Öfen, auch an einer fast neutralen Umgebungstemperatur spürbar. Und mit der Einführung der neuen Rehm Anlagengeneration konnte der Reinigungszyklus ganz nebenbei auf 6 Monate erhöht werden.
Durch schnelleres Aufheizen der Öfen, nach der nächtlichen Abschaltung und der Nutzung des von Rehm patentierten mechatronischen Vorhang, zeigen die Hannusch Auswertungen des Stickstoffverbrauches sogar eine Einsparung bei manchen Baugruppen von über 50 Prozent.
Unterschiede in der Baugruppenhöhe erfordern eine variable Durchlaufhöhe in Konvektionslötanlagen. In der Elektronikfertigung stellt die Geometrievielfalt der Komponenten somit eine Herausforderung dar. Größer werdende Durchlaufhöhen benötigen mehr Stickstoff für die Prozessinertisierung. Mit der Rehm Thermal System Lösung eines patentierten mechatronischen Vorhangs, können hohe Stickstoffeinsparungen realisiert werden, denn der Vorhang passt sich durch Programmvorgaben der jeweiligen Baugruppenhöhe an (Abbildung 2a) und hat stets den optimalen Abstand zur Baugruppe. Dadurch entweicht weniger Wärme und Stickstoff aus der Anlage und der Energie- und Stickstoffverlust reduziert sich merklich.
Um diesen Einsparungseffekt darüber hinaus zu verstärken, sollen die Fertigungszeiten des EMS Dienstleisters zukünftig ausgebaut und so die Energiereduzierung durch die Verwendung des Eco Modes noch weiter erhöht werden.
„Unsere Erwartungen an Qualität, Möglichkeiten und Produktivität wurden mit den bisherigen Investitionen in das Rehm Equipment voll erfüllt…“ so Michael Hannusch. „… und ergänzt durch unser klimaneutrales Stromgewinnungsprojekt, sind wir mit unserer Energieeffizienz- und Umweltstrategie definitiv in der richtigen Richtung
unterwegs.“ Derzeit wird mit einer firmeneigenen 83.000 kWh Photovoltaikanlage ökologischer Strom produziert und zusätzliche Module am Standort Laichingen sind in der Planungsphase.

Rehm Thermal System patentierter mechatronischer Vorhang, mit dessen Hilfe hohe Stickstoffeinsparungen realisiert werden können.
Partnerschaft mit Rehm und gemeinsame Entwicklungsprojekte
Die seit 2007 bestehende Kooperation und Partnerschaft mit Rehm Thermal Systems wird intensiv vorangetrieben. Heute können die Rehm-Techniker bereits per Remote-Funktion auf die Anlagen zugreifen. Gemeinsam werden derzeit die Möglichkeiten der Verwendung vom Hermes Standard in Laichingen getestet. Für die Auswertung realer Produktionsdaten und gemeinsame zukunftsorientierte Entwicklungsprojekte sind die Rehm-Entwickler oft vor Ort.
Michael Hanke, Gesamtvertriebsleiter der Rehm Gruppe, zeigt sich hoch zufrieden mit der engen Kooperation. „Nicht nur die räumliche Nähe und der freundschaftliche Umgang, sondern auch ähnliche Firmenphilosophien sind die Basis für unsere Schlüsselpartnerschaft. Die bisherigen gemeinsamen Erfolge geben uns recht“.
Aber man bleibt nicht stehen, denn die Entwicklung in der Elektronik und der Marktdruck hat über die Jahre enorm an Fahrt aufgenommen. „Um im Wettbewerb bestehen zu können und mit Blick auf die Zukunft, soll bei der Hannusch Industrieelektronik, die Nutzung der Daten zwischen den Systemen, Closed-loop zur Optimierung der Produktion und die ganzheitliche Prozessautomatisierung – vielleicht sogar mit Hilfe von KI – intensiviert werden. Eine flexible Anpassungsfähigkeit und enge Zusammenarbeit mit Schlüsselpartnern werden auch künftig wichtige Wettbewerbsvorteile sein,“ so Michael Hannusch.