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Vielfalt im Campus Mensch

Eine Stiftung und drei Unternehmen bieten vielfältige Angebote für Menschen der Landkreise Böblingen und Calw

Sie beliefern die großen Automobilfirmen der Region, entwickeln und fertigen hochwertige Lastenfahrräder, betreiben mehrere CAP Lebensmittelmärkte, produzieren, verpacken und versenden Waren für kleinere, mittelständische und weltweit agierende Unternehmen und kümmern sich um Barrierefreiheit und die Inklusion von Menschen mit Nachteilen. Unter dem Dach von Campus Mensch haben sich drei Sozialunternehmen und eine Stiftung in ideeller Gemeinschaft zusammengefunden, um sowohl ihren Kunden als auch dem Personal und den beschäftigten Menschen mit Behinderung optimale Lösungen zu bieten.

Campus Mensch mit der Stiftung Zenit, der Femos gGmbH, der 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH und der GWW-Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH engagieren sich gemeinsam für eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft. Alle Menschen sollen passende Zugänge zu Informationen, Bildung, Arbeit und anderen gesellschaftlichen Bereichen haben. „Damit uns dies gelingt, benötigen wir sehr viele unterschiedliche Lösungen für die Menschen, die bei uns arbeiten und für die Kunden, für die wir arbeiten“, erklärt Andrea Stratmann, Geschäftsführerin der GWW und Vorständin der Stiftung Zenit, „und zur Umsetzung brauchen wir natürlich auch viele Menschen, die andere Menschen begleiten.“ Denn in allen Unternehmen arbeiten Menschen mit Behinderung, die passende Unterstützung im Alltag benötigen. So bietet die GWW beispielsweise auch Wohnangebote in den Landkreisen Böblingen und Calw. „Durch die Durchlässigkeit zwischen den Unternehmen finden Menschen mit und ohne Behinderung einen Platz im Campus Mensch, der für sie passt“, so Stratmann weiter.

Damit ein vielfältiges Arbeitsangebot für die Menschen in den Firmen des Campus Mensch verfügbar ist, bauten sich die Firmen über die Jahre ein großes Know-how auf. So wird an den verschiedenen Standorten für Kunden montiert, geschweißt, gelötet, gedruckt, beschichtet, verpackt, recycelt oder es werden eigene Produkte wie Festzeltgarnituren oder Lastenräder entwickelt und gefertigt. „Was auf den ersten Blick wie ein Gemischtwarenladen aussieht, folgt immer dem Ziel, nachhaltige und zuverlässige Arbeitsplätze für Menschen, insbesondere für Menschen mit Behinderung zu bieten“, berichtet Michael Bauer, Geschäftsführer von Femos. Als eines der ersten und größten Inklusionsunternehmen Deutschlands arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zusammen. Während am Werkstandort in Gärtringen Aufträge für Industriekunden bearbeitet werden, ist eine große Zahl an Femos Mitarbeitern in direktem Kundenkontakt. Denn Femos betreibt neben den beliebten CAP Lebensmittelmärkten die Möbelhalle in Böblingen, in der es gebrauchte Möbel zu günstigen Preisen zu kaufen gibt, oder auch die Holankabar am Sindelfinger Marktplatz. Seit kurzem bietet Femos im Landkreis Calw auch Personenfahrten und Kurierdienste an. Um die vielen Themen abzubilden beschäftigen die Unternehmen Fachkräfte mit unterschiedlichen Qualifikationen.

Diese Vielfalt ist einerseits sehr abwechslungsreich, stellt die Unternehmen jedoch vor besondere Herausforderungen. Denn an allen Prozessen wollen sie möglichst viele Menschen mit Behinderungen oder anderen Nachteilen integrieren. „Das ist auf den ersten Blick gar nicht so einfach, aber machbar“, weiß die Stiftungsvorständin. „Deshalb entwickeln wir in der Stiftung Zenit immer wieder neue Formate und Angebote, die die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Nachteilen ermöglicht. So entstand auch das Stiftungsunternehmen 1a Zugang, welches sich unter anderem auf barrierefreie Bildung und allgemeine Beratung zu Barrierefreiheit spezialisiert hat.“ Und auch in diesem Unternehmen fällt der große Anteil von Menschen mit Behinderung auf. Sie alle können die Erfahrung mit ihrer Behinderung als Expertise an ihrem Arbeitsplatz einbringen. So beraten sie Kunden und Firmen auf ihrem Weg zur Barrierefreiheit oder überprüfen Sozialunternehmen, wie Altenheime und Werkstätten für behinderte Menschen zusammen mit deren Kunden auf die Qualität der Dienstleistung. Trotz den vielen Herausforderungen sieht Andrea Stratmann die Unternehmen zusammen mit der Stiftung auf einem guten Weg: „Wir haben ein gutes Auge für die Bedarfe der Menschen entwickelt. Daher können wir an den verschiedenen Standorten den Menschen die Tätigkeit anbieten, die zu ihren Fähigkeiten passt. Das Personal leistet hierbei gute Arbeit und zeigt täglich: Inklusion von Menschen mit Behinderung und Nachteilen ist möglich.“

Eine besondere Rolle im Campus Mensch nimmt die Stiftung Zenit ein. Ihre Aufgabe ist es, durch geeignete Maßnahmen und Projekte für Menschen mit Nachteilen Strukturen zu schaffen, damit die Betroffenen so selbstständig und mit so wenig staatlicher Unterstützung wie möglich leben können. Die Stiftung behält die gesellschaftliche Entwicklung im Auge. So kann beispielsweise in Projekten untersucht werden, welche Chancen und persönlichen Perspektiven die fortschreitende Digitalisierung für die Betroffenen ergeben. Die Ergebnisse fließen dann einerseits in die Unternehmen des Campus Mensch ein, werden darüber hinaus aber auch der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Denn das hehre Ziel der Campus Mensch Familie ist nichts Geringeres als eine barrierefreie Gesellschaft.

https://www.campus-mensch.org
https://www.gww-netz.de
https://www.1a-zugang.de
https://www.femos-zenit.de
https://www.stiftung-zenit.org

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