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Mixed Pickles spielen „Sagenhafter Kulturschock“

Beitrag von Cordelia Honigberger

„Sagenhafter Kulturschock“ heißt das neue Stück der Mixed Pickles, gemeinsam mit dem Ensemble entwickelt und geschrieben von Cordelia Honigberger, seit 10 Jahren Leiterin der Theatertruppe. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Urschel, zentrale Gestalt der Pfullinger Sagenwelt, gespielt von Heike Reiff. Als Urschel stand Heike Reiff bereits 1999 in dem Stück „Sagenhaftes“ auf der Bühne, eigens entwickelt anlässlich der Dreihundert-Jahr-Feier des Pfullinger Stadtrechts. Zu diesem Anlass hatte Theo Brenner, Leiter des damaligen Bürgerbüros, bereits 1998 die „Theaterwerkstatt der Generationen“ ins Leben gerufen. Das Projekt hatte länger Bestand als gedacht: 2018 heißt das Ensemble „Mixed Pickles“, eine würzige Mischung aus Jung und Alt, ist fester Bestandteil des Bürgertreff Pfullingen e. V., ehemals Bürgerbüro, und feiert 20jähriges Jubiläum.

Den Pfullinger Sagenstoff wieder aufzunehmen lag auch deshalb nahe, weil im Jubiläumsjahr der Mixed Pickles die Pfullinger Kulturwege unter dem Motto „K wie Kultur“ stehen. Das erste Stück „Sagenhaftes“ erzählte davon, wie ein Zimmermann aus Brandenburg Pfullingen erlebt, den Ort, seine Bewohner und ihre Sagenwelt mit der ewig jungen Urschel im Mittelpunkt, die auf ihre Erlösung wartet. In „Sagenhafter Kulturschock“, dem neuen Stück, verschlägt es wieder einen Fremden nach Pfullingen, diesmal den Bäcker Gunnar Jansen aus Hamburg, gespielt von Gerd Wanner. Die Urschel hofft, wie eh und je, auf ihre Erlösung und sieht in dem Hamburger Bäckermeister ihren Erlöser. Pikanterweise handelt es sich bei Gunnar Jansen um den Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßneffen des historisch belegten Michael Weiß, der 1757 auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen war, der Sage nach durch Urschels Rache, weil er sie nicht erlösen wollte. Und wieder scheint Urschels Hoffnung auf Erlösung vereitelt, als der Fremde eine zart aufkeimende  Zuneigung  zu der Pfullingerin Dorothea Schätzle empfindet, gespielt von Christine Flad. Dorotheas Mutter, der aus Stuttgart zugezogenen Klara Schätzle gespielt von Gerda Frey, wäre das mehr als recht. Ebenso würde sich Grete Eisele (Hedwig Barthold) freuen, wenn der Hamburger in Pfullingen bliebe und ihre Bäckerei Weiß übernehmen würde. Die Urschel aber fürchtet um ihre Erlösung und lässt ihre Zauberkräfte spielen: unterstützt von ihrem einzig verbliebenen Nachtfräulein (Daniela Scholz) lässt sie Dorothea zur ungeheuerlichen Verteidigerin schwäbischer Sitten mutieren und Gunnar erlebt einen Kulturschock, der ihn alles infrage stellen lässt.

Auch das Publikum muss sich immer wieder die Frage stellen: „Kann das sein, oder ist das gesponnen?“ Zudem kann der Blick des „Neigschmeckten“ auf Pfullinger Kulturgut für den einen oder die andere im Publikum zur Herausforderung werden, wenn sich plötzlich eine völlig neue Sicht auf Althergebrachtes auftut. „Sagenhafter Kulturschock“ ist eine amüsante Komödie, die dem Publikum, wenn auch augenzwinkernd, allerdings auch einiges zumutet.

Premiere feiert „Sagenhafter Kulturschock“ am Samstag, 16. Juni um 20.00 Uhr in der Mensa des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Weitere Aufführungen Freitag, 22. Juni und Samstag, 23. Juni. Die Aufführungen dauern jeweils etwa zwei Stunden, es gibt eine Pause mit Bewirtung. Rund um die Aufführungen wird noch einmal die Ausstellung „20 Jahre Theater-Kult mit den Mixed Pickles“ präsentiert, die bereits in der Kreissparkasse in Pfullingen zu sehen war und einen Rückblick auf 20 Jahre Theatergeschichte der Mixed Pickles bietet.

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