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Knetfiguren werden lebendig

Beim Talencampus drehen Kinder einen Film in Stop-motion-Technik

(BW) Das Pfullinger Wappen, der Pfulben, wird lebendig. Er wandert als Pfullo in die Pfullinger Sagenwelt hinein und erzählt vier bekannte Sagen. So etwa könnte man den Kurzfilm beschreiben, den 14 Jungen und Mädchen gemeinsam mit Esther-Annie Dietz und ihrem Mann Philipp Dietz in den Sommerferien im Rahmen eines einwöchigen Talentcampus erstellt haben.

Angefertigt haben die Jugendlichen einen Kurzfilm, der es tatsächlich in sich hat!

In akribischer, mühevoller Kleinarbeit und mit unendlicher Geduld ist bei der vhs in der Woche ein ganz außergewöhnlicher Kurzfilm, in der sogenannten Stop-motion-Technik entstanden. Eine Technik bei der Bild für Bild aneinandergereiht wird, immer ein wenig verändert, durch die schnelle Aneinanderreihung entsteht dann quasi der Eindruck der Bewegung. Vorstellbar wie das Daumenkino. Bei der vhs wurden aber nicht nur Bilder gemalt, sondern die Figuren aus Knete geformt. Das bekannteste Beispiel für diese Art der animierten Figuren ist sicherlich aus der Kinowelt der Film Wallace und Gromit.

 

Mit Papier, Farbe und Knete

Bevor aber nur ein einziges Bild aufgenommen wurde mussten die Teilnehmer:Innen der Projektwoche zunächst eine Kulisse für ihre Protagonisten aus Zeitungspapier, Pappe und Farbe gestalten

Die Kulisse diente als Hintergrund für die Sagen rund um die Urschel, den Haule, den Pelzmichel und das Waldmännle. Anschließend wurde die Kulisse auf einem Tisch aufgebaut und mit Lampen ins rechte Licht gerückt. Die Figuren, die dann ins Spiel kommen, hatte Esther-Annie Dietz zu Hause mit Spezialknete geformt. Auch das Drehbuch hat sie bereits zum Talentcampus mitgebracht. Nun wurden die Figuren bewegt immer ein kleines bisschen, mal der Arm nach oben, mal ein Schritt nach vorne oder der Mund wurde mithilfe eines Bleistifts immer weiter geöffnet. Nach jeder kleinen Bewegung machten die Kinder ein Bild. „Das ist gar nicht so leicht,“ erklärt Esther-Anni Dietz „denn für eine Sekunde braucht man 24 Bilder, damit es später im Film wie eine fließende Bewegung aussieht und nicht ruckelt.“ Bei so vielen kleinen Bewegungen kann es natürlich auch mal vorkommen, dass ein Arm abbricht, der dann wieder mit frischer Knete ausgebessert werden muss.

Pro Geschichte soll der Film nicht länger als 2 Minuten werden, das sind immerhin mehr als 2800 Bilder pro Figur und Sequenz. Das erfordert von den Kindern jede Menge Geduld und Durchhaltevermögen.

Das Drehbuch dazu gibt minutiöse Anweisungen, wie die Figuren bewegt werden müssen, und was bei den Bewegungen gesagt wird. Schließlich sollen die Sagen ja auch vertont und erzählt werden. Den Pfullo spricht der 10jährige Minusch Dietz, der Haule wird von Anuschka Dietz (12Jahre) gesprochen, Lukas List (10Jahre) ist der Pelzmichel und Emma Weiß (9Jahre) spricht die Urschel.

Für den Abspann des Films haben die Kinder dann am letzten Tag der Projektwoche noch sich selbst geknetet, so entstanden Fußballerinnen, Handballer und andere Knetfiguren, die am Ende des Films auftauchen. Das Schneiden des Films haben am Schluss Esther-Annie Dietz und ihr Mann übernommen.

 

Ein Spaziergang durch die Pfullinger Sagenwelt

Insgesamt soll der Film knapp 10 Minuten lang werden. Nach einer konservativen Schätzung haben die Kinder rund 11500 Bilder in Stop-Motion-Technik in Bewegung gebracht. Unter dem Titel: „Ein Spaziergang durch die Pfullinger Sagenwelt“ soll er am 8. Oktober beim Pfulbenhock in der Stadtbücherei zu sehen sein. Anschließend wird er unter der Adresse: www.pfullingen.de/sagenvhs im Internet eingestellt. Esther-Annie Dietz und ihr Mann sind begeistert vom Einsatz der Teilnehmer:innen. „Wir finden es total schön, wie geduldig die SchülerInnen die Woche über an ihren Szenen gearbeitet haben. Und das Ergebnis kann sich unserer Meinung auch absolut sehen lassen.“

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