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„hochgehteufelt“ – Neuer Premiumwanderweg in Eningen

(SH) Er ist die Nummer 22 der „hochgehberge“. Und der Einzige, der es neu auf die Liste der zertifizierten hochgeh-Touren geschafft hat. Auf 8,1 Kilometern verspricht der neue Rundwanderweg auf Eninger Gemarkung schönste Naturerlebnisse und hat, wie der Name schon verrät, auch Teuflisches zu bieten. Bei der Gemeinde Eningen ist die Freude über den neuen Premiumwanderweg groß.

„Die „hochgehberge“ sind eine super Marke, der neue Weg ist wunderschön und für die Gemeinde ein tolles Aushängeschild“, erklärt Stefanie Moro. Die Mitarbeiterin der Gemeinde hat die zweijährige Entwicklungsphase eng begleitet und ist eine von zwei Patinnen, die den Weg auch zukünftig in Schuss halten werden.

„hoch gehen um runter zu kommen“

Der Slogan der Hochgehberge ist vielversprechend und zeitgemäß: „hoch gehen um runter zu kommen“. Die 22 Wege erstrecken sich im und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die „hochgehberge“ sind entstanden aus einem Zusammenschluss des Landes Baden-Württemberg, vertreten durch die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, der Landkreise Esslingen und Reutlingen, der Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb, sowie19 Kommunen. Alle Wege sind zertifiziert vom Deutschen Wanderinstitut oder dem Deutschen Wanderverband. Um die Premium-Auszeichnung zu erhalten, muss ein solcher Wanderweg viele Kriterien erfüllen. Zum Beispiel eine naturnahe Wegführung, ein abwechslungsreiches Landschaftsbild und eine ausreichende Beschilderung, die das Wandern ohne Karte ermöglicht.

Dass das Konzept ankommt, haben die Reaktionen auf die bestehenden Wege bewiesen. Seitens der Bevölkerung habe es in den letzten Jahren regelmäßig Wünsche nach neuen Hochgeh-Touren gegeben, berichtet Larissa Großberger von der Hochgehberge-Geschäftsstelle im Landratsamt Esslingen. Viele kennen schon alle Touren und haben Lust auf Neues. Aus diesem Grund startete die Geschäftsstelle eine Abfrage bei den bestehenden Partnern, woraufhin mehrere Wegvorschläge geprüft wurden. Einige davon seien an zu viel Asphalt oder an Naturschutzvorgaben gescheitert, bedauert Larissa Großberger. Der „hochgehteufelt“-Weg hingegen konnte als Einziger alle Kriterien erfüllen und erwartet die Wanderer nun mit verschiedenen Highlights und abwechslungsreichen Streckenerlebnissen: Teufelsschlucht, Eninger Weide mit Grillplatz, Waldkugelbahn und Tiergehege, Aussichtspunkte am Hännersteigfels, Stausee-Blick und Gutenberg, Streuobstwiesen und Einkehrmöglichkeiten im Wanderheim Eninger Weide und Schützenhaus. Für die Aussichtspunkte wurden von zwei örtlichen Firmen Himmelsliegen gespendet, worüber sich die Gemeinde besonders freut.

Für viele Einheimische sind die Streckenabschnitte sicher bekannt, denn der Premiumwanderweg wurde nicht neu geschaffen. Vielmehr wurden bereits bestehende Wanderweg-Elemente zusammengefügt, damit eine runde Sache aus den Teilabschnitten wird. Von der Idee bis zur Eröffnung gab es dennoch reichlich zu tun, berichten Larissa Großberger und Stefanie Moro. Unter anderem mussten die Vorgaben von Naturschutzbehörde, Forst und Wanderinstitut erfüllt werden. Viele Male sind die beiden Frauen die Wegstrecke abgegangen und immer noch klingt bei Beiden so viel Freude und Begeisterung über die Schönheit der Wanderstrecke durch, dass man am liebsten sofort loslaufen möchte. Offizieller Startpunkt der Tour ist das Freibad in Eningen.

Namensgeber Teufelsschlucht

Einzig, was es mit dem Teufel auf sich hat, sollte vielleicht vor dem Begehen der Strecke noch geklärt werden. Schließlich will man böse Überraschungen beim entspannten Wandererlebnis lieber vermeiden. Die Antwort hierauf findet sich in der Teufelsschlucht, die Namensgeberin der Strecke ist. Die Schlucht ist ein Aufstieg von Eningen nach Sankt Johann, der es in sich hat. Allerdings nicht so sehr, dass man ihn etwa als teuflisch schwer bezeichnen würde. Was der Teufel mit diesem Wegabschnitt zu tun hat, weiß Franz Georg Gaibler, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins. Laut einer alten Sage wurde ein gewisser Hansjörg seinerzeit in der Schlucht vom Teufel geholt. Und zwar an einer Halbhöhle, die aussieht wie ein Backofen und seither den Namen Teufelsbackofen trägt. Solche Halbhöhlen gibt es viele in der Schlucht und wenn man sich in vergangene Zeiten einfühlt, in denen die Schlucht noch dicht bewachsen, dunkel und unwegsam war, kann man nachvollziehen, wie solch gruselige Sagen entstanden sind. Heute ist der Weg lichter, gepflegt und freigeschnitten, der Teufel dürfte also kein Interesse mehr haben, an einer der Halbhöhlen auf Wanderer zu warten.

Weitere Infos unter www.hochgehberge.de

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