10 Jahre Beratungs-Börse in Pfullingen – Ein Erfolgsmodell für Jugendliche
(BW) Dieses Jahr feiert die Beratungs-Börse ihr 10-jähriges Jubiläum – ein Meilenstein für ein Projekt, das sich als feste Größe in der Präventionsarbeit etabliert hat. Die Veranstaltung ist bei den teilnehmenden Beratungsstellen äußerst beliebt. Viele sind seit Jahren regelmäßig dabei, was die Wirksamkeit und den hohen Stellenwert des Angebots unterstreicht.
Warum gibt es die Beratungs-Börse?
Jugendliche sollen erfahren, welche Beratungsstellen es in ihrer Nähe gibt, wofür diese zuständig sind und wie sie erreichbar sind. Gleichzeitig geht es darum, bei den Jugendlichen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was nicht „ok“ ist und wo Grenzen im Miteinander überschritten werden. Die Börse bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu wichtigen Themen wie Missbrauch, Drogen, Tod, Diskriminierung oder familiäre Probleme. „Wir wollen den Jugendlichen eine Plattform bieten, quasi einen Türöffner für Hilfen in allen Lebenslagen“, erklärt Julia Hildebrand vom Jugendreferat Pfullingen. Oft stellen Jugendliche Fragen für Freundinnen oder Freunde – ein Zeichen dafür, wie wichtig ein unverkrampfter Zugang zu Beratungsstellen ist.
Von der Idee zum Erfolgsformat
„Von der ersten Idee, wie man Beratungsstellen dafür begeistern kann, ihre Informationen anzubieten, ist es heute eine Selbstverständlichkeit geworden“, berichtet Regina Groth von Projuventa. „Es ist toll, dass sie alle gerne kommen. Wir sind inzwischen an der absoluten Kapazitätsgrenze angelangt.“
So läuft die Beratungs-Börse ab
An einem Schultag präsentieren sich 14 regionale Beratungsstellen in der Mensa der Schule. Mit dabei sind unter anderem AK Leben, die Familienberatungsstelle, Profamilia, Weißer Ring, Wirbelwind, Drogenberatung, Görls e.V., Aidshilfe, adis e.V. (Antidiskriminierungsstelle Tübingen), die Psychologische Beratungsstelle, Jugendgemeinderat, Berufsberatung und die Arbeitsagentur.
Die Schüler*innen der 9. Klassen besuchen die Infostände in Kleingruppen. Jede Erkundungsphase dauert eine Stunde. Vorab gibt es einen kurzen Info-Block auf der Bühne. Dabei erklären die Organisatoren den Ablauf und stellen alle Ansprechpartner*Innen vor. Danach können die Jugendlichen ins Gespräch kommen, Fragen stellen und sich informieren – ganz ohne Hemmschwelle.
Ein Angebot, das Türen öffnet
Die Beratungs-Börse ist mehr als eine Informationsveranstaltung. Sie schafft Vertrauen, vermittelt Sicherheit und zeigt Jugendlichen, dass Hilfe jederzeit erreichbar ist. „Ich habe es oft erlebt, dass Jugendliche für Freunde oder Freundinnen fragen, nach dem Motto: Ich habe da generell mal eine Frage..,“ führt Julia Hildebrand weiter aus.
Aber auch für die Lehrkräfte ist es eine Chance zu sehen, was gibt es eigentlich für Angebote für die Jugendlichen. Die Lehrkräfte begleiten an dem Tag die Jugendlichen und werden auch danach im Unterricht die unterschiedlichen Themen noch einmal aufgreifen. „Es ist eine große Chance für die Fachkräfte einmal die Personen hinter den Organisationen kennenzulernen, so werden erste Brücken gebaut und die Hemmschwelle ist dann deutlich niedriger,“ bestätigt Friederike Singh die Mitarbeiterin der Schulsozialarbeit an der Wilhelm-Hauff-Realschule.
„Wenn wir nur einem einzigen Schüler mit diesem Angebot helfen, dann hat sich die Arbeit schon gelohnt und wir sehen den Erfolg,“ bestätigt Julia Hildebrand. Und so ist für alle Beteiligten auch nach zehn Jahren klar: Dieses Format hat sich bewährt und wird gebraucht.
Termin: Freitag, 05.12.von 8.00 bis 12.00 Uhr in der Mensa der Wilhelm-Hauff-Realschule
Adressat*innen: Alle Pfullinger Schüler*innen der Klassenstufe 9




