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Volltreffer: Bogenschützin Sarah Meurs stellt Rekorde auf

(SH) Baden-Württembergische Meisterin, Deutsche Meisterin, Vize-Weltmeisterin, zweifache Europameisterin – eine solche Erfolgsbilanz schaffen nur wenige Sportler während ihrer Laufbahn. Sarah Meurs ist gerade einmal 14 Jahre alt und trägt all diese Titel. Vor vier Jahren hat sie mit dem Bogenschießen angefangen und fährt seither einen Sieg nach dem anderen ein. Im Interview mit dem Pfullinger Journal erzählt die Bogenschützin mehr über ihre Sportart.

Journal: Dass sich Jugendliche in deinem Alter fürs Bogenschießen interessieren, ist eher ungewöhnlich. Wie bist du auf diese Sportart gekommen?

Sarah: Durch meinen Vater. Der hat mich vor ein paar Jahren mitgenommen zum Schützenverein und dann habe ich es einfach mal ausprobiert.

Journal: Was macht den Reiz dieser Sportart aus?

Sarah: Die Herausforderung. Man muss immer wieder aufs Neue treffen. Und bei den Turnieren lernt man immer neue Leute kennen und alle sprechen Englisch miteinander, das macht Spaß. Und es ist toll, so weit zu reisen.

Journal: Wie oft trainierst du?

Sarah: Zwei Mal pro Woche.

Journal: Dann bist du also ein echtes Naturtalent? Bringst du besondere Voraussetzungen für diese Sportart mit?

Sarah (lacht): Ich trainiere genauso wie alle anderen auch. Ich habe bei null angefangen. Am Anfang habe ich es nicht geschafft, den Bogen zu spannen. Man braucht Kraft, das musste ich auch trainieren. Man muss einfach immer wieder üben, bis es klappt. Ich habe mit 15 Pfund angefangen, jetzt bin ich bei 31 Pfund. Je mehr Pfund, desto weiter kann man schießen.

Journal: Ich sehe gerade nur Männer beim Trainieren. Bist du im Training als Frau allein auf weiter Flur?

Sarah: Nein, es gibt noch mehr Frauen. Meistens trainiere ich zusammen mit meiner Freundin Amelie. Bei den Turnieren schießen Männer und Frauen in getrennten Klassen.

Journal: Gibt es verschiedene Disziplinen und Bogen oder schießen bei Turnieren alle mit derselben Bogenart?

Sarah: Es gibt mehrere verschiedene Bogenklassen und dort wiederum unterschiedliche Disziplinen. Beim Turnier schießt man immer in seiner jeweiligen Altersklasse. Ich schieße mit dem Compound-Bogen, der ist vom Aufbau etwas komplizierter als ein klassischer Bogen, macht mir aber am meisten Spaß. Noch ist die Konkurrenz überschaubar, aber je älter man wird, desto größer wird sie.

Journal: Du hast bei der diesjährigen Europameisterschaft in Holland gleich drei Mal Europarekord geschossen. In welcher Disziplin bist du dort angetreten?

Sarah: Im Compound Bowhunter Unlimited. Auf fünf Tage verteilt schießt man drei Runden: die Feld-, Jagd- und Tierbildrunde. Wir sind jeden Tag circa 8 Stunden zu Fuß unterwegs. In jeder Runde schießt man jeweils vier Pfeile auf 28 Ziele. Das Schöne ist, es ist immer abwechslungsreich: Feld, Wald, Wiesen, bergauf und bergab, jeder Parcours ist anders, je nachdem auch, in welchem Land man ist.

Journal: Dann spielen die Wetterbedingungen auch eine Rolle?

Sarah: Oh ja. In Holland hat es am letzten Tag heftig geregnet und gewindet. Da muss man dann durch. Ein Turnier wird nur abgebrochen, wenn es gefährlich für die Teilnehmer wird.

Journal: Gibt es auch etwas, das dir am Bogenschießen keinen Spaß macht?

Sarah: Das einzig Schlechte daran ist, dass ich den ganzen Schulstoff und die Hausaufgaben nachholen muss, wenn ich von einem Turnier zurückkomme.

Junger Verein mit ehrgeizigen Projekten

Sarah Meurs startet für den Verein „Miller Bogensport e.V.“ Ihr Vater Christian Meurs, der auch Vereinsvorstand ist, leitet das Training Donnerstags ab 17.30 Uhr auf dem neuen Bogenplatz. Dieser wurde dem Verein erst kürzlich von der Stadt zur Verfügung gestellt und befindet sich in schönster Lage am Fuße des Georgenbergs mit herrlichem Blick auf die Pfullinger Unterhos. Wer Lust hat, Bogenschießen auszuprobieren ist hier jeden Donnerstag willkommen. Keine Sorge, es geht nicht allzu ehrgeizig zu. Die meisten Vereinsmitglieder, die hier schießen, haben im Bogensport einen entspannenden Ausgleich zum stressigen Alltag gefunden. Wer mehr will, sprich, an Turnieren teilnehmen, trainiert zusätzlich an anderen Tagen bei Jürgen Miller. Um das Bogensport-Glück perfekt zu machen, sucht der Verein ein Dach über dem Kopf, damit auch in den Wintermonaten trainiert werden kann. Ideal wäre eine 30 Meter lange Halle oder Scheune. Und das ist noch nicht alles: der Verein liebäugelt mit einem 3D-Parcours in freier Natur. Um diesen realisieren zu können, werden geeignete Frei- und Waldflächen in Pfullinger Umgebung gesucht. Kontakt: vorstand@miller-bogensport-ev.de

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