Spender für Florentine gesucht
(SH) Florentine Kaiser ist 28 Jahre alt und kämpft seit zwei Jahren gegen Lymphdrüsen-Krebs. Nach mehreren Chemotherapien ist klar: eine Überlebenschance hat die junge Frau nur, wenn schnell ein geeigneter Stammzellenspender gefunden wird.
Florentine stammt aus Pfullingen und lebt hier bis zu ihrem Abitur. Danach studiert sie Pharmazie in Freiburg, bevor es sie der Liebe wegen nach Bayreuth verschlägt. Dort bekommt sie 2021 im Alter von 26 Jahren die Diagnose Krebs. „Die erste Zeit war ich super zuversichtlich und habe mich nicht verrückt machen lassen“, erinnert sie sich. Zudem ihr die Ärzte erklären: Wenn Krebs, dann dieser, weil der sogenannte Hodgkin sehr gut behandelbar sei. Ihr Fachwissen als Apothekerin sei dabei ein zweischneidiges Schwert gewesen, erzählt Florentine. Denn sie kannte so auch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie und wusste: „die Therapie ist immer potentiell tödlich, da braucht es schon viel Vertrauen in die Ärzte.“ Während der kräftezehrenden Therapiezeit zieht sie zu den Eltern nach Pfullingen. Die Erstlinientherapie verläuft erfolgreich, Florentine gilt als geheilt und zieht daraufhin zu ihrer Schwester nach Hamburg. Dort will sie sich erholen, das Leben und die neu gewonnene Freiheit genießen. Doch schon ein halbes Jahr später ist der Krebs zurück. Zeitgleich kommt ihr erster Neffe zur Welt. Florentine bleibt in Hamburg und macht dort zum zweiten Mal die kräftezehrenden Chemotherapien durch. Ab diesem Moment wird es für Florentine immer schwieriger positiv zu bleiben. Zudem sie viele andere Krebspatienten und deren Schicksale kennenlernt. Auch die Frage nach dem Warum stellt sie sich. Bei weniger als zehn Prozent kommt der Krebs zurück und ebenso schlägt bei weniger als zehn Prozent die zweite Behandlung nicht an. Zwei Mal gehört sie zu diesen unter zehn Prozent.
Warten und Hoffen auf den passenden Spender
Nun ist Florentine auf einen passenden Stammzellenspender angewiesen, die Geschwister kommen nicht infrage. Momentan lebt sie in Hamburg weitgehend isoliert, denn jeder Kontakt ist auch eine Infektionsgefahr. Besonders schmerzt sie, dass sie ihren kleinen Neffen nicht sehen darf. Mit guter Planung versorgt sie sich weitgehend selbst, nur in den kritischen Phasen braucht sie Pflege, dann kommt ihr Freund aus Bayreuth und auch in Hamburg hat sie inzwischen ein gutes Netzwerk an Menschen, die sie versorgen. Mehr als warten und hoffen kann sie momentan nicht tun. Wenn ein passender Spender gefunden wird, stehen die Heilungschancen bei über 70 Prozent, das macht Hoffnung. Florentine versucht sich auf das Positive zu konzentrieren und findet auch in dieser Situation Dinge, die ihr Freude bereiten. So oft es möglich ist, geht sie spazieren und fotografiert Naturmotive, der nahende Frühling gibt ihr Kraft und vor allem all die Menschen, die sie unterstützen. „Es gibt unheimlich Mut zu sehen, wie viele Menschen sich bei der DKMS registrieren lassen. Jeder, der sich registriert, bringt Positives in die Welt. Wenn nicht für mich, dann für einen anderen Menschen.“
Die Registrierung geht schnell und einfach, es ist nur das Ausfüllen eines Fragebogens und ein selbst durchgeführter Wangenabstrich notwendig. Registrierung ist möglich unter: www.dkms.de/florentine oder vor Ort in der Marktapotheke Reutlingen und der Albtorapotheke Reutlingen