Hypnose – Hokuspokus oder Therapie
(BW) Wir alle kennen die Aufführungen in Zaubershows, bei denen ein Hypnotiseur eine Person mithilfe eines schwingenden Pendels in null Komma nichts in Trance versetzt. Diese dann willenlos zusammensackt und nicht mehr Herr ihrer eigenen Sinne zu sein scheint.
Kein Wunder also, dass die Hypnose belächelt oder buchstäblich als Hokuspokus abgetan wird. Dabei werden die Hypnosetechniken schon seit vielen tausend Jahren angewandt und die Hypnose ist heute eine wissenschaftlich anerkannte Technik. So wird sie heute unter anderem in der Schmerztherapie angewandt, zum Beispiel bei chronischen Schmerzen wie Kopf- oder Rückenschmerzen.
Zum Einsatz kommt die Hypnose vor allem auch bei psychischen Erkrankungen wie Phobien oder Ängsten, bei Depressionen, Schlafproblemen oder der Stressbewältigung. Sie hilft bei Zwangs- oder Essstörungen genauso beim Stärken des Selbstbewusstseins.
So erzählt Angelika Gimple, ausgebildete und zertifizierte Hypnotiseurin, von einem Abiturienten, der vor den Mathearbeiten immer furchtbare Panik bekommen hatte. In der Hypnose hatte sich dann herausgestellt, dass er im Unterbewusstsein, den Satz eines Lehrers aus der zweiten Klasse abgespeichert hatte, dass er Mathe sowieso halt nicht könne. „Nachdem der Abiturient während der Hypnose das erkannt hatte, konnten wir gemeinsam einen Ausweg aus der Blockade finden,“ erklärt Angelika Gimple.
Auch bei der Raucherentwöhnung ist Hypnose ein gutes Mittel, so Angelika Gimple weiter. Will man sein Verhalten da ändern, müsste man sich willentlich ständig kontrollieren und ein neues Verhalten erzwingen, was letztlich unglaublich anstrengend ist. In der Hypnose können neue Verhaltensmuster, sozusagen eine Exitstrategie, im Unterbewusstsein verankert werden. Doch auch das funktioniert nie gegen den eigenen Willen.
Hypnose nie gegen den eigenen Willen
Befindet sich ein Mensch in der Hypnose kann er diesen Zustand jederzeit selbstständig unterbrechen, die Person ist zwar in einer Art Trancezustand und nicht bei vollem Bewusstsein, aber willenlos ist sie keinesfalls. So kann auch der Hypnotiseur in diesem Zustand nur neue Verhaltensmuster vorschlagen, die Strategie muss der Patient selbst entwickeln. Kurz gesagt, Personen, die in der Hypnose sind, sind keine willenlosen Opfer. „Der Trancezustand lässt sich am besten beschreiben mit der Situation kurz vor dem Einschlafen, man ist nicht mehr richtig wach aber schläft auch noch nicht richtig. In diesem Zustand tauchen dann oft auch Bilder auf, an die wir uns später nicht mehr erinnern,“ erklärt Gimple.
Unser Unterbewusstsein ist wie die Festplatte eines Computers, dort sind Gefühle, Gewohnheiten, Überzeugungen und Erfahrungen abgespeichert. Diese haben wir beispielsweise als Kinder gelernt, funktionieren aber im Erwachsenenalter so nicht mehr. Diese Erfahrungen können wir in der Hypnose quasi überschreiben. Alte Verhaltensmuster werden durch neue Muster ersetzt.
Wie läuft eine Hypnose ab?
Normalerweise, so Angelika Gimple braucht man etwa 3 – 4 Sitzungen, um eine nachhaltige Veränderung zu spüren. In einer ersten Sitzung wird zunächst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, vertraut die Person dem Hypnotiseur nicht, dann wird die Hypnose nicht funktionieren. In einer weiteren Sitzung wird dann geschaut, wo liegen überhaupt die Probleme und Verhaltensmuster. „Das ist wie bei einem Frühjahrsputz,“ so Gimple „wir saugen und putzen die Wohnung durch und erst dann erkennen wir den Fleck auf dem Boden.“ In der therapeutischen Hypnose wird dann dieser Fleck behandelt.
Weitere Infos zur Therapie mit Hypnose:
https://www.deine-gesundheitswelt.de
https://phia-coaching.de/