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Genug Wasser für Pfullingen

(BW) Ein schöner, langer und sonniger Sommer geht langsam zu Ende. Viele von uns sind in diesem Jahr wegen der Coronapandemie nicht in den Urlaub gefahren und haben zu Hause den Urlaub genossen. Es war ja auch toll, die Temperaturen sind wie in Italien, Griechenland oder Spanien auf 35 und mehr Grad geklettert und es hat vor allem kaum geregnet. Wenn überhaupt dann ein paar Tropfen in der Nacht, die kaum für Abkühlung sorgten.

 

Die Feuerwehr sollte helfen

Weil die Pfullinger in diesem Sommer zu Hause geblieben sind und sich vielleicht sogar einen Pool in den Garten gestellt hatten, haben auch die Stadtwerke Pfullingen den erhöhten Wasserbedarf deutlich bemerkt. „Es gab sogar Anfragen von Bürgern, ob nicht die Feuerwehr den Pool befüllen könnte, weil das natürlich viel schneller geht, das haben wir aber abgelehnt“, lacht Sonja Seeger, technische Leiterin der Stadtwerke Pfullingen. Sie hatte sich an einem Tag im Juli einen Wasserverbrauch von 4600 Kubikmeter notiert, das sei der absolute Höchststand gewesen, sagt sie, der Durchschnittsverbrauch liegt im Sommer normalerweise bei 3600 bis 4200 Kubikmeter in Pfullingen.

Verschärfend kommt dazu dass es eben kaum geregnet hat. Das wenige Regenwasser geht in die Vegetation und kommt gar nicht bis zum Grundwasser durch. „Wir werden in diesem Jahr auf jeden Fall eine geringere Wasserzufuhr im Jockelesbrunnen haben, da haben wir uns schon überlegt wie wir da reagieren müssen“, so Sonja Seeger. Der Jockelesbrunnen, ist die Quellfassung hinter Honau, von der 90% der Pfullinger Haushalte ihr Wasser beziehen, die restlichen 10% kommen vom Bodensee. Allerdings, betont sie, war es in den vergangenen Wochen nie soweit, dass man die Bürger hätte zum Wassersparen auffordern müssen. Die Wasserversorgung der Pfullinger Bürger war zu keinem Zeitpunkt gefährdet, betont Seeger.

Im Extremfall hätte man auch einen höheren Wasserbedarf mit Bodenseewasser abdecken können, oder aus den beiden anderen Honauer Quellen beziehen können. Die drei Gemeinden Reutlingen, Pfullingen und Lichtenstein helfen sich im Bedarfsfall gegenseitig. Denn, um eine gesicherte Trinkwasseraufbereitung zu gewährleisten, entschieden sich  Reutlingen, Pfullingen und Lichtenstein für eine gemeinsame Aufbereitung des Quellwassers aus dem Oberen Echaztal.

Dennoch hält es Sonja Seeger für eine gute Idee, seine Blumen und den Rasen mit dem Wasser aus der Regentonne zu gießen, denn wertvolles Trinkwasser sparen ist grundsätzlich immer richtig. Das Wasser per Pumpen aus dem angrenzenden Kanal oder Bach zu ziehen ist dagegen nicht zulässig, auch hier ist allenfalls die Entnahme mit einer Gießkanne erlaubt.

Wie fragil das Thema Wasser aber ist, zeigt andererseits, dass auch zu viel Wasser sparen nicht unbedingt von Vorteil ist. „Wir brauchen einen gewissen Durchlauf durch unser Wassernetz, damit sich keine Keime bilden“, betont Sonja Seeger.

Doch was wenn die Quellen in Zukunft zu wenig Wasser liefern? Die vergangen Sommer waren zu heiß und zu trocken, die Sommer 2018 und 2019 waren, laut Deutschem Wetterdienst die heißesten Sommer seit 40 Jahren. Das Grundwasser kann sich wegen des geringen Niederschlags nicht mehr richtig regenerieren. Sonja Seeger spricht sich daher für die Erhöhung des Bezugs von Bodenseewasser aus.

Einen entsprechenden Vorschlag will sie deshalb, nach nichtöffentlicher Vorberatung, in der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung im Oktober unterbreiten.

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