Bikepark in Pfullingen offiziell eröffnet
(SH) Geschafft! Die Erleichterung ist Birgit Votteler ins Gesicht geschrieben. Die Vorsitzende des Mountainbike-Clubs Pfullingen ist froh, dass sie nun aus versicherungstechnischer Sicht einen Knopf an das Thema Bikepark machen kann. Ein Vertreter der DEKRA hat den Bikepark eingehend geprüft und ohne Mängel abgenommen. Es seien nur Kleinigkeiten, die verbessert werden müssten, insgesamt habe der Sachverständige dickes Lob für den Ausbau der Strecke geäußert, freut sich Votteler.
Der Bikepark ist in der ganzen Region beliebt
Auch die jugendlichen Biker sind zufrieden. In der Oktober-Ausgabe 2019 (nachzulesen unter www.pfullinger-journal.de) haben wir bereits über den Einsatz der jungen Biker berichtet, die über Monate hinweg den Park in Eigenregie geplant und gebaut haben. Ein Jahr, viele Arbeitseinsätze und Testfahrten später ist der Bikepark nun ganz offiziell fertig. Wie beim Skifahren gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen, unterteilt in blaue, rote und schwarze Abfahrt. Ein Schild am Startpunkt gibt Sicherheits- und Haftungshinweise. Die Verantwortung für den Park liegt beim MTB-Club. Fahren darf jeder auf der Strecke, Gäste sind willkommen, müssen aber vor Nutzung der Anlage ein Formular für den Haftungsausschluss unterzeichnen, welches auf der Homepage des Vereins zur Verfügung steht (www.mtb-pfullingen.de). Auf diese Weise sieht Birgit Votteler auch, wie rege der Park genutzt wird. Sie ist immer wieder erstaunt, wo die Biker überall herkommen, um in Pfullingen über die Erdhügel und Schanzen zu springen. Nicht nur Jugendliche fahren hier, gelegentlich trauen sich auch Erwachsene auf die Strecke. Und ernten für ihren Mut den Respekt der Jugendlichen. Heute ist der 9jährige Gerome mit seinem Papa aus Wannweil gekommen. Gerome vor, Papa hinterher, sausen die beiden die Hügel hinunter. Der Vater gibt von hinten Tipps, wie der Sohnemann am besten und sichersten unten landet. Die Mama ist nicht begeistert vom Hobby der Beiden, aber es macht dem jungen Biker sichtlich Spaß und außerdem muss er üben, denn wenn er groß ist, will er besser fahren als der Papa, der früher bei Rennen mitgefahren ist. Gerome wird also noch öfter nach Pfullingen kommen, wie auch viele andere.
Unter den Bikern habe sich schnell herumgesprochen, dass der Park „der Beste“ seiner Art in der Umgebung sei, meinen die Jugendlichen. Darauf sind sie stolz, und das zurecht. „Ich hätte diesen Park nicht planen können“, betont Birgit Votteler. „Es ist richtig toll, was die Jungs hier auf die Beine gestellt haben. Von 10 bis 21 Jahre sind hier alle gemeinsam und selbstständig kreativ geworden.“ Den nicht unerheblichen bürokratischen Aufwand hat der Verein übernommen. Zwei Jahre lang war dieser intensiv mit Genehmigungen und Finanzierungsfragen beschäftigt. Der Pfullinger Gemeinderat habe von Anfang an hinter der Idee gestanden, das habe vieles erleichtert, betont die Vorsitzende. Die Stadt Pfullingen stellt das Gelände kostenlos zur Verfügung und übernahm die durch Abholzung notwendige Aufforstung eines anderen Grundstückes. Insgesamt 25.000 Euro kostete das Projekt. Von der Stadt gab es einen Zuschuss von 10.000 Euro, die übrigen Kosten übernahm der Verein. Außerdem unterstützen verschiedene ortsansässige Firmen den Bikepark.
Zum perfekten Glück fehlen noch die Mädels
Als Vorsitzende des MTB-Clubs blickt Birgit Votteler zufrieden und stolz auf den Bikepark, als Mutter muss sie aber wegschauen, wenn der Sohn über die Schanzen springt. Das Risiko fährt bei dieser Sportart natürlich immer mit, Stürze sind an der Tagesordnung. Ein voll gefedertes Mountainbike, Helm und Protektoren sind Voraussetzung für sicheres Fahren. Bisher hat sich auf der Pfullinger Strecke zum Glück noch keiner ernsthaft verletzt. Damit dies so bleibt, tun die Verantwortlichen ihr Möglichstes: auch nach der offiziellen Sicherheitsabnahme ist jeden ersten Samstag im Monat Arbeitseinsatz vor Ort angesagt, um eventuelle Mängel zu beheben. Die regelmäßige Arbeit an der Strecke nimmt die selbsternannte Bikepark Bau- und Testcrew für ihr Hobby gerne in Kauf. Chillen, grillen, biken, was will man mehr?
„Mädels“, lautet die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Die sind nämlich selten in dieser Sportart.
Also Mädels, traut euch aufs Bike, die Jungs freuen sich auf euch!