40 Jahre Geschichtsverein Pfullingen – Feier in der Klosterkirche
(BW) Natürlich feiert der Geschichtsverein sein 40jähriges Jubiläum in der Klosterkirche, ist doch der Verein aus einer Rettungsaktion für dieses denkwürdige Gebäude entstanden. 1978 nämlich wollte die Stadt Pfullingen die Kirche des ehemaligen Klarissenklosters abreißen. Worauf sich eine kleine Gruppe geschichtlich interessierter Bürger formiert, die es schaffte mit Hilfe einer Unterschriftenaktion und knapp 100 Unterschriften den Gemeinderat vom herausragenden kulturhistorischen Wert des Gebäudes zu überzeugen. Heute beherbergt die Klosterkirche nicht nur eine kleine, feine Ausstellung zum Leben der Klarissen im Kloster, sondern in ihr finden Ausstellungen und kleine Konzerte statt. Die Klosterkirche ist somit ein wichtiger Baustein für das kulturelle Leben in der Stadt Pfullingen.
Sonderausstellungen und Erzählnachmittage
Heute hat der Geschichtsverein rund 170 Mitglieder, von Beginn an bis 2006 führte Ernst – Reinhardt Beck den Verein als erster Vorsitzender, abgelöst wurde er von Professorin Waltraud Pustal. „Der Geschichtsverein schafft es insbesondere durch seine jährlichen Sonderausstellungen im Stadtgeschichtlichen Museum Schlössle und den damit verbundenen Begleitprogrammen, über Generationen hinweg thematisch zusammen zu arbeiten,“ so Waltraud Pustal. Dafür hat der Verein sogar schon mehrmals eine Ehrenurkunde vom Land Baden-Württemberg erhalten.
Besonders beachtenswert sind die vom Verein jährlich zusammen gestellten Sonderausstellungen und damit verbunden auch eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und interessierten Bürgern. So schafft es der Geschichtsverein, generationenübergreifend bei den Pfullingern das Interesse an ihrer Geschichte wach zu halten. Dazu tragen auch die Erzählnachmittage bei, bei denen oft auch Zeitzeugen zu Wort kommen, die Geschichte für die Zuhörer dann besonders erlebbar macht.
Für einen tieferen Einblick in die Geschichte Pfullingens veröffentlicht der Verein regelmäßig seine „Beiträge zur Pfullinger Geschichte“, immerhin sind bis heute 19 Bände erschienen, die direkt bei Geschichtsverein bezogen werden können.
Bilder, Gemälde und Filme zur Geschichte des Vereins
Die Sonderausstellung 2018 unter dem Titel „Klosterkirche Kulturarbeit Kommunikation – 40 Jahre Geschichtsverein Pfullingen“ und „Zukunft Geschichte – Zukunft Museum“ bietet Informationen, An- und Einsichten in die gesamten Aktivitäten des Geschichtsvereins vom Anfang bis heute und in die Zukunft. Plakate, Banner, Flyer, Fotos und Filme, Dokumente, Bücher, Gegenstände, Geschichten und vieles mehr führen abwechslungsreich durch 40 Jahre. Die Ausstellungen der letzten 12 Jahre können „durchgeblättert“ werden. Unterstützung mit Fotographien aus den Jahrhunderten erfolgt durch das Archiv von Foto-Burgemeister, Steffen Burgemeister, und mit Gemälden der Pfullinger Künstler Ernst Eiting, Fritz Ketz, Karl Raiser.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 28. Oktober jeweils sonn- und feiertags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Neue Museumskonzeption
Aktuell feilt der Geschichtsverein an einer neuen Museumskonzeption mit dem Ziel die Museen in Pfullingen „enkeltauglich“ zu machen. „Ziel ist es, Schulen und Kindergärten einzubinden, der Jugend ein attraktives Angebot zu bieten, sich die Geschichte Pfullingens in verschiedenen Kontexten zu erschließen,“ so Waltraud Pustal. Wie die zukunftsfähige Aufbereitung vom Geschichte aussehen kann hat, der Geschichtsverein gemeinsam mit dem Gestaltungsbüro Ege und Hartmann erarbeitet und dafür nicht nur die Zustimmung des Gemeinderats bekommen, sondern auch Fördermittel vom Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Im ersten Stock des stadtgeschichtlichen Museums Schössle hat der Verein nun einen Raum entsprechend umgestaltet, damit die Besucher sehen können wie sich der Verein die zukunftsfähige Museumskonzeption vorstellt.
Feier am 5. Oktober
Der Geschichtsverein feiert sein 40jähriges Bestehen nun in der Klosterkirche am 5. Oktober. Los geht’s um 18.00 Uhr mit Grußworten von Bürgermeister Michael Schrenk und Waltraud Pustal. Anschließend wird der Ehrenvorsitzende Ernst – Reinhard Beck über den Umgang mit dem „alten Glump“ in Pfullingen sprechen. Auch Dietmar Böhringer, Gründungsmitglied und Mit-Retter der Klosterkirche sowie Eberhard Gröner kommen zu Wort. Gröner spricht über die ungeklärte Gründung des Klarissenklosters.
Die poetische Begleitung übernimmt Felicitas Vogel und musikalisch umrahmt wird der Abend von Lukas Dorfmüller und Tobias Schwarz.