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14mal Genuss mit allen Sinnen – Der Genussweg in Sonnenbühl Erpfingen

(BW) Bürgermeister Uwe Morgenstern nennt ihn modern den „pop-up“- Wanderweg, weil er nur für einen begrenzten Zeitraum ausgeschildert ist. Gerd Windhösel sieht den Weg als Querschnitt all dessen, was uns Freude macht. Schließlich, kann der Genuss nicht nur beim Essen kommen, so Windhösel, sondern ein Genuss ist es auch auf einer Bank zu sitzen und die Landschaft zu genießen oder die geografischen und historischen Eigenheiten der Region zu betrachten und zu erfahren.

Der dritte Genussweg, den der Tourismusverein Sonnenbühl gemeinsam mit der Gemeinde eingerichtet hat, zeigt einmal mehr die vielfältigen Facetten der Gemeinde Sonnenbühl.

Auf dem rund 7 Kilometer langen Weg bei der Gemeinde Erpfingen lernen die Wanderer viel über regionale Erzeuger und Erzeugnisse und den nachhaltigen Umgang mit der Natur. So stellt Gerd Windhösel der Inhaber des Restaurants Hirsch in Erpfingen und gleichzeitig der stellvertretende Vorsitzende des Tourismusvereins Sonnenbühl eine Trendwende vor allem bei der Produktion von Gemüse fest, weg vom „immer schneller immer größer“ hin zum nachhaltigen Anbau. „Wir haben hier in Sonnenbühl sehr karge Böden, das führt dazu, dass das Gemüse sehr langsam wächst, genau das beschert uns aber einen viel intensiveren Geschmack.“ Gemeinsam experimentieren sie hier mit dem Anbau von Lebensmitteln die es entweder noch nie hier auf der Alb gab, oder seit Generationen nicht mehr angebaut wurden, wie die Haferwurzel, der Safran, die Belugalinsen oder bunte Karotten.

Vom Knollenziest zum Rossbergkäpfle

So ist beispielsweise der zweite Halt entlang des Genusswegs an einem Versuchsfeld. Dort wird zur Zeit der alte Knollenziest angebaut, deren Knolle erinnert vom Aussehen her an kleine „Michelin-Männle“, ihr Geschmack erinnert leicht an Artischocken. Heute wird sie nur noch in Südfrankreich angebaut. Geerntet werden die Knollen im Herbst, wie auch der Safran, der im benachbarten Feld wächst. Und im nächsten Jahr, so verrät Windhösel wollen sie hier die Kerbelwurzel ernten. Sie gehört ebenfalls zu den Pflanzen, die es seit mehreren Generationen auf der Alb nicht mehr gab. Ihr Geschmack erinnert eher an Kastanien. Man spürt förmlich die Begeisterung für sein Metier, wenn Windhösel schwärmt: „Wenn Sie eine Kerbelwurzel im Mund haben, schließen Sie die Augen und Sie haben das Gefühl sie sitzen in Südtirol und essen Maroni.“

Weiter führt der Genussweg vorbei an den Ziegenweiden und den Bienenstöcken. Die einen liefern leckeren Käse, Milch und Fleisch und die anderen sorgen für den feinwürzigen reinen Honig. Beide Tiere sind wichtig für einerseits die Landschaftspflege und andererseits die Bestäubung der Obstbäume auf den Streuobstwiesen. Die sogenannten Magerwiesen liegen frostgeschützt am Waldesrand und die Wanderer können dort mit etwas Glück sogar Rehe sehen.

An den darauffolgenden Stationen des Genusswegs erfahren die Wanderer viel über die geografischen Gegebenheiten der Sonnenbühler Kuppenalb. Markante Felsformationen haben sich aus dem Jurameer vor 150 Millionen Jahren gebildet und die Landschaft geformt. Der Weg führt weiter einen steilen Anstieg zum Rossbergkäpfle. Von dort hat man bei schönem Wetter einen phänomenalen Blick bis hin zum Säntis, Altmann und Luisengrat.

Vorbei an Dolinen und Erzgruben endet der Genussweg nach rund 2 Stunden Gehzeit im Kurgarten, wo man am plätschernden Wasser und zwischen duftenden Kräutern die genussvollen Eindrücke nochmal Revue passieren lassen kann.

„Genießen Sie den Weg mit allen Sinnen, genießen Sie die entlang des Weges angebotenen Speisen und Getränke oder lassen Sie sich von den Genusswirten umsorgen,“ schreibt der Tourismusverband und lädt alle zu einer genussvollen Zeit auf den Genussweg ein. Der Genussweg ist noch bis 10.November geöffnet.

Aktionstag am 6. Oktober

Am Sonntag, den 6. Oktober wird es einen Aktionstag zum Thema Genussweg geben. Gestartet wird im Kurgarten um 11.00 Uhr mit einem Erntedank-Gottesdienst. Neben vielen Aktivitäten und ausreichend Verpflegung entlang des Genusswegs werden auch geschmückte historische Traktoren durch Erpfingen fahren.

Nähere Infos: Tourist-Info, Rathaus Undingen, 07128/925-18, info@sonnenbuehl.de

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