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Schulsanitätsdienst des FSG erhält Förderpreis

(SH) Seit 14 Jahren gibt es ihn, den Schulsanitätsdienst (SSD) des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pfullingen. Zum zweiten Mal haben nun Schüler*innen des SSD den Förderpreis der Jugendstiftung der Kreissparkasse Reutlingen für ihr Engagement erhalten.

 

Vom Notfall zum Vorzeigeprojekt

Die verantwortliche Lehrerin, Claudia Berger, erinnert sich noch genau an den Auslöser für die erstmalige Verleihung des Preises an einen Schüler im Jahr 2014. Bei einem Notfall an der Schule waren bis zum Eintreffen des Notarztes lebensrettende Maßnahmen notwendig, die ein Lehrer und ein Schülersanitäter kurzerhand ergriffen. Der Schüler habe damals vorbildlich und rational reagiert und gehandelt, erinnert sich Claudia Berger. Dank dieser Sofortmaßnahmen und dem Einsatz eines Defibrillators ist die betroffene Person wieder vollständig genesen. Jenes Ereignis schlug noch nachträglich Wellen. Der beteiligte Schüler bekam im Anschluss den Jugendpreis verliehen und am Nutzen des Defibrillators, für dessen Anschaffung Claudia Berger lange kämpfen musste, gab es ab sofort keinen Zweifel mehr. Im Gegenteil, erinnert sich die Lehrerin, in den umliegenden öffentlichen Einrichtungen habe es aufgrund dieses Ereignisses einen regelrechten Defibrillator-Anschaffungs-Hype gegeben.

Am FSG war dies bisher glücklicherweise der einzige Einsatz dieses Gerätes und auch der Auslöser für die aktuelle Verleihung des Jugendpreises war weniger dramatisch. Eine Gruppe von elf Schüler*innen wurde mit der Auszeichnung für ihren langjährigen und zuverlässigen Einsatz gewürdigt. Die Schülersanitäter*innen waren von der Ausbildung in Klasse 5 bis zum Abitur zuverlässig und mit besonderem Engagement für den Schulsanitätsdienst im Einsatz. Auch während der Coronazeit engagierten sich die Schüler*innen in besonderem Maße ehrenamtlich und halfen viele Stunden lang bei der Organisation und Vorbereitung der Corona-Test-Boxen für alle Schulklassen mit. Den Schulsanitätsdienst während der Coronazeit am Laufen zu halten und trotz Zwangspause für Nachwuchs zu sorgen, war eine besondere Herausforderung für die verantwortliche Lehrerin. Umso mehr freute sie sich über die Mitarbeit der besagten elf Schüler*innen, die unter anderem Vorbild für die jüngeren waren. Claudia Berger machte im Rahmen der Coronaregeln auch während des Lockdowns Treffen und Erste-Hilfe-Kurse möglich, so dass sie dieses Jahr auf die Rekordzahl von 60 Schülersanitäter*innen zurückgreifen kann.

 

Schulsanitätsdienst ist Teil des sozialen Netzwerks

Die Aufgaben der Schülersanitäter*innen im Schulalltag sind vielfältig. Sie sorgen dafür, dass sämtliches Verbandsmaterial in den Schulgebäuden vollständig und aktuell ist, sind bei allen schulischen Veranstaltungen vor Ort und haben in den Pausen Sanitätsdienst. Eine Besonderheit am FSG ist, dass es einen eigenen Raum nur für die Schülersanitäter*innen gibt. Hierher kommen in der Pause die Schüler*innen, um sich verarzten zu lassen. Meist sind es kleinere Blessuren durch Stürze, Sportverletzungen, Schwindel oder Bauchschmerzen, um die sich gekümmert werden muss. Claudia Berger achtet darauf, dass sie die Schülergruppen für die Dienste immer neu durchmischt und dass auch bei den monatlich stattfindenden Treffen in wechselnden Teams geübt wird, denn im Ernstfall muss Jeder mit Jedem können. Das trägt wiederum zu einer ganz besonderen Gruppengemeinschaft bei, denn neben Helfen und Retten steht ein gutes soziales Miteinander der Gruppe im Vordergrund. „Über die Jahre wächst der Gruppenzusammenhalt auch altersübergreifend, das ist besonders für die Jüngeren toll, die sich ja sonst kaum trauen die Älteren anzusprechen,“ betont die Lehrerin. Darüber hinaus gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeiterinnen und den Mediatoren, denn manchmal stecken hinter Bauchschmerzen auch andere Probleme, weiß Claudia Berger.

 

Den Grundstein für den heutigen Schulsanitätsdienst legte im Jahr 2008 übrigens ein engagierter Schüler der neunten Klasse, der selbst beim DRK aktiv war und für eine Projektwoche an der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs organisierte. Nach dem Vorbild der Wilhelm-Hauff-Realschule, die derzeit schon einen Schulsanitätsdienst hatte, wollte besagter Schüler dies auch am FSG verwirklichen und warb um Mitstreiter. Claudia Berger, die als Lehrerin am Erste-Hilfe-Kurs teilnahm, war beeindruckt vom Engagement des Schülers, ließ sich beim DRK ausbilden und los ging es mit dem Schulsanitätsdienst am FSG. Auch nach 14 Jahren ist die Lehrerin noch mit Freude dabei: „Ich mache weiter, solange es für mich möglich ist und höre nicht auf, bevor ich eine passende Nachfolge gefunden habe.“

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