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Musikstipendium für Jan Hauf: Schlagzeug-Talent aus Pfullingen

Jan Hauf ist 17 Jahre alt und hat ein klares Ziel vor Augen: er will Jazz-Schlagzeug studieren und Profi-Musiker werden. Obwohl er noch mitten im Abi steckt, ist dieser Traum in greifbare Nähe gerückt. Vor einigen Wochen erst gewann er den ersten Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Zwickau. Und auch sonst ließ der junge Musiker in den letzten Jahren immer wieder aufhorchen.

Mit nur 15 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung zum PreCollege der Musikhochschule Mannheim. Seitdem pendelt er parallel zur Schule ein bis zwei Mal pro Woche nach Mannheim, bekommt dort Unterricht vom renommierten Musik-Professor Peter Gall und spielt in Combos gemeinsam mit erfahrenen Musikstudenten. In solch einer Zusammensetzung wird er bald hier zu hören und zu sehen sein: am 28.7. um 20 Uhr spielen Jan Hauf und Band auf dem Pfullinger Marktplatz im Rahmen der Veranstaltungsreihe „die neue Mitte“. Mit (fast) derselben Besetzung wird er auch beim Jazz-Festival am Echazhafen am 19.7. zu hören sein.

 

Die Freude an der Musik darf nie fehlen

In dieser Band-Konstellation ist Jan mit Abstand der Jüngste. Die anderen Musiker sind langjährige Studenten der Musikhochschule Mannheim und Profi-Musiker zugleich, haben teils schon Welt-Tourneen hinter sich. „Es ist so cool, dass ich mit denen zusammenspielen darf. Das wird ein richtig tolles Konzert, auf das ich mich sehr freue“, berichtet Jan nicht ohne Stolz. Ansonsten gibt sich der Pfullinger bescheiden. Als Ausnahmetalent will er sich selbst nicht bezeichnen. Etwas Talent gehöre vermutlich schon dazu, aber er übe ja auch viel, erklärt er. Die Liebe zur Musik, besonders zum Jazz und die Freude am Schlagzeug spielen sind so groß, dass der junge Mann gerne einige Strapazen auf sich nimmt. Dankbar ist er über die Freiräume, die ihm das Friedrich-Schiller-Gymnasium zugesteht. Meist lernt er im Zug nach und von Mannheim, den Stoff vieler Unterrichtsstunden kann er nicht nachholen und muss trotzdem die Prüfungen an der Schule bewältigen. „Ich habe da für mich eine gute Methode entwickelt, wie es funktioniert“, erklärt Jan. Und ist froh, wenn er bald die letzten mündlichen Abi-Prüfungen hinter sich hat. Und dann? Erstmal Pause, ein Jahr Auszeit, mal was anderes machen? „Nein! Ich werde auf jeden Fall weiter Schlagzeug spielen“. An drei Musikhochschulen hat er sich beworben, die Zusage für Mannheim hat er schon vorzeitig bekommen und freut sich nun auf sein Schlagzeug-Studium ab Herbst in Mannheim.

 

Jazz ist super entspannte Musik

Obwohl Jazz eine super entspannte Musik ist, sei es in der letzten Zeit schon stressig gewesen, denn die Aufnahmeprüfungen an den Hochschulen fanden parallel zu den schriftlichen Abiturprüfungen statt und im selben Zeitraum auch das Finale auf Bundesebene „Jugend musiziert“. Zum Üben auf den Wettbewerb blieb Jan deshalb eigentlich keine Zeit. Gewonnen hat er trotzdem. Klar, freut er sich über diese Auszeichnung, im Vordergrund steht für ihn aber immer die Freude an der Musik. Sich genaue musikalische Ziele zu setzen findet er schwer, „weil es viele unfassbar gute Musiker in der Szene gibt“. Träume für die eigene Zukunft gibt es aber: „Irgendwann als freier Musiker mit einer festen Band Musik machen, vielleicht so 30 Jahre durch die Welt touren und danach als Professor an einer Musikhochschule arbeiten. Das wäre ein Traum“.

Die Liebe zum Schlagzeug entdeckte Jan schon im Alter von vier Jahren. Nach einem Konzertbesuch fing er an, sich zuhause aus Töpfen und Kissen ein Schlagzeug zu bauen und auf sämtlichen Haushaltsgegenständen herum zu trommeln. Da er anfangs noch zu jung für die Musikschule war, bekam er zunächst Privatunterricht in Eningen, später wechselte er zur Musikschule Pfullingen. Bis heute ist Andreas Freudenthaler sein Lehrer und Jan ist ihm und seinen Eltern sehr dankbar für deren Unterstützung. Dankbar ist er auch den Nachbarn, die, wie er meint „super tolerant“ sind, schließlich übt er täglich und gut hörbar mindestens zwei Stunden. Den Zugang zur Musikrichtung Jazz fand er auch durch seinen Schlagzeuglehrer und ist seitdem völlig begeistert von dieser Art Musik zu machen. „Viele denken, Jazz sei nur wildes Rumgetröte, das ist es nicht! Jazz ist eine sehr hohe Kunst, ist sehr anspruchsvoll und vielfältig. Es geht nicht darum, laut und schnell zu spielen. Sondern möglichst genau und harmonisch im Klang und in der Gruppe.“ Für alle, die verstehen wollen, welch große Emotionen hinter der Jazz-Musik stehen, hat Jan einen Film-Tipp: „Miles Davis – Birth of the cool.“

Sein Talent und sein Fleiß werden jetzt auch von der Stadt Pfullingen belohnt. Als erster erhält er das neu eingeführte Musikstipendium der Stadt Pfullingen.

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