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Mit allen Sinnen genießen – Neuer Themenwanderweg in Sonnenbühl

(SH) Halbzeit beim Genussweg in Sonnenbühl. Anfang September wurde der temporäre Wanderweg eröffnet, bis Ende Oktober lässt sich das Erlebnis für alle Sinne noch erwandern. Über die Winterzeit ist Pause, für nächstes Jahr ist bereits eine Neuauflage geplant. Temporär ist der Weg deshalb, weil an einigen Stationen Kulinarisches für Wanderer bereitsteht. Ute Hailfinger, Tourismus-Mitarbeiterin der Gemeinde Sonnenbühl, ist sehr zufrieden mit der bisherigen Resonanz: „Der Weg wird viel begangen und ist sowohl bei Gästen als auch unter den Einheimischen sehr beliebt.“

Safran, Wunschbaum und Bienenglück

Der Rundweg ist 9,4 km lang und lässt sich in 2-3 Stunden erwandern. Ein kurzer steiler Anstieg und ein paar Treppenstufen erfordern etwas Kondition, ansonsten lässt sich der Weg gemütlich und genussvoll entlang spazieren. Für ausreichend Abwechslung ist gesorgt: es geht an Feldern und Wiesen entlang, durch den Wald, vorbei an Quellen, Höhlen und ein Stück durch Erpfingen hindurch. Die meiste Zeit ist ein toller Weitblick in die Umgebung geboten. Der gut beschilderte Weg bietet zwei Einstiegspunkte: entweder am Parkplatz 100 Meter vor dem Ortseingang Erpfingens, rechts von Undingen kommend oder direkt an der Bärenhöhle. Elf Stationen warten mit spannenden Informationen und kleinen Überraschungen auf die Wanderer. Immer im Fokus steht dabei das sinnliche Erleben der Sonnenbühler Natur und der regionalen Erzeugnisse. An allen Stationen leiten Schilder mit QR-Codes zu weiterführenden Informationen. Die regionalen Spezialitäten, die es unterwegs zu entdecken gibt, können vor Ort erworben werden. Der Weg ist so konzipiert, dass unterwegs eine Einkehr bei verschiedenen Gastronomen möglich ist, zusätzlich sorgen die Macher des Weges noch für einige zeitlich begrenzte Überraschungen und Genüsse entlang der Tour. An zwei Stationen warten erfrischende regionale Getränke, am Brechlöche/ der Erpfquelle wurde für diese extra eine solarbetriebene Quellwasser-Kühlung gebaut. Im Wald laden Jagdhütte und Wunschbaum zum Verweilen ein. Kühe, die mit ihren Kälbern gemeinsam den Sommer über auf der Weide stehen, zeugen von einer nachhaltigen und tierfreundlichen Landwirtschaft. Mehrere Bienenvölker sorgen für süßen Genuss im Honigglas. Der Imker Oliver Bez erzeugt ausschließlich Misch-Honig, so landet alles was in der Gegend wächst und blüht als bunte Geschmacksmischung im Honigglas. Zur Veranschaulichung von Linsen- und Leindotter-Anbau ließ Landwirt Hermann Fink ein Teil des Pflanzenfeldes stehen, was nicht nur die Wanderer, sondern auch die Rehe erfreut. Der Weg zeigt auch Außergewöhnliches: seit einigen Jahren hat sich Peter Bahnmüller einem ungewöhnlichen Hobby verschrieben: er baut Albsafran an. Das erlesene Gewürz fühlt sich dank Klimawandel wohl auf der Alb und da die Rehe auch das Safrangras mögen, stehen die Chancen gut, während der Wanderung das ein oder andere Wildtier vorbeigaloppieren zu sehen.

Herzensprojekt für alle Beteiligten

Die Idee für den Weg stammt von Gerd Windhösel, Sterne-koch im Hotel Restaurant Hirsch in Erpfingen. Regionale Produkte in der Küche zu etablieren und den Anspruch zu drehen von der Quantität zur Qualität sind ihm ein Herzensanliegen und im eigenen Restaurant bereits gelungen, wie mehrfache Auszeichnungen belegen. Nun freut sich der Sternekoch, dass es gelungen ist, für das Genussweg-Projekt regionale Direktvermarkter in den Fokus zu rücken: „Bei uns ist die Natur noch in Ordnung und das wollen wir zeigen. Die Dinge wachsen langsam hier auf der Alb und sind deshalb hoch aromatisch. Die Alb lässt sich mit allen Sinnen genießen, nicht nur durch Essen und Trinken.“ Mit dieser Idee stieß der Sternekoch auf offene Ohren sowohl bei der Gemeinde als auch beim örtlichen Tourismusverein. Innerhalb weniger Wochen fanden sich verschiedene engagierte Menschen aus den Sonnenbühler Teilorten zusammen, um das Projekt zu verwirklichen. Das Ergebnis, ein Genussweg auf Zeit, passt zum touristischen Konzept Sonnenbühls: sanfter Tourismus mit Augenmerk auf Natur und Wandern. Doch auch für Einheimische soll der Weg interessante Abwechslung bieten. „Vielleicht ist der Weg auch wichtig, um den Leuten zu zeigen, dass man nicht weiß Gott wo hinfahren muss. Man hat die Erholung doch direkt vor der Haustür“, so beschreibt es der Sonnenbühler Bäcker Michael Haug. Auch er und Frau Birgit sind mit im Boot und haben für den Genussweg Dinkel-Honig-Plätzchen aus regionalen Zutaten kreiert. Das Engagement der Beteiligten zeigt: sie alle lieben ihre Sonnenbühler Alb und sind stolz, deren Genüsse präsentieren zu dürfen. Diese Einstellung macht schon jetzt neugierig auf das, was die Neuauflage des Weges im nächsten Jahr zu bieten hat. Wer den aktuellen Genussweg noch nicht kennt, hat bis Ende Oktober die Möglichkeit, die Stationen zu entdecken.

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