Die Diakonie Sozialstation Pfullingen-Eningen feiert ihr Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür
Seit 125 Jahren Hilfe am Menschen
(BW) Die erste Diakonissin wurde vor genau 125 Jahren vom Diakonissenhaus aus Stuttgart nach Pfullingen entsandt, um hier vor Ort die Pflege von kranken und alten Menschen zu übernehmen. Damals war die die Diakonisse, gekleidet in schwarzer Tracht und weißem Häubchen unverzichtbar für die Menschen in Pfullingen. Als Entlohnung für ihre Tätigkeit stellte ihr die Stadt eine mietfreie Wohnung und sie wurde, wie damals üblich, mit Naturalien bezahlt. In einer Verordnung dazu wurde sogar genau aufgeführt, wie viel Wein und „nahrhafte Kost“ sie als wöchentliche Entlohnung für ihre Dienste von der Stadt erhielt.
Das alles ist lange her und seit dieser Zeit hat sich enorm viel verändert im Pflegebereich und bei den Aufgaben der Mitarbeitenden der Diakonie Sozialstation. Die Diakonissenstation wurde zur Diakonie Sozialstation. Die letzte Diakonisse ist 1996 in den Ruhestand gegangen. „Außerdem hat die Einführung der Pflegeversicherung zum 1.Januar 1995 eine Neustrukturierung erforderlich gemacht, die unsere Arbeit zukunftsfähig gemacht hatte,“ erklärt Claudia Gutzeit-Pfau, die Geschäftsführerin. Dazu gehörte auch, dass die Aufgaben nicht mehr ehrenamtlich oder nur über Nachbarschaftshilfen organisiert wurden, sondern mit festangestellten Mitarbeitern bewerkstelligt wurde. Heute ist die Diakonie Sozialstation ein eingetragener gemeinnütziger Verein, deren Mitglieder die Stadt Pfullingen, die Gemeinde Eningen, die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie die kirchlichen Krankenpflegevereine sind.
So lange wie möglich zu Hause versorgen
62 Mitarbeitende beschäftigt heute die Diakonie Sozialstation. Derzeit sind sie für rund 280 Patient*innen quasi rund um die Uhr im Einsatz. „Von der Behandlungspflege, der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung bis hin zu Tätigkeiten wie Einkaufen, Betreuung von Demenzerkrankten oder der Vermittlung eines Hausnotrufes, helfen wir allen Menschen, die unsere Hilfe brauchen,“ bestätigt Claudia Gutzeit-Pfau.
Dabei ist ihr und ihren Mitarbeitenden ein Grundgedanke besonders wichtig, nämlich Menschen so lange wie möglich zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zu versorgen. Der Leitgedanke „zu Hause wie gewohnt“ ist Fundament der Arbeit der Diakonie und das seit 125 Jahren.
Betreuungsgruppen für die Auszeit
Neben der aufsuchenden Hilfe bietet die Diakonie Sozialstation auch gemeinsame Gruppenstunden an. „Wir möchten, dass die älteren Menschen einerseits ihre sozialen Kontakte nicht verlieren und etwas außerhalb ihrer vier Wände erleben, andererseits ist es aber auch wichtig für die Angehörigen, die dadurch auch eine kleine Auszeit für sich selbst nehmen können“ so Gutzeit-Pfau. Jeweils dienstags und mittwochs von 11.00 bis 14.30 Uhr können die Senioren in das Haus am Laiblinsplatz 12 kommen, dort wird gemeinsam gegessen, gesungen, gebastelt, gespielt oder einfach nur erzählt. Außerdem gibt es donnerstagnachmittags von 14.00 – 17.00 Uhr für an Demenz erkrankte Menschen eine Betreuungsgruppe.
16. Mai Tag der offenen Tür mit Hausmesse
Die Mitarbeiterinnen der Diakonie haben zum Jubiläum am 16. Mai viele attraktive Informationsstände auf dem Laiblinsplatz in Pfullingen organisiert. Von 11.00 bis 16.00 Uhr können sich Interessierte zum Beispiel über moderne Assistenzsysteme und digitale Gesundheitsanwendungen informieren, die den Pflegealltag erleichtern können. So wird das Landeskompetenzzentrum mit einem Pavillon auf dem Laiblinsplatz stehen und Besucher*innen die neuesten Innovationen zum Thema Digitalisierung in der Pflege vorstellen. Dabei geht es zum Beispiel um verschiedene Möglichkeiten wie Senioren automatisch an ihre täglichen Tabletten erinnert werden können, es geht um sogenannte „Sturzuhren“, die erkennen, wann ein älterer Mensch gestürzt ist, oder auch um Spiele, Puzzle für demenziell erkrankte Menschen.
Vor Ort werden der Pflegestützpunkt, die AOK und Essen auf Rädern Ihre Fragen beantworten. Die Firma Vitakt – Anbieter des Hausnotrufsystems – wird ebenfalls mit einem Stand vertreten sein, außerdem stellt ein Sanitätshaus verschiedene Produkte und Hilfsmittel rund um den Pflegealltag vor. Wer möchte kann an diesem Tag auch Hilfsmittel und neue Technologien testen, sowie Blutdruck und Blutzucker messen lassen.
Begleitend zum Tag der offenen Türe sind außerdem am 16. Mai die Apotheken am Laiblinsplatz, die Marktapotheke sowie die Buchhandlung am Laiblinsplatz geöffnet.
Außerdem wird es am 26. Oktober um 10.00 Uhr in Eningen in der Andreaskirche einen Gottesdienst geben.
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