Planung für den Wolfgang Weg schreitet voran
(BW) „Es gibt rund 150 Wolfgang Orte in Europa und darüber hinaus,“ sagt Dekan Friedl, das zeige wie bedeutend er für Europa ist. Wolfgang hat in vielen Orten Europas seine Spuren hinterlassen. In der verworrenen Zeit des 10 Jhd. war er als Mönch, Missionar, Lehrer und Berater des Kaisers tätig, fungierte als Leiter der Domschule Trier und war 22 Jahre lang Bischof von Regensburg. Weil er sich aus einem Konflikt zwischen Kaiser und Papst heraushalten wollte, zog er sich in eine Einsiedelei an den Wolfgangsee zurück. In St. Emmeram in Regenburg wurde er schließlich 994 begraben.
Geboren wurde Wolfgang allerdings in Pfullingen, davon ist Friedl überzeugt „wir wissen von Schriften aus dem Archiv in Zwiefalten, dass sich Wolfgang mit 10 Jahren in Pfullingen von seinen Eltern verabschiedet hat, um in die Klosterschule nach Reichenau zu gehen,“ bestätigt er.
So ist es nun folgerichtig, dass der Pilgerweg, den es bereits von Regensburg nach St. Wolfgang am Wolfgangsee gibt, künftig in Pfullingen, Wolfgangs Geburtsort, startet.
Das Pfullinger Journal hat bereits im Frühjahr über die überaus aktive Gruppe, die den Weg plant und ausarbeitet berichtet. Nun gehen Wolfgang Silver, Elisabeth und Werner Bothe, Ursula und Michael Halter und Ulrich Rall in die konkrete Planung. Schließlich soll der Weg bis 3. Oktober 2024, dem 1100ten Geburtstag von Wolfgang, fertig und eingeweiht werden.
Über 19 Etappen führt der Weg dann 340 km lang von Pfullingen nach Regensburg zu Wolfgangs Grablege. Von dort geht es weiter auf dem schon bestehenden Pilgerweg weitere 280km bis zum Walfahrtsort St.Wolfgang. „Bei den Etappen haben wir uns an den Kirchen und spirituellen Orten orientiert und verlassen uns ansonsten auf schon bestehende Wanderwege. Somit klappt das mit der Beschilderung des Wolfgang Wegs auch ganz gut,“ so Werner Bothe.
Probewanderer gesucht
Bis Ende September soll der Weg nun fertig beschildert sein. Bei den anliegenden Gemeinden will die Gruppe Flyer und Informationsmaterial auslegen, mit Informationen zu den jeweiligen Etappen. Auch die Pilgerbegleiter müssen über die Route informiert werden. „Wir wollen jetzt darauf aufmerksam machen, dass es den Weg überhaupt gibt,“ so Bothe. Dazu gehört auch, dass möglichst viele den Weg vorab probewandern. „Wir brauchen die Rückmeldung, was läuft gut, wo stimmt es noch nicht so richtig in der Beschreibung, wo hakt es noch und so weiter,“ so Bothe weiter. Rückmeldung sollen dann bitte an das Kirchenbüro in Pfullingen geschrieben werden. Dort bekommt man auch Informationen zum Weg selber.
Wenn dann alles soweit stimmt, will die Gruppe den Wolfgangweg überörtlich bewerben. So werde der Weg auf der CMT im Frühjahr 2024 vorgestellt. Er soll auf den Pilgerportalen und Wanderapps eingebunden werden, wie pilgern.de; outdooractive und Komoot. Außerdem wollen sich die Pfullinger eng mit Regensburg und St. Wolfgang vernetzen und eine gemeinsame Webseite erstellen. So waren beispielsweise in der vergangenen Woche neun Benediktinermönche aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz zu Besuch in Pfullingen, die sich über Wolfgangs Geburtsort und die Planungen zum Pilgerweg informiert hatten. Im Herbst sind Vertreter aus allen Wolfgang Gemeinden zur Vernetzung und Weinlese nach Ungarn eingeladen, denn auch dort wird Wolfgang als Heiliger verehrt.
Großes Einweihungsfest im Oktober 2024
Auch für das große Geburtstagsfest im nächsten Jahr am 3. Oktober laufen die Vorbereitungen bereits. Zwei Künstlerinnen wollen für den Startpunkt des Pilgerwegs auf dem Platz vor der katholischen Kirche eine Figur gestalten, außerdem wird es einen eigens kreierten Pilgerstempel und ein Pilgerbuch geben. Und nachdem Regensburg für die Kinder Fruchtgummis zum Wolfgangsjahr anbietet, und Österreich ein Wolfgang-Bier brauen will, meint Dekan Friedl schmunzelnd: „vielleicht können wir ja dann einen Wolfgang-Sekt anbieten.“
Wer Genaueres zur Planung des WolfgangWegs wissen möchte, kann den Blog besuchen auf: www.seelsorgeeinheit-echaztal.de/wolfgangweg/blog/
