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Frischer Wind im Eninger Rathaus: Eric Sindek ist seit sechs Monaten im Amt

Im Juni 2023 wählten die Eninger mit einer deutlichen Mehrheit von über 80% der Stimmen ihren neuen Bürgermeister. Seit September sitzt Eric Sindek nun im Chefsessel des Rathauses. Wobei er dort eher selten sitzt und viel unterwegs ist, hat er uns im Interview erklärt. Wir wollten wissen, wie es ihm bisher ergangen ist und welche Aufgaben in Eningen anstehen.

Wie oft waren Sie seit Amtsantritt an ihrem Lieblingsplatz, der schönen Aussicht am Bürzlenberg?

Sindek (lacht): Vier Mal! Ich wollte unbedingt das perfekte Foto für unsere Viscope-Einweihung machen. Ich musste mehrmals hochlaufen, bis das Licht und der Sonnenuntergang für das Foto passend waren. Und als am Wochenende neulich Schnee lag, war ich frühmorgens mit meiner Freundin oben, da war das Wetter perfekt, um Bilder zu machen. Wunderschön!

(Zur Erklärung: Das Viscope ist ein Fernrohr mit dem man die schöne Aussicht über Eningen noch besser genießen kann.)

Fotografieren ist das eine Hobby, das andere ist das DRK Eningen. Haben Sie hierfür auch noch Zeit?

Sindek: Ja. Ich bin dort noch stellvertretender Vorsitzender und wenn parallel keine repräsentativen Termine sind, gehe ich zu unseren wöchentlichen Einsatztrainings, da bin ich dann einfach Bürger und das ist schön. Wenn es die Zeit zulässt, fahre ich auch noch Helfer-Vor-Ort-Einsätze. Klar, da hat sich schon was verändert, weil mich jetzt viele Menschen kennen. Da sind teils auch lustige Situationen entstanden, aber das Wichtigste ist natürlich, dass geholfen wird, egal wer da kommt. Das DRK ist wie Familie für mich und die Arbeit dort ein schöner Ausgleich. Ich mache das seit 20 Jahren, Menschen in Notfallsituationen helfen zu können macht Freude und gibt mir viel zurück. Und aus Bürgermeister-Sicht ist die enge Zusammenarbeit mit der Eninger Feuerwehr für mich ein Zugewinn.

Im Wahlkampf hatten Sie angekündigt, frischen Wind und Modernität nach Eningen zu bringen. Ist Ihnen das bisher gelungen?

Sindek: Ja. Einige Dinge konnten wir schon direkt umsetzen, andere brauchen natürlich noch mehr Zeit. Es gibt zum Beispiel jetzt ein Online-Bewerbungstool für die Gemeinde und die Eigenbetriebe. So etwas wird in der heutigen Zeit einfach erwartet und ist wichtig, um auf dem Bewerbermarkt attraktiv zu bleiben. Außerdem bin ich als Bürgermeister und die Gemeindeverwaltung unter „visitEningen“ bei Instagram, Facebook und WhatsApp vertreten. Da stellen ich und zwei Kolleginnen vom Kulturamt alles, was die Gemeinde betrifft zur Verfügung, zum Beispiel Gemeinderatsbeschlüsse und Termine. Das wird erstaunlich positiv angenommen, auch bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern.

Eine weitere Neuheit ist unsere erste Ausbildungsmesse am 2.März unter dem Motto „Von Eningen – für Eningen“. Hier haben wir in Kooperation mit den örtlichen Gewerbetreibenden einen Flyer gestaltet, der an alle 15 bis 19jährigen in Eningen geschickt wurde. Die Jugendlichen sind nun alle informiert, welche Ausbildungsmöglichkeiten es in Eningen gibt und können bei der Ausbildungsmesse in direkten Kontakt mit den Betrieben kommen.

Im Rathaus selbst herrscht gerade Aufbruchstimmung. Mir wurde gesagt, dass sich die Stimmung seit meinem Amtsantritt hier positiv verändert hat und wir hier eine glückliche und motivierte Atmosphäre haben. Das freut mich natürlich sehr.

Bei aller Freude gibt es doch sicher auch Unangenehmes, um das Sie sich kümmern müssen?

Sindek: Das stimmt. Es gibt Amtsvorgänge, die seit vielen Jahren, teils schon Jahrzehnten, mitgeschleppt werden, zum Beispiel eine Klage des Verwaltungsgerichts. Es gibt in der Gemeindeverwaltung Vorgänge, die sich über lange Zeit unangenehm entwickelt haben und dann irgendwann hochploppen. Aber auch diese Kühe müssen vom Eis und ich bin mir sicher, dass wir auch hier bei einigen Themen bald zum Abschluss kommen.

Welche Dinge liegen Ihnen besonders am Herzen?

Sindek: Mir ist wichtig, dass die Eninger wissen, dass wir auch an den großen Themen dran sind wie Wohnraumgewinnung, Verkehrssituation, Innenstadtbelebung. Hier machen wir Woche für Woche kleine Schritte. Gewisse Prozesse brauchen einfach Zeit, bis sie sichtbar sind, aber wir sind dran!

Und mit Blick auf die Wahlen am 9.Juni wünsche ich mir von den Eningerinnen und Eningern, dass sie sich aktiv beteiligen, sich auf die Listen unserer vier Gemeinderatsfraktionen schreiben lassen. Hier kann man wirklich was bewegen. Und ich animiere die Bürgerinnen und Bürger dazu, zur Wahl zu gehen. Nicht nur für die Kommune, auch mit Blick auf die Europawahl ist das wichtig. Wer unzufrieden mit der Arbeit der Regierung ist, der soll bitte die Parteien wählen, die unseren demokratischen Prinzipien entsprechen und nicht aus reinem Protest die anderen. Ein demokratisches Europa ist enorm wichtig für unsere Wirtschaft, für unsere Handelsbeziehungen, auch ganz konkret hier vor Ort.

Vielen Dank für das Gespräch.

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