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Eninger Fußball – Container als Corona-Abstrichstelle

(SH) Für alle Sportvereine war es ein harter Schlag: die erneute Zwangspause, kein Trainingsbetrieb im November. Ob Sport im Verein im Dezember wieder stattfinden kann? So richtig glauben die Wenigsten daran. Was also tun mit leerstehenden Gebäuden, mit bewegungsfreudigen Kindern?

Die Jugendfußball-Abteilung des TSV Eningen u.A. hatte gleich mehrere Ideen. Wie schon im ersten Lockdown im Frühjahr bieten die Trainer den Kindern vom Bambini-Alter bis zur B-Jugend Videos an. Digitales Training für alle, das Jeder zuhause mitmachen kann. „Die Kinder sind ausgehungert was Bewegung angeht“, betont Melanie Seibold, Jugendleiterin beim TSV Eningen. Sie selbst gibt Kinderturn-Kurse beim benachbarten VfL Pfullingen und war nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebs erst einmal überrascht, wie diszipliniert, aber auch verunsichert die Kinder in die Halle kamen. „Die haben sich kaum getraut, miteinander zu sprechen, da war nicht mehr viel vom Kindsein übrig.“ Es sei trotzdem gelungen, auch unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder Spaß am gemeinsamen Sport zu entwickeln. Umso mehr schmerzt nun die erneute Zwangspause.

Gemeinschaft stärken über den Sport-Tellerrand hinaus

Eine Herausforderung für alle Vereine ist es, die Mitglieder auch ohne Sportbetrieb zu halten. Der Jugendfußball-Abteilung des TSV Eningen sei dies bisher gut gelungen, meint Melanie Seibold: “Wir sind stabil geblieben“. Dies sei den treuen Mitgliedern und dem guten Elternkontakt zu verdanken. Um das Gemeinschaftsgefühl und die Bindung zum Verein weiter zu stärken, hat die Abteilung jüngst Schutzmasken bestellt, die an alle Spieler, Trainer und Betreuer verteilt werden.

„Der Sport muss über den Tellerrand hinausblicken. Wir müssen mehr gemeinsam bewältigen, auch vereinsübergreifend“, betont Melanie Seibold. Unter dieser Prämisse ist auch eine weitere gemeinschaftliche Aktion der Fußballabteilung entstanden. Ein Container, der eigentlich den Fußballern als Besprechungsraum dient, wurde kurzerhand umfunktioniert und wird nun als Corona-Abstrichstelle verwendet.

Der in Eningen niedergelassene Allgemeinarzt Dr. Rau hatte nach erweiterten Räumlichkeiten gesucht, um Corona-Verdachtsfälle vom normalen Praxisbetrieb zu trennen. Die Idee, den Fußball-Container zur Verfügung zu stellen stammt vom 15jährigen Yannick, der beim TSV die Bambini trainiert. Der Verein stellt den auf dem Rasenplatz im Arbachtal stehenden Container so lange wie nötig kostenlos zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass in nicht allzu ferner Zukunft dort auch wieder Fußball gespielt werden kann.

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