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Seit 30 Jahren betreut „Die Brücke“ Sterbende

(BW) Die Sitzwachengruppe „Die Brücke“ in Pfullingen begleitet seit dreißig Jahren Sterbende und deren Angehörige. Sie helfen dabei „Abschied zu nehmen“, das ist sowohl für die Angehörigen wie auch für den sterbenden Menschen sehr wichtig.

Die 11 ehrenamtlich engagierten Mitarbeiterinnen werden in der Regel vom Pflegepersonal der drei Alten- und Pflegeheimen, Samariterstift am Laiblinspark und am Stadtgarten sowie Haus Ursula, angefragt, wenn es mit einem Menschen zu Ende geht. Wie lange sie dann diese Person begleiten, ist sehr unterschiedlich, sagt Cornelia Schad, die seit 25 Jahren bei der Hospizgruppe mitarbeitet und diese auch leitet. Manchmal, sagt sie, geht es nur eine Nacht und manchmal kommt es auch vor, dass sich der Mensch noch einmal erholt, dann kommt sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Das Sterben ist bei jedem Menschen anders, weiß Cornelia Schad aus der jahrelangen Erfahrung. „Natürlich ist das friedliche Einschlafen das Schönste, es gibt aber auch andere Situationen“, erzählt sie. Dann versuchen die Mitarbeiterinnen auf ganz unterschiedliche Weise, den sterbenden Menschen zu beruhigen. Ein Lied aus Kindertagen kann da helfen so Cornelia Schad, oder sie spielt auch gerne auf der Veeh Harfe, oder spricht ein Vaterunser. Wenn sie dann sehe, dass der Mensch seine Lippen mitbewegt, oder die Hände faltet, dann weiß sie, dass sie richtig liegt.

Viele berührende Momente habe sie in solchen Situationen schon erlebt. „Wenn ich weiß, dass ich dem Menschen Beruhigung und Trost spenden kann, dann erfüllt mich das mit großer Zufriedenheit,“ sagt sie.

Neue Mitarbeiter dringend gesucht

Allerdings kann eine solche Situation auch für die ehrenamtlich engagierten Mitarbeiterinnen sehr aufwühlend sein, so Cornelia Schad. Regelmäßige Treffen sind der Gruppe daher wichtig. Bei solchen Treffen, werden dann die Erlebnisse besprochen und verarbeitet. Wer sich vorstellen kann in der Hospizgruppe mitzuarbeiten, ist herzlichen dazu eingeladen. Auf der Homepage der Brücke findet sich ein entsprechendes Kontaktformular. In gemeinsamen Gesprächen werden die neuen Helfer dann auf den Umgang mit Sterbenden vorbereitet. Außerdem bietet der Ambulante Hospizdienst Reutlingen auch einen Vorbereitungskurs an, in dem die Auseinandersetzung mit Krankheit, Sterben und dem eigenen Tod thematisiert wird. Auch Sterbeprozess, Schmerztherapie und Palliativmedizin sind Inhalte des Kurses. Wenn man sich anschließend für zwei Jahre verpflichtet mitzuarbeiten, dann ist der Kurs kostenlos. Cornelia Schad würde sich dringend neue Helfer wünschen, denn, so sagt sie, wir sind bis auf Eine, alle schon über 65 Jahre alt und da fällt beispielsweise eine Sitzwache bis tief in die Nacht zunehmen schwerer.

Vortrag zur palliativen Begleitung

Zum 30jährigen Jubiläum hat die Hospizgruppe nun die Ärztin Dr. Barbara Dürr aus Eningen zu einem Vortrag eingeladen, das Thema „Was macht gute palliative Begleitung aus?“. Dr. Barbara Dürr ist seit vielen Jahren in der palliativen Versorgung, also der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen, engagiert. Sie erläutert in ihrem Vortrag sechs Bausteine der häuslichen Versorgung, dabei geht es nicht nur um die notwendige medizinische, sondern auch um die psychosoziale Betreuung.

Der Vortrag mit anschließendem kleinem Empfang findet am Dienstag, den 21. November um 18.30 Uhr in der Begegnungsstätte Treffpunkt Kutscherhaus im Samariterstift statt. Der Eintritt ist frei.

Nähere Infos zur Arbeit der Hospizgruppe unter: www.hospizgruppe-pfullingen.de

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