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Wenn das Herz aus dem Rythmus kommt – Die Herzsportgruppe in Pfullingen besteht seit über 20 Jahren

(BW) Seit über 20 Jahren gibt es jetzt schon die Herzsportgruppe in Pfullingen. Damals 1996 hat sich die Gruppe von der Reutlinger Herzsportgruppe abgespalten. Da sich diese stark vergrößert hatte, schien es sinnvoll, vor Ort also in Pfullingen eine neue Gruppe aufzumachen. Damals startete die Gruppe in der Burgwegschule mit 12 Patienten. Zwischenzeitlich ist die Teilnehmerzahl auf rund 125 Personen angestiegen und geturnt wird nicht mehr in der Burgwegschule, die mittlerweile viel zu klein geworden wäre sondern in der Schönberghalle. Die Übungsleiterin Brigitte Fritz ist von der ersten Stunde mit dabei ist. Sie hat eine besondere Zusatzqualifikation, organisiert die Gruppen und erstellt die Dienstpläne für die Übungsleiter und die Ärzte.

„Der Organisationsaufwand ist größer, als bei einer normalen Turngruppe. Wir sind komplett durchzertifiziert,“ lacht sie ,“wir müssen Anwesenheitslisten führen auf denen die Teilnehmer alle jedesmal unterschreiben müssen, diese werden dann mit der Krankenkasse abgerechnet.“ Da die Krankenkasse den Rehasport komplett finanziert brauchen die Patienten auch ein entsprechendes Rezept vom Arzt um hier mitmachen zu können.

Schließlich handelt es sich bei der Herzsportgruppe nicht um eine normale Turngruppe in einem Verein, sondern es sind ganz besondere Menschen die diese Gruppe besuchen, die besondere Ansprüche und Betreuung brauchen. Die Männer und Frauen kommen, weil sie beispielsweise einen Herzinfarkt hatten, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche haben. In der Regel haben sie einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich, ihnen wurde ein Stent oder Bypass gelegt und sie kommen aus der Reha. „Wir haben hier Risiko- und Hochrisikopatienten und wollen nach längerer Krankengeschichte die Alltagstauglichkeit der Patienten wieder herstellen. Wichtig sind dabei aber nicht nur die Bewegung, sondern auch die sozialen Kontakte die hier geknüpft werden können“, sagt Brigitte Fritz. Besonders für ältere Menschen ist dieser soziale Aspekt, der Austausch mit Menschen, die ähnliche Voraussetzungen haben, wichtig.

Ein wesentlicher Unterschied zu einer herkömmlichen Sportgruppe ist außerdem, dass immer ein Arzt mit anwesend sein muss. Derzeit wechseln sich unter der Leitung des Pfullinger Mediziners Dr. Clemens Schorp 11 Ärzte bei der Betreuung ab. An diesem Vormittag ist Dr. Bärbel Renz mit in der Sporthalle dabei. Ebenfalls mit dabei ist der Notfallkoffer und ein Defibrillator. Zwar, so Günter Schöller, der Vorsitzende des Patientenrats, sei noch nie was passiert, aber man muss auf alles vorbereitet sein. Schließlich trainieren hier Patienten zwischen 40 und 92 Jahren. Wobei Dr. Bärbel Renz feststellen muss, dass der Altersdurchschnitt auch in dieser Gruppe immer jünger wird. „Gerade was den Herzinfarkt betrifft, werden die Menschen immer jünger, und oft haben diese Menschen nur wenig Körpergefühl, weil sie vor der Erkrankung keinen oder nur wenig Sport gemacht haben, dieses Körpergefühl müssen sie in der Herzsportgruppe erst einmal neu entwickeln“, sagt sie. Die Herzsportgruppen in Pfullingen finden immer samstags zwischen 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr in der Schönberghalle in Pfullingen statt.

Monatliche Veranstaltungen stärken den Zusammenhalt

Außerhalb der Gruppe bietet die Herzsportgruppe Pfullingen jeden Monat unterschiedliche Aktivitäten. Seien es nun Wanderungen, gemeinsames Grillen, Sternwürfeln oder die Weihnachtsfeier und sogar einen vier-Tages-Ausflug, das sogenannte Höhentraining, findet einmal im Jahr statt. Darüber hinaus gibt es einmal in der Woche Nordic Walking, dienstags um 9.00 Uhr, Treffpunkt ist der Parkplatz Schinderbronnen und 14-tägig trifft man sich donnerstags zum Kegeln im Jahnhaus um 17.30 Uhr.

Wer sich für die Teilnahme an der Herzsportgruppe Pfullingen interessiert der findet weitere Infos auf der Internetseite unter www. Herzsportgruppe-pfullingen.de oder schreibt eine Mail an Günther Schöller: herzgruppe-pfullingen@t-online.de

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